Die Vorbereitungen zur Bücherverbrennung 1933 - Propagandistische Maßnahmen
Die nationalsozialistische Führung plante die Bücherverbrennung 1933 minutiös und setzte dabei besonders auf propagandistische Vorarbeit. Ein zentrales Element dieser Vorbereitungen war der sogenannte Artikeldienst, der gezielt nationale Autoren einband, um die Öffentlichkeit auf die bevorstehenden Ereignisse einzustimmen.
Definition: Der Artikeldienst war ein systematisches Propagandainstrument der Nationalsozialisten, das gezielt Stellungnahmen regimetreuer Autoren sammelte und verbreitete, um die Bücherverbrennung 1933 ideologisch zu rechtfertigen.
Die Organisatoren kontaktierten insgesamt 66 ausgewählte Schriftsteller, deren "Einstellung zum deutschen Schrifttum" als regimekonform bekannt war. Diese wurden aufgefordert, Aufsätze zu verfassen, die die geplante Aktion unterstützen und legitimieren sollten. Die Texte sollten die nationalsozialistische Ideologie des "undeutschen Geistes" untermauern und die Notwendigkeit der Bücherverbrennungen begründen. Diese Maßnahme war Teil der umfassenden Kampagne "Wider den undeutschen Geist".
Allerdings blieb der Erfolg dieser gezielten Propagandaaktion deutlich hinter den Erwartungen zurück. Viele der angeschriebenen Autoren reagierten zurückhaltend oder gar nicht auf die Anfragen. Dies zeigt, dass selbst unter den als "national eingestellt" eingestuften Schriftstellern die Bereitschaft zur aktiven Unterstützung der Bücherverbrennung 1933 begrenzt war. Dennoch wurde die Aktion am 10. Mai 1933 wie geplant durchgeführt und markierte einen tragischen Höhepunkt der nationalsozialistischen Kulturpolitik.