Nativismus und Spracherwerb nach Chomsky
Der Nativismus in der Spracherwerbstheorie, maßgeblich geprägt durch Noam Chomsky, stellt eine einflussreiche Perspektive auf den menschlichen Spracherwerb dar. Diese Theorie geht von grundlegenden angeborenen Fähigkeiten aus, die den Spracherwerb ermöglichen und erleichtern.
Grundlagen des Nativismus
Laut der nativistischen Auffassung verfügt der Mensch über ein spezielles "Sprachorgan", das in der linken Großhirnrinde lokalisiert ist. Dieses Organ wird als zentral für die Sprachproduktion angesehen.
Definition: Der Nativismus im Kontext des Spracherwerbs besagt, dass bestimmte sprachliche Kenntnisse und Fähigkeiten angeboren sind.
Extreme nativistische Auffassung
Die extreme Form des Nativismus Spracherwerb geht davon aus, dass die grundlegenden Regeln der Grammatik bereits im Sprachorgan angelegt sind. Diese Sichtweise betont, dass der Spracherwerb spezifisch auf das Verständnis und die Produktion von Sprache ausgerichtet ist.
Syntaktische Regeln
Der Nativismus hebt die Bedeutung syntaktischer Regeln hervor, die als grundlegend für den Spracherwerb angesehen werden:
- Die Existenz von Satzbestandteilen
- Die Weiterführung von Phrasen
- Die Möglichkeit zur endlosen Fortsetzung von Sätzen
Beispiel: Diese Regeln ermöglichen es, aus einer begrenzten Anzahl von Elementen eine unbegrenzte Anzahl von Sätzen zu bilden.
Sprachtheorie von Dieter E. Zimmer
Die Sprachtheorie von Zimmer unterstützt die nativistische Perspektive und argumentiert, dass bestimmte Sprachkenntnisse angeboren sein müssen.
Highlight: Ohne genetisch angelegte Sprachfähigkeiten wäre es laut dieser Theorie unmöglich, dass Kinder ihre Muttersprache so schnell und mühelos erlernen.
Die syntaktischen und rekursiven Regeln werden als Schlüssel zur Kreativität der Sprache angesehen. Sie ermöglichen es, aus einer begrenzten Anzahl von Regeln eine unbegrenzte Anzahl von Sätzen zu bilden.
Vocabulary: Rekursive Regeln beziehen sich auf die Fähigkeit, Sprachstrukturen unendlich zu wiederholen oder zu verschachteln.
Kritische Betrachtung
Obwohl der Nativismus Spracherwerb eine einflussreiche Theorie darstellt, gibt es auch Nativismus Kritik. Kritiker argumentieren, dass die Theorie die Rolle der Umwelt und des Lernens im Spracherwerb unterschätzt.
Quote: "Die Grundregeln müssen angeboren sein!" - Diese Aussage fasst die Kernthese des Nativismus prägnant zusammen.
Die nativistische Theorie bleibt ein wichtiger Bestandteil der Debatte über Spracherwerbstheorien und bietet wertvolle Einblicke in die komplexen Prozesse des Spracherwerbs bei Kindern.