Kohlhaas' Rachefeldzug
Als Kohlhaas' Frau Lisbeth bei dem Versuch stirbt, dem Kurfürsten eine Bittschrift zu überreichen, wandelt sich sein Charakter grundlegend. Sein Gerechtigkeitssinn schlägt in unbarmherzige Rache um. Er verkauft seinen Besitz, bewaffnet seine Knechte und beginnt einen Rachefeldzug gegen den Junker.
Mit wachsender Anhängerschaft brennt Kohlhaas die Tronkenburg nieder und verbreitet Angst und Schrecken. Seine Gewaltakte werden immer extremer, während er in seinen Manifesten weiterhin nur Gerechtigkeit für das erlittene Unrecht fordert.
Obwohl Luther persönlich versucht, ihn zur Vernunft zu bringen, lässt Kohlhaas sich erst auf Verhandlungen ein, als ihm ein faires Gerichtsverfahren zugesichert wird. Seine Unnachgiebigkeit zeigt sich darin, dass er nicht nur die Wiederherstellung seiner Pferde, sondern auch die Bestrafung des Junkers fordert.
Trotz der Gewährung eines Prozesses wird Kohlhaas schließlich zur Hinrichtung verurteilt. In einer dramatischen Schlussszene erhält er jedoch in gewissem Sinne Gerechtigkeit: Seine Pferde werden wiederhergestellt und der Junker zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.