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Bücherverbrennung 1933: Einfach erklärt für Kids - Warum passierte das?

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Bücherverbrennung 1933: Einfach erklärt für Kids - Warum passierte das?
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Shirley

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Die Bücherverbrennung 1933 war ein düsteres Kapitel der deutschen Geschichte. Am 10. Mai 1933 verbrannten Nationalsozialisten und ihre Anhänger tausende Bücher von jüdischen, marxistischen und anderen "unerwünschten" Autoren. Diese Aktion war Teil der "Aktion wider den undeutschen Geist" und markierte den Beginn der systematischen Unterdrückung freier Meinungsäußerung im Dritten Reich.

  • Hauptschauplatz war der Opernplatz (heute Bebelplatz) in Berlin
  • Organisiert wurde die Aktion von der Deutschen Studentenschaft und dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund
  • Ziel war die "Säuberung" der deutschen Kultur von "undeutschem" Gedankengut
  • Betroffen waren Werke von Autoren wie Heinrich Mann, Erich Kästner und Bertolt Brecht
  • Die Bücherverbrennung fand auch in vielen anderen deutschen Städten statt

16.9.2021

1647

DIE
BÜCHERVERBRENNUNG
10. Mai 1933 Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Informationen (Wo? Wann? Was?)
Weitere Orte an denen Bücherverbrennungen st

Weitere Orte der Bücherverbrennung

Die Bücherverbrennung 1933 beschränkte sich nicht nur auf Berlin, sondern fand in zahlreichen deutschen Städten statt. Dies verdeutlicht die flächendeckende Umsetzung der nationalsozialistischen Ideologie und die Reichweite der "Aktion wider den undeutschen Geist".

Einige bedeutende Orte, an denen ebenfalls Bücherverbrennungen stattfanden, waren:

  • Kiel: Am Wilhelmsplatz
  • Greifswald: Auf dem Marktplatz
  • Hannover: An der Bismarcksäule
  • Bochum: Am 9. Juni auf dem Kaiser-Friedrich-Platz (heute Imbusch-Platz)

Example: In Bochum fand die Bücherverbrennung am 9. Juni 1933 auf dem damaligen Kaiser-Friedrich-Platz statt, der heute als Imbusch-Platz bekannt ist.

Diese Auflistung zeigt, dass die Bücherverbrennung ein landesweites Phänomen war und nicht auf die Hauptstadt beschränkt blieb. In jeder Stadt wurden öffentliche Plätze für diese Aktionen genutzt, um eine möglichst große Wirkung in der Bevölkerung zu erzielen.

Die Verbreitung der Bücherverbrennungen über das ganze Land hinweg unterstreicht die Systematik und Gründlichkeit, mit der die Nationalsozialisten gegen unerwünschte Literatur und deren Autoren vorgingen.

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Die "Aktion wider den undeutschen Geist"

Die "Aktion wider den undeutschen Geist" war eine umfassende Kampagne, die der Bücherverbrennung 1933 vorausging und den ideologischen Rahmen dafür schuf. Sie wurde maßgeblich von der Deutschen Studentenschaft (DSt) getragen, die zu dieser Zeit bereits stark von nationalsozialistischen und republikfeindlichen Kräften dominiert wurde.

Highlight: Die Deutsche Studentenschaft (DSt) war ab Sommer 1931 von Vertretern des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes (NSDStB) geführt, was die Radikalisierung der Studentenschaft verdeutlicht.

Um der Kampagne mehr Durchschlagskraft zu verleihen, wurde das "Hauptamt für Presse und Propaganda der Deutschen Studentenschaft" eingerichtet. Dies zeigt, wie systematisch und professionell die Nationalsozialisten bei der Verbreitung ihrer Ideologie vorgingen.

Die eigentliche Aktion begann Anfang April 1933 mit dem Aufruf zur Teilnahme an einer vierwöchigen Kampagne, die am 10. Mai mit der Bücherverbrennung ihren Höhepunkt finden sollte. Sie wurde als "Gesamtaktion gegen den jüdischen Zersetzungsgeist" bezeichnet, was die antisemitische Ausrichtung der Kampagne deutlich macht.

Quote: "Der jüdische Geist sollte aus der Literatur und der Welt verschwinden."

Zur Umsetzung der Aktion wurden "Kampfausschüsse wider den undeutschen Geist" gebildet. Diese setzten sich aus zwei Studenten, einem Professor, einem Schriftsteller und einem Vertreter des "Kampfbundes für deutsche Kultur" zusammen. Diese Zusammensetzung sollte der Aktion eine breite gesellschaftliche Basis und scheinbare Legitimität verleihen.

