Figurenkonstellation
Im Zentrum der Handlung steht Michael Kohlhaas, dessen Charakter zwischen Rechtschaffenheit und Rachsucht schwankt. Um ihn herum gruppieren sich Figuren, die seine Geschichte beeinflussen und vorantreiben.
Junker Wenzel von Tronka verkörpert die Willkür des Adels. Seine ungerechtfertigte Forderung nach einem Passschein und die Misshandlung der Pferde lösen den Konflikt aus. Er repräsentiert die Arroganz der Mächtigen gegenüber dem einfachen Volk.
Lisbeth, Kohlhaas' Frau, steht für Mäßigung und Vernunft. Ihr Tod markiert den Wendepunkt, an dem Kohlhaas' Rechtsgefühl in Rache umschlägt. Martin Luther tritt als moralische Instanz auf, die Kohlhaas zunächst verurteilt, ihm dann aber zu seinem Recht verhelfen will.
Die geheimnisvolle Zigeunerin, die sich als Lisbeths Wiedergängerin entpuppt, bringt eine mystische Komponente in die sonst realistische Erzählung. Die Machthaber – der Kurfürst von Brandenburg und der Kurfürst von Sachsen – zeigen unterschiedliche Haltungen zur Gerechtigkeit und zum Umgang mit Kohlhaas' Fall.