Nathan der Weise - Detaillierte Szenenanalyse der Aufzüge 3-5
Die Handlung von Nathan der Weise erreicht in den späteren Aufzügen ihren dramatischen Höhepunkt. Der Tempelherr, verwirrt über Nathans Ablehnung seines Heiratsantrags, trifft sich mit Daja außerhalb von Nathans Sichtfeld. In diesem Gespräch offenbart Daja ein folgenschweres Geheimnis: Recha sei in Wirklichkeit eine Christin und Nathan nicht ihr leiblicher Vater. Diese Enthüllung erschüttert den Tempelherrn zutiefst.
Hinweis: Die Religionszugehörigkeit spielt eine zentrale Rolle für die weitere Handlung und die Nathan der Weise Thematik der religiösen Toleranz.
In seiner Verwirrung sucht der Tempelherr Rat beim Patriarchen, präsentiert die Situation jedoch als hypothetischen Fall. Der Patriarch reagiert mit unnachgiebiger Härte und fordert die Bestrafung des vermeintlichen Übeltäters auf dem Scheiterhaufen. Diese Szene verdeutlicht die religiöse Intoleranz der Zeit.
Die Handlung nimmt eine überraschende Wendung, als sich herausstellt, dass der Tempelherr eine auffallende Ähnlichkeit mit Saladins verstorbenem Bruder Assad aufweist. Die Nathan der Weise Figurenkonstellation wird noch komplexer, als Nathan durch ein altes Buch die wahre Identität von Recha und dem Tempelherrn aufdeckt: Sie sind Geschwister, Kinder von Wolf von Filnek.