Vocabulary: Der "Kampfbund für deutsche Kultur" war eine nationalsozialistische Organisation, die sich für die Verbreitung "deutscher" Kultur und gegen "entartete" Kunst einsetzte.

Die "Aktion wider den undeutschen Geist" markierte den Beginn der systematischen Verfolgung jüdischer, marxistischer, pazifistischer und politisch anders orientierter Schriftsteller im Dritten Reich. Sie war ein entscheidender Schritt zur Gleichschaltung der Kultur und zur Unterdrückung jeglicher Opposition gegen das NS-Regime.

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Die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933

Die Bücherverbrennung 1933 war ein einschneidendes Ereignis in der deutschen Geschichte. Am 10. Mai 1933 wurden auf dem damaligen Opernplatz in Berlin, dem heutigen Bebelplatz, tausende Bücher verbrannt. Diese Aktion markierte den Höhepunkt der "Aktion wider den undeutschen Geist" und war ein deutliches Zeichen für die Unterdrückung der freien Meinungsäußerung im nationalsozialistischen Deutschland.

Highlight: Die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 in Berlin war der Höhepunkt der "Aktion wider den undeutschen Geist" und ein Symbol für die Unterdrückung der Meinungsfreiheit im NS-Regime.

Die Aktion wurde von der Deutschen Studentenschaft geplant und inszeniert. Daran beteiligten sich Studenten, Professoren, Lehrer und Mitglieder nationalsozialistischer Parteien. Der Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund (NSDStB) spielte eine zentrale Rolle bei der Organisation und Durchführung.

Definition: Der Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund (NSDStB) war die Studentenorganisation der NSDAP und maßgeblich an der Planung und Durchführung der Bücherverbrennung beteiligt.

Ziel der Bücherverbrennung war es, Werke von Autoren zu vernichten, die als "undeutsch" galten oder deren Inhalte nicht mit der nationalsozialistischen Ideologie vereinbar waren. Dies war Teil der Gleichschaltung und diente der Unterdrückung abweichender Meinungen und Ideen.

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"Tag des Buches" - Gedenktag

Der "Tag des Buches" oder auch "Tag des freien Buches" ist ein Gedenktag, der an die Bücherverbrennung 1933 erinnert und die Bedeutung der Meinungs- und Publikationsfreiheit hervorhebt. Er wird jährlich am 10. Mai begangen, dem Tag der Berliner Bücherverbrennung.

Highlight: Der "Tag des Buches" dient als Mahnung gegen Zensur und für die Freiheit des geschriebenen Wortes.

Dieser Gedenktag hat mehrere wichtige Funktionen:

  1. Erinnerung an die Gräueltaten des NS-Regimes
  2. Würdigung der verfolgten und verbotenen Autoren
  3. Sensibilisierung für die Gefahren von Zensur und Unterdrückung
  4. Förderung des Lesens und der Literatur

Example: An vielen Orten in Deutschland finden am 10. Mai Lesungen und Veranstaltungen statt, bei denen Werke der damals verbotenen Autoren vorgetragen werden.

Ein besonders bekanntes Mahnmal für die Bücherverbrennung befindet sich auf dem Bebelplatz in Berlin:

Definition: Das Denkmal "Versunkene Bibliothek" des israelischen Künstlers Micha Ullman besteht aus einem unterirdischen, leeren Bücherregal, das durch eine Glasplatte im Boden sichtbar ist.

Neben dem Denkmal befindet sich eine Plakette mit dem prophetischen Zitat Heinrich Heines:

Quote: "Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen."

Der "Tag des Buches" wird nicht nur in Deutschland, sondern auch international begangen:

  • UNESCO-Welttag des Buches (23. April)
  • Banned Books Week in den USA (jährlich im September/Oktober)

Diese Gedenktage und Aktionen zeigen, dass die Erinnerung an die Bücherverbrennung 1933 und ihre Folgen weiterhin lebendig ist und als Mahnung für die Gegenwart dient.

Bildungseinrichtungen, Bibliotheken und kulturelle Institutionen nutzen den "Tag des Buches" oft für spezielle Programme:

  • Ausstellungen zu verbotenen Büchern und verfolgten Autoren
  • Diskussionsveranstaltungen über Zensur und Meinungsfreiheit
  • Lesungen aus Werken, die bei der Bücherverbrennung zerstört wurden

Vocabulary: "Bibliodiversität" ist ein Begriff, der die kulturelle Vielfalt im Verlagswesen und in der Literatur beschreibt und oft im Zusammenhang mit dem "Tag des Buches" verwendet wird.

Der "Tag des Buches" erinnert uns daran, dass die Freiheit des geschriebenen Wortes keine Selbstverständlichkeit ist und ständig verteidigt werden muss. Er mahnt uns, wachsam zu bleiben gegenüber jeglichen Versuchen, die freie Meinungsäußerung einzuschränken.

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Die "12 Thesen wider den undeutschen Geist"

Die "12 Thesen wider den undeutschen Geist" waren ein zentrales Dokument der Bücherverbrennung 1933 und der vorausgehenden "Aktion wider den undeutschen Geist". Sie formulierten die ideologische Grundlage für die Verfolgung und Vernichtung von Literatur, die als "undeutsch" galt.

Einige der wichtigsten Thesen lauteten:

  1. "Sprache und Schrifttum wurzeln im Volke. Das deutsche Volk trägt die Verantwortung dafür, dass seine Sprache und sein Schrifttum reiner und unverfälschter Ausdruck seines Volkstums sind."

Highlight: Diese These verdeutlicht die nationalsozialistische Vorstellung einer "reinen" deutschen Kultur und Sprache.

  1. "Unser gefährlichster Widersacher ist der Jude, und der, der ihm hörig ist."

Quote: Diese These zeigt den tief verwurzelten Antisemitismus der nationalsozialistischen Ideologie.

  1. "Der Jude kann nur jüdisch denken. Schreibt er deutsch, dann lügt er. Der Deutsche, der deutsch schreibt, aber undeutsch denkt, ist ein Verräter!"

Diese These verdeutlicht die rassistische und antisemitische Grundhaltung der Nationalsozialisten und ihre Ablehnung jeglicher kultureller Vermischung.

  1. "Wir wollen die Lüge ausmerzen, wir wollen den Verrat brandmarken, wir wollen für den Studenten nicht Stätten der Gedankenlosigkeit, sondern der Zucht und der politischen Erziehung."

Definition: "Zucht" bedeutet in diesem Kontext strenge Disziplin und Kontrolle, die auf die Formung des Denkens und Handelns im Sinne der NS-Ideologie abzielte.

Die "12 Thesen" dienten als Rechtfertigung für die Bücherverbrennung und die damit verbundene Zensur und Verfolgung von Autoren. Sie spiegelten die zentralen Elemente der nationalsozialistischen Ideologie wider: Antisemitismus, Rassismus, Nationalismus und die Ablehnung jeglicher Form von Pluralismus und freier Meinungsäußerung.

Diese Thesen wurden an vielen Universitäten öffentlich ausgehängt und trugen dazu bei, die Atmosphäre der Intoleranz und des Hasses zu schüren, die zur Bücherverbrennung 1933 führte.

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Erich Kästner und die Bücherverbrennung

Erich Kästner, einer der bekanntesten deutschen Kinderbuchautoren, war einer der Schriftsteller im 3. Reich, dessen Werke bei der Bücherverbrennung 1933 vernichtet wurden. Seine Geschichte ist besonders bemerkenswert, da er als einer der wenigen verfemten Autoren persönlich bei der Verbrennung seiner Bücher anwesend war.

Highlight: Erich Kästner war der einzige Autor, der bei der Berliner Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 persönlich anwesend war und die Vernichtung seiner eigenen Werke mit ansehen musste.

Kästners Werke wurden aus mehreren Gründen von den Nationalsozialisten abgelehnt:

  1. Seine pazifistische Haltung
  2. Seine kritische Einstellung gegenüber dem Militarismus
  3. Seine satirischen Darstellungen der Weimarer Gesellschaft

Example: Kästners Roman "Fabian. Die Geschichte eines Moralisten" wurde wegen seiner kritischen Darstellung der Weimarer Republik und seiner offenen Behandlung sexueller Themen verboten.

Trotz der Verbrennung seiner Bücher und des Publikationsverbots blieb Kästner in Deutschland. Er weigerte sich, ins Exil zu gehen, und sagte: "Ich bin ein Deutscher. Warum sollte ich gehen? Die sollen gehen."

Während der NS-Zeit konnte Kästner nur unter Pseudonymen und im Ausland veröffentlichen. Er schrieb hauptsächlich unpolitische Unterhaltungsliteratur und Drehbücher, um zu überleben.

Quote: Kästner kommentierte die Bücherverbrennung später mit den Worten: "Die Bücher flogen in die zuckenden Flammen. Gemeine Worte prasselten auf. Studenten warfen Bücher ins Feuer. Ihr Geist blieb frei von jedem Funken."

Nach dem Krieg wurde Kästner zu einem der wichtigsten Vertreter der Nachkriegsliteratur in Deutschland. Seine Erfahrungen während der NS-Zeit prägten sein späteres Werk und sein Engagement für Demokratie und Meinungsfreiheit.

Die Geschichte Erich Kästners steht exemplarisch für das Schicksal vieler Autoren während der NS-Zeit. Sie zeigt die Brutalität der kulturellen Unterdrückung, aber auch den Mut und die Widerstandskraft einzelner Künstler angesichts der Verfolgung.

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Liste der verbrannten Bücher (Schwarze Listen)

Die Bücherverbrennung 1933 basierte auf sogenannten "Schwarzen Listen", die von nationalsozialistischen Organisationen erstellt wurden. Diese Listen enthielten die Namen von Autoren und Werken, die als "undeutsch" oder schädlich für die nationalsozialistische Ideologie betrachtet wurden.

Definition: Die "Schwarzen Listen" waren Verzeichnisse von Büchern und Autoren, die von den Nationalsozialisten als unerwünscht eingestuft und zur Vernichtung freigegeben wurden.

Einige der bekanntesten Werke und Autoren auf diesen Listen waren:

  1. "Im Westen nichts Neues" von Erich Maria Remarque
  2. Werke von Bertolt Brecht
  3. "Die Schlafwandler" von Hermann Broch
  4. "Berlin Alexanderplatz" von Alfred Döblin
  5. Werke von Lion Feuchtwanger
  6. "Der Zauberberg" von Thomas Mann
  7. Werke von Heinrich Mann
  8. "All Quiet on the Western Front" von Erich Maria Remarque
  9. Werke von Anna Seghers
  10. "Der Streit um den Sergeanten Grischa" von Arnold Zweig

Example: Erich Maria Remarques Anti-Kriegsroman "Im Westen nichts Neues" wurde besonders heftig angegriffen, da er den Krieg in seiner ganzen Grausamkeit darstellte und damit dem heroischen Kriegsbild der Nationalsozialisten widersprach.

Die Listen umfassten verschiedene Kategorien von Literatur:

  • Werke jüdischer Autoren
  • Pazifistische Literatur
  • Marxistische und kommunistische Schriften
  • Werke der "Entarteten Kunst"
  • Bücher über Sexualität und Familienplanung
  • Kritische Darstellungen des Ersten Weltkriegs

Highlight: Die Vielfalt der verbotenen Literatur zeigt, wie umfassend die Nationalsozialisten versuchten, das geistige und kulturelle Leben in Deutschland zu kontrollieren.

Die Erstellung und Verwendung dieser Listen hatte weitreichende Folgen:

  • Viele Autoren verloren ihre Lebensgrundlage
  • Zahlreiche wertvolle literarische Werke wurden unwiederbringlich zerstört
  • Die kulturelle Vielfalt in Deutschland wurde stark eingeschränkt
  • Es entstand ein Klima der Angst und Selbstzensur unter Schriftstellern und Intellektuellen

Quote: Heinrich Heine hatte bereits 1821 prophetisch geschrieben: "Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen." Diese Worte sollten sich auf schreckliche Weise bewahrheiten.

Die "Schwarzen Listen" der Bücherverbrennung 1933 waren nur der Anfang einer systematischen Zensur und Unterdrückung der Literatur im Dritten Reich. In den folgenden Jahren wurden die Listen ständig erweitert und die Kontrolle über das Schrifttum verschärft.

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Liste verbotener/verfolgter Autoren während der NS-Zeit

Die Bücherverbrennung 1933 war nur der Anfang einer systematischen Verfolgung von Autoren, deren Werke als "undeutsch" oder regime-kritisch galten. Die Liste der verbotenen und verfolgten Schriftsteller im 3. Reich war lang und umfasste viele bedeutende Namen der deutschen und internationalen Literatur.

Einige der bekanntesten verbotenen Autoren waren:

  1. Heinrich Mann
  2. Erich Maria Remarque
  3. Bertolt Brecht
  4. Thomas Mann
  5. Anna Seghers
  6. Stefan Zweig
  7. Lion Feuchtwanger
  8. Kurt Tucholsky
  9. Erich Kästner
  10. Franz Kafka

Highlight: Viele dieser Autoren gingen ins Exil, um der Verfolgung zu entgehen. Einige, wie Stefan Zweig, nahmen sich aufgrund der Verfolgung das Leben.

Die Gründe für die Verfolgung waren vielfältig:

  • Jüdische Abstammung
  • Politische Überzeugungen (insbesondere sozialistische oder kommunistische)
  • Pazifistische Haltungen
  • Kritik am Nationalsozialismus
  