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Nathan der weise Szenenanalyse 3.7

12.1.2022

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Nathan der Weise Szenenanalyse 3,7
Das Drama ,,Nathan der Weise" von Gotthold Ephraim Lessing aus dem Jahr 1779,
spielt in Jerusalem zur Zei
Nathan der Weise Szenenanalyse 3,7
Das Drama ,,Nathan der Weise" von Gotthold Ephraim Lessing aus dem Jahr 1779,
spielt in Jerusalem zur Zei

Nathan der Weise Szenenanalyse 3,7 Das Drama ,,Nathan der Weise" von Gotthold Ephraim Lessing aus dem Jahr 1779, spielt in Jerusalem zur Zeit der Kreuzzüge, in der sich Juden, Christen und Muslime verfeindet haben. Dieses Drama stammt aus der Epoche der Aufklärung und legt den Schwerpunkt auf die 3 Weltreligionen, die durch Vernunft Vorurteile beseitigen können und gegenseitige Toleranz entwickeln. In dem 7. Auftritt des 3. Aufzugs fragt der Sultan Saladin den reichen und weisen Juden Nathan nach der ,,wahren" Religion um von ihm Geld zu bekommen, denn darauf könne er nicht zufriedenstellend antworten. Doch Nathan erkennt diese Falle als er etwas Bedenkzeit vom Sultan bekommt. Er kommt auf die Idee mit einer Geschichte, der Ringparabel zu antworten, dessen Kernaussage ist, dass jede Religion die wahre sei, solange man gut handelt und andere toleriert, und dass alle Religionen aus dem selben Ursprung stammen, wodurch es keine einzig wahre Religion gibt. Diese Szene kann man in 5 Phasen unterteilen. In der ersten Phase (V. 1891-1910) kommt Saladin aus dem Nebenzimmer zurück und möchte nun die Antwort auf seine zuvor gestellte Frage nach der wahren Religion hören, wobei ihm Nathan zuerst eine Geschichte, die Ringparabel erzählen will (vgl. V. 1905 ff.). Saladin ist der Sender und appelliert ,,Nun, so rede!“ (V. 1891), wodurch seine Machtposition gegenüber Nathan, dem Empfänger deutlich...

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Alternativer Bildtext:

wird. Nach der Stellung ist der Sultan übergeordnet, aber da Nathan Saladin aufklärt könnte auch er in dieser Szene als übergeordnet angesehen werden. Nathan möchte, dass „die ganze Welt" (V. 1894) seine Geschichte hört, denn er will jeden aufklären, was Saladin als ein Zeichen seiner Weisheit sieht. Nathan hat den größten Redeanteil, wobei der Sultan das Gespräch leitet. Die zweite Phase (V.1911-1964) handelt von der Ringparabel auf der Bildebene. Ein Mann besaß einen Ring, der "die geheime Kraft hatte, vor Gott und Menschen angenehm zu machen" (V. 1915 f.), wenn der Träger ihn in ,,Zuversicht" (V. 1917) trug. Dieser Ring wurde über Generationen an den liebsten Sohn weitergegeben, doch dieser Mann hatte drei Söhne, die er alle gleich liebte. Der Vater konnte sich nicht entscheiden, wem er den Ring geben sollte, deshalb ließ er noch zwei identische Ringe anfertigen und gab jedem Sohn jeweils einen Ring. Er selber wusste nicht mehr welcher Ring der echte war. Als der Vater starb, stritten die Söhne, denn sie wollten wissen, wer den echten Ring hatte. Die Rolle des Empfängers und Senders werden getauscht, als Nathan anfängt die Geschichte zu erzählen, aber Saladin ist weiterhin auf der Appelebene, weil er Nathan oft zwischendrin unterbricht und zu etwas auffordert, z.B. ,,Weiter!" (V. 1928) oder ,,Komm mit deinem Märchen nur bald zu Ende.- Wird's?" (V. 1955 f.). Nathan begründet den Zusammenhang der Metapher der unerweislichen Ringe mit dem ,,unerweislichen [...] rechten Glauben" (V.1963) nun auf der Sachebene. Die dritte Phase geht von Vers 1965 bis 1992. Saladin versteht Nathans Vergleich nicht (vgl. V. 1965 f.). Nathan verdeutlicht ihm dann, dass der Vater absichtlich nicht wollte, dass man die Ringe unterscheiden konnte, also kann man auch die Religionen nicht unterscheiden (vgl. V. 1967 ff.). Saladin wirft ein, dass „die Religionen […] doch wohl zu unterscheiden wären." (V. 1971-1972), jedoch erklärt dann Nathan ihre Gleichheit: Alle Religionen haben den selben Ursprung, und zwar die Überlieferung in Geschichten und die Gläubigen entscheiden sich für die, ihnen von Geburt an beigebrachte Religion. Er benutzt viele rhetorische Fragen, um Saladin zum Nachdenken anzuregen (vgl. V. 1974-1990). Im nächsten Vers wird Saladins Erkenntnisgewinn durch seine Gedanken veranschaulicht. In der vierten Phase (V. 1992-2054) erzählt Nathan das Ende der Ringparabel, wodurch er Saladins Frage beantwortet. Die Antwort liegt in der Rede des Richters, der Gott darstellen soll (vgl. V. 2010 ff.). Er fragt die Söhne, wen sie von ihnen am meisten lieben, um den echten Ring zu finden, aber niemand antwortet, denn ,,jeder liebt sich selber nur am meisten" (V. 2022 f.). Daraus schließt er, dass keiner den echten Ring hat (vgl. V. 2025 ff.). Nathan verdeutlicht damit, dass Religion aus Liebe und Toleranz besteht. Der Richter erklärt zusammenfassend, dass jeder Ring der echte ist, soweit man daran glaubt und damit Gutes macht. Auf der Sachebene bedeutet das, dass jede Religion die wahre ist, solange man gut handelt. In der letzten Phase (V. 2056-2110) greift Saladin Nathans Hand, was ein Zeichen dafür ist, dass er Toleranz entwickelt (V. 2057). Seine Worte ,,Geh!- Geh!- Aber sei mein Freund." (V. 2060) zeigen, dass er seine Frage als beantwortet anerkennt und sich jetzt mit ihm emotional verbunden fühlt. Nathan bietet ihm dann Geld an (vgl. V. 2066 ff.), was dazu führt, dass Saladin zugibt, dass er ihm eine Geldfalle stellen wollte und entschuldigt sich dafür, womit er ebenfalls seine Freundschaft ausdrückt (vgl. V. 2077 f.). Nathan erwähnt dann noch, dass er Schulden beim Tempelherrn hat, der vom Sultan begnadigt wurde (vgl. V. 2083 ff.) und erzählt, dass dieser seine Tochter aus dem Feuer gerettet hat. Saladin sieht hier wieder eine Verbindung mit seinem verschollenen Bruder: ,,Das hätte traun mein Bruder auch getan, dem er so ähnelt!". Er will den Tempelherrn seiner Schwester zeigen. Beide haben ihr Ziel erreicht: Saladin bekommt eine weise Antwort auf seine Frage nach der wahren Religion, sowie Geld von Nathan. Nathan schafft es seine Falle zu umgehen und beweist seine Weisheit. Diese Szene ist sehr wichtig für den Handlungsverlauf, da durch Saladins gewonnenen Toleranz später die Familie friedlich zu einander finden kann. Diese Szene soll das Publikum dazu bringen, anderen Religionen gegenüber liebevoller und toleranter zu sein. Deshalb ist diese Szene auch noch heute aktuell.