Der Naturalismus in der deutschen Literatur - Eine umfassende Einführung
Der Naturalismus prägte als literarische Epoche die Jahre von 1880 bis 1900 und stellte einen radikalen Bruch mit den vorherigen literarischen Traditionen dar. Die Bewegung, die sich vom lateinischen Wort "natura" Natur ableitet, lässt sich in drei Phasen unterteilen: den Frühnaturalismus 1880−1889, den Hochnaturalismus 1889−1895 und den Zerfall des Naturalismus ab1895.
Definition: Der Naturalismus ist eine literarische Strömung, die sich der exakten, wissenschaftlich präzisen Darstellung der Wirklichkeit verschrieben hat. Dabei werden auch die hässlichen und problematischen Aspekte des Lebens nicht ausgespart.
Die Naturalismus Merkmale zeichnen sich besonders durch die Verwissenschaftlichung der Kunst aus. Die Autoren strebten danach, die Realität so objektiv wie möglich abzubilden, wobei sie sich stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientierten. Ein weiteres charakteristisches Merkmal ist die detaillierte Darstellung des sozialen Milieus und dessen Einfluss auf die handelnden Personen.
Die Naturalismus Literatur Werke befassten sich hauptsächlich mit den sozialen Missständen der Zeit. Die Industrialisierung und ihre Folgen, das Elend der Arbeiterklasse und gesellschaftliche Tabuthemen wie Alkoholismus, Prostitution und Armut wurden schonungslos thematisiert. Naturalismus Autoren und Werke wie Gerhart Hauptmanns "Die Weber" oder Arno Holz' "Papa Hamlet" sind beispielhaft für diese neue Form des literarischen Realismus.