Der Naturalismus war eine literarische Epoche zwischen 1880 und 1900, die sich durch eine besonders realistische und wissenschaftlich präzise Darstellung der Wirklichkeit auszeichnete.
Die Naturalismus Merkmale umfassen eine detailgetreue Abbildung der sozialen Realität, insbesondere der Arbeiterklasse und ihrer Lebensbedingungen. Die Autoren strebten danach, die Wirklichkeit ohne beschönigende Filter darzustellen und verwendeten häufig die Methode der genauen Beobachtung. Der historische Hintergrund dieser Epoche war geprägt von der Industrialisierung, sozialen Missständen und wissenschaftlichen Fortschritten, besonders durch Charles Darwins Evolutionstheorie.
Bedeutende Naturalismus Vertreter wie Gerhart Hauptmann, Arno Holz und Johannes Schlaf prägten diese literarische Bewegung maßgeblich. In ihren Naturalismus Werken thematisierten sie soziale Probleme wie Armut, Alkoholismus und Arbeiterausbeutung. Typische Naturalismus Motive waren das Milieu der Arbeiterklasse, erbliche Belastungen und der Kampf ums Überleben. Die Naturalismus Literatur Merkmale zeichnen sich durch die Verwendung von Dialekt, präzisen Beschreibungen und einer oft pessimistischen Grundhaltung aus. Ein bekanntes Naturalismus textbeispiel ist Hauptmanns Drama "Die Weber", das den Aufstand schlesischer Weber thematisiert. Die Naturalismus Gedichte dieser Zeit verzichteten auf traditionelle Versmaße und strebten stattdessen nach einer natürlichen Sprachrhythmik. Die Autoren wollten durch ihre schonungslose Darstellung der Realität gesellschaftliche Missstände aufdecken und Veränderungen anstoßen. Diese literarische Bewegung legte den Grundstein für moderne Formen des sozialkritischen Realismus.