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Nathan der Weise Szenenanalyse 4.2.

25.2.2021

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Der Tempelherr und der Patriarch haben im Verlauf des Dramas keine besondere
Bindung zueinander und stehen sich als Unbekannte gegenüber. De
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Der Tempelherr und der Patriarch haben im Verlauf des Dramas keine besondere Bindung zueinander und stehen sich als Unbekannte gegenüber. Der Patriarch spricht ihn in dem Dialog meistens mit einer Höflichkeitsform „Herr Ritter" (vgl. V.2461f, V.2465) an, was auf keine vertraute Beziehung hinweist. Der Tempelherr geht mit einer Erwartungshaltung in dieses Gespräch hinein und erhofft sich einen weisen Rat. Der Patriarch erwähnt jedoch, dass dieser Rat auch anzunehmen sei (V.2475), worauf sich schließen lässt, dass der Patriarch sich auf keine Diskussion einlassen wird. Außerdem erwähnt er, dass alles, was von Gott gegeben ist, nicht untersucht und angezweifelt wird (V.2480ff), was erneut darauf aufmerksam macht, dass sich der Patriarch nicht umstimmen lässt. In dem Verlauf der Szene wird deutlich, dass der Patriarch einen deutlich höheren und ausführlicheren Redeanteil hat, worauf sich schlussfolgern lässt, dass der Patriarch die übergeordnete und dominantere Rolle einnimmt (vgl. V.2476-2495, V.2517-2529). Der Tempelherr weist einen geringeren Redeanteil auf mit kurzen Antworten, woraus sich ebenfalls schlussfolgern lässt, dass er sich dem Patriarchen unterordnet. Des Weiteren zeigt der Tempelherr dem Patriarchen Respekt, indem er ihn als „Ehrwürdiger" anspricht (vgl. V.2464f, V.2495, V.2508, V.2515). Außerdem macht der Tempelherr keine klaren Ansagen, als ob er sich nicht traue, sich ehrlich zu äußern (vgl. V.2514f). Der Patriarch hingegen äußert sich so wie es ihm passt und setzt den Tempelherren sogar unter...

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Druck (V.2510f), wodurch er eine klare Machtposition einnimmt. Des Weiteren strahlt er seine vollkommene Entschlossenheit, dem Juden die Todesstrafe zu vollziehen, durch ständige Wiederholung des Satzes ,,Tut nichts! Der Jude wird verbrannt!" aus (V.2545f, V.2553, V.2558f), was den Tempelherren verunsichert und er sich somit ihm unterordnet. Der Patriarch lässt sich anhand dieser Aussage charakterisieren, da er impulsiv handelt und er sehr beharrlich bleibt. Des Weiteren zeigt er sich in dieser Szene als eine eher einschüchternde Persönlichkeit (vgl. Nebentext, „kommend mit Gefolge und Prunk"), sowie zielstrebig, entschlossen, machtbesessen und ungeduldig. Der Tempelherr kann anhand seiner Reaktion „Das geht mir nah'!" (V.2554) auf die Todesstrafe des Juden charakterisiert werden, da er sich als sehr mitfühlend zeigt. Auch im weiteren Verlauf der Szene zeigt er sich als ruhig, aufmerksam, zurückhaltend und respektierend gegenüber dem Patriarchen. Der Patriarch nimmt somit in der Szene 4.2 eine befehlende Rolle und der Tempelherr eine gehorchende Rolle ein. Durch mehrere rhetorische Fragen (vgl. V.2479ff, V.2541, V.2550, V.2560ff) steigern der Tempelherr und der Patriarch ihre Ausdruckskraft, sowie die Aufmerksamkeit ihres Gegenüber. Außerdem helfen die mehrmaligen Wiederholungen des Patriarchen „Tut nichts! Der Jude wird verbrannt!" (V.2545f, V.2553, V.2558f), seine Entschlossenheit auszudrücken und eine Machtposition einzunehmen. Des Weiteren betont er seinen Standpunkt, sowie seine Ernsthaftigkeit durch eine Hyperbel in V.2559ff, indem er etwas Unmögliches wie das dreimalige Verbrennen des Juden erwähnt. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Tempelherr und der Patriarch auf keinen gemeinsamen Nenner gekommen sind und die Unterhaltung vorzeitig von dem Tempelherrn beendet wurde, da er ging (V.2566). Der Patriarch konnte letztendlich seine Ziele der Beharrlichkeit und keiner Meinungsänderung durchsetzen, währenddessen der Tempelherr keinen weisen Rat erhielt und weiterhin keine Antwort auf seine Frage besitzt. Der Tempelherr geht an den Konflikt in der Szene mit einer vernünftigen Denkweise heran, wobei der Patriarch die personifizierte Person des Glaubens verkörpern soll. ENDE Shawna Liehr, 116 DRAMENSZENENanalyse 4.2. Der 2. Auftritt des 4. Aufzuges des fünfaktigen dramatischen Gedichtes ,,Nathan der Weise", welches 1779 in der Epoche der Aufklärung von Gotthold Ephraim Lessing verfasst wurde, befasst sich mit der Unterhaltung des Tempelherren und des Patriarchen, in dem die Fragestellung, ob ein Jude ein christliches Mädchen erziehen dürfe zum Gegenstand des Gespräches wird. Der Tempelherr erfährt von Daja, dass Recha christlicher Herkunft sei und als Pflegetochter des Juden Nathan aufgewachsen ist. Der Tempelherr ist verunsichert und würde sich gerne einen Rat von dem Patriarchen von Jerusalem einholen. Er fragt den Patriarchen, ob ein Jude ein christlich getauftes Mädchen als sein eigenes erziehen dürfe (V.2501ff). Da sich die Ansichten des Tempelherren und des Patriarchen an diesem Punkt trennen, wird der Dialog ein wenig zu einem Disput. Es geht dem Patriarchen hauptsächlich um die Verteidigung der Kirche und des christlichen Glaubens. Er möchte wissen, ob es sich hierbei um eine Hypothese oder ein Faktum handelt (V.2510f). Der Tempelherr versucht jedoch auf keine Frage des Patriarchen einzugehen, damit dieser nicht denkt, dass es sich bei dem Juden um eine reale Person handelt. Der Patriarch redet sich in Rage und ist der festen Überzeugung, dass der Jude verbrannt werden soll, welches er durch ständige Wiederholung deutlich macht (vgl. V.2546, V.2553, V.2558f). Der Tempelherr hingegen versucht die Situation runterzuspielen und nennt Gründe, die den Juden entlasten könnten. Er erwähnt, dass das Christenkind wohl ohne den Juden umgekommen wäre (V.2543ff) und der Jude es nicht nach seinem Glauben, sondern ohne religiöse Bindung erzogen (V.2555f) und der Vernunft gelehrt hat (V.2557f). Für den Patriarchen ist dieses jedoch eine Schande. Er ist der Meinung, dass der Jude es nicht dem Bunde seiner Taufe hätte entreißen (V.2540ff), sondern es in Gottes Händen lassen sollen (V.2549ff). Noch schlimmer ist es für den Patriarchen, dass das Christenkind nicht nur keinen Glauben besitzt, sondern auch noch der Vernunft gelehrt wurde (vgl.V.2559ff).