Zweiter Aufzug: Vertiefung der Konflikte und Intrigen
Im zweiten Aufzug von Nathan der Weise vertiefen sich die bereits angedeuteten Konflikte und es werden neue Intrigen eingeführt. Die Handlung konzentriert sich auf die Begegnung zwischen dem Tempelherrn und Daja unter den Palmen in der Nähe von Nathans Haus.
Ein wichtiger Handlungsstrang wird durch den Auftritt des Klosterbruders eingeleitet, der im Auftrag des Patriarchen dem Tempelherrn gefährliche Aufträge überbringt. Diese Aufträge beinhalten die Übermittlung eines wichtigen Briefes an König Philip und die Anführung einer Gruppe von Attentätern mit dem Ziel, Sultan Saladin zu töten. Diese Entwicklung zeigt die politischen und religiösen Spannungen, die in Jerusalem herrschen.
Highlight: Die Intrige des Patriarchen gegen Saladin verdeutlicht die Komplexität der politischen und religiösen Machtverhältnisse in Jerusalem.
Der Tempelherr reagiert ablehnend auf diese Aufträge und zeigt damit seinen moralischen Charakter. Gleichzeitig wird seine innere Zerrissenheit deutlich, als er auf Dajas Versuche, ihn zu Nathan zu bringen, genervt und abweisend reagiert. Er fühlt sich verfolgt und bereut fast seine Rettungstat, da sie ihm nun Unannehmlichkeiten bereitet.
Zitat: "Er überlegt sich nächste mal zwei mal ob er jemandem hilft, weil er mit Rechas Rettung schlechte Erfahrungen gemacht hat"
Diese Aussage des Tempelherrn zeigt seine Frustration und deutet auf zukünftige Konflikte hin. Sie unterstreicht auch die Komplexität der zwischenmenschlichen Beziehungen in einem von religiösen und kulturellen Spannungen geprägten Umfeld.
Die Szenenanalyse Nathan der Weise 2. Aufzug 5. Auftritt zeigt, wie Lessing die verschiedenen Charaktere und ihre Motivationen gegenüberstellt und dabei die Themen Toleranz, Vorurteile und Menschlichkeit in den Vordergrund rückt. Der Dialog zwischen dem Tempelherrn und Daja offenbart die Vorurteile und Missverständnisse, die zwischen den Angehörigen verschiedener Religionen bestehen, aber auch die Möglichkeit, diese zu überwinden.