Antikes Theater und Dramenaufbau
Das antike griechische Theater folgte strengen Regeln: Einheit von Ort, Zeit und Handlung - alles spielt an einem Tag vor Medeas Haus in Korinth. Das Drama sollte Furcht und Mitleid erregen, um eine Katharsis (Reinigung) beim Zuschauer zu bewirken.
Der Chor spielt eine zentrale Rolle: Er kommentiert das Geschehen, erklärt Zusammenhänge und gibt die Meinung des Volkes wieder. Die korinthischen Frauen stehen meist auf Medeas Seite, versuchen aber den Kindermord zu verhindern.
Die Struktur ist klar gegliedert: Nach dem Prolog (Exposition) folgt die Parodos (Aufzug des Chores), dann fünf Epeisodien (Akte) mit dazwischenliegenden Stasimon (Chorliedern).
Medeas Position im Parodos zeigt ihre Zerrissenheit: Sie beklagt ihr Unglück, ruft die Götter um Hilfe an und wünscht Jason und seiner neuen Frau den Tod. Der Chor warnt sie, aber erkennt auch ihr Recht auf Gerechtigkeit.
Prüfungsrelevant: Die Stichomythie (schneller Schlagabtausch) zwischen Medea und Kreon zeigt höchste Emotionalität!