Lyrik-Merkblatt: Grundlagen der Gedichtanalyse
Dieses umfassende Merkblatt bietet einen detaillierten Einblick in die wichtigsten Elemente der Lyrikanalyse. Es behandelt Reimarten, Metrum, Kadenz, Gedichtformen und relevante Fachbegriffe.
Reimarten
Das Merkblatt beginnt mit einer ausführlichen Darstellung verschiedener Reimarten.
Definition: Der Endreim ist die Übereinstimmung der Endsilben in Versen.
Es werden folgende Reimschemata vorgestellt:
- Paarreim (aabb)
- Kreuzreim (abab)
- Umarmender Reim (abba)
- Schweifreim (aabccb)
- Haufenreim (aaa...)
Beispiel: Ein Paarreim Beispiel könnte lauten:
"Die Sonne scheint so hell und klar, (a)
Der Himmel ist so wunderbar." (a)
Neben dem Endreim werden auch andere Reimarten erklärt:
- Binnenreim (Reim innerhalb eines Verses)
- Anfangsreim (Reim der ersten Wörter)
- Schlagreim (Reim zweier aufeinanderfolgender Wörter)
- Unreiner Reim (unvollständige Übereinstimmung)
- Stabreim (Alliteration)
Highlight: Der unreine Reim ist eine besondere Form, bei der die Übereinstimmung nicht vollständig ist, was oft für interessante klangliche Effekte genutzt wird.
Metrum und Kadenz
Das Merkblatt geht detailliert auf das Metrum in Gedichten ein.
Definition: Das Metrum ist das rhythmische Grundmuster eines Gedichts, das sich aus der Abfolge betonter und unbetonter Silben ergibt.
Es werden verschiedene Versmaße vorgestellt:
- Jambus: unbetont-betont (xx XX)
- Trochäus: betont-unbetont (XX xx)
- Daktylus: betont-unbetont-unbetont (XX xx xx)
- Anapäst: unbetont-unbetont-betont (xx xx XX)
Beispiel: Ein Metrum Gedicht Beispiel im Jambus könnte lauten:
"Der Frühling naht mit Brausen" (xx XX xx XX xx)
Die Kadenz, also der Klang am Versende, wird ebenfalls erläutert:
- Stumpfe Kadenz: Betonung auf der letzten Silbe
- Klingende Kadenz: Betonung nicht auf der letzten Silbe
Highlight: Die Analyse der Kadenz Gedicht männlich weiblich kann Aufschluss über die Regelmäßigkeit der Form geben. Ein unregelmäßiges Metrum kann eine besondere Wirkung erzielen und vom Dichter gezielt als Stilmittel eingesetzt werden.
Gedichtformen
Das Merkblatt stellt verschiedene Gedichtformen vor:
- Ballade: lang, festes Metrum, handlungsreiche, dramatische Geschichte
- Hymne: feierlicher Lobgesang, freie Fassung möglich
- Lied: mehrere Strophen, Refrain
- Sonett: 2 Quartette & 2 Terzette, Mittelzäsur
Highlight: Die Vielfalt der Gedichtformen reicht von streng strukturierten Formen wie dem Sonett bis hin zu freieren Formen wie der Hymne.
Fachbegriffe für die Analyse
Abschließend bietet das Merkblatt eine Liste wichtiger Fachbegriffe für die Gedichtanalyse, darunter:
- kognitiv: Wissen/Denken eines Lebewesens
- lamentieren: jammern, klagen
- lapidar: kurz und knapp formuliert
- obsolet: überflüssig, nicht notwendig
- pedantisch: übertriebene Genauigkeit
- pragmatisch: praxisbezogen
- redundant: mehrfach vorhanden
- resolut: zum Handeln entschlossen
- rudimentär: unzureichend, unvollständig
- trivial: simpel, einfach
- verifizieren: nachweisen, beglaubigen
Vocabulary: "Eloquent" bedeutet sprachgewandt und ist ein wichtiger Begriff in der Beurteilung des sprachlichen Ausdrucks eines Gedichts.
Dieses umfassende Lyrik-Merkblatt bietet Schülern eine solide Grundlage für die Analyse und das Verständnis von Gedichten. Es deckt alle wichtigen Aspekte ab, von den grundlegenden Reimarten über das komplexe Metrum bis hin zu verschiedenen Gedichtformen und nützlichen Fachbegriffen.