Der Naturalismus war eine literarische Epoche Ende des 19. Jahrhunderts, die stark von den Auswirkungen der Industrialisierung auf die Gesellschaft geprägt wurde.
Die Naturalismus Literatur Merkmale zeichnen sich durch eine schonungslos realistische Darstellung der sozialen Verhältnisse aus. Die Autoren strebten nach wissenschaftlicher Objektivität und dokumentarischer Genauigkeit. Zentrale Naturalismus Themen waren das Elend der Arbeiterklasse, soziale Ungerechtigkeit und die negativen Folgen der Industrialisierung. Die Milieutheorie von Hippolyte Taine spielte dabei eine wichtige Rolle - sie besagt, dass der Mensch durch seine Umgebung, Erbanlagen und historischen Kontext determiniert ist.
Bedeutende Naturalismus Vertreter wie Gerhart Hauptmann, Arno Holz und Johannes Schlaf schufen Naturalismus Werke, die das Leben der unteren Gesellschaftsschichten authentisch darstellten. In ihren Texten finden sich häufig Naturalismus Motive wie Alkoholismus, Krankheit, Armut und gesellschaftlicher Abstieg. Der historische Hintergrund dieser Epoche war geprägt von rasanter Industrialisierung, Verstädterung und sozialen Umwälzungen. Die Auswirkungen der Industrialisierung auf die Umwelt wie Luftverschmutzung und schlechte Arbeitsbedingungen wurden in naturalistischen Werken kritisch thematisiert. Als Naturalismus Textbeispiel gilt etwa Hauptmanns Drama "Die Weber", das den Aufstand schlesischer Weber gegen ihre Ausbeutung schildert. Die Folgen der Industrialisierung waren sowohl positiv (technischer Fortschritt, wirtschaftliches Wachstum) als auch negativ (soziale Ungleichheit, Umweltzerstörung). Diese Ambivalenz spiegelt sich auch in den Naturalismus Gedichten wider, die oft in drastischer Sprache das Großstadtelend beschreiben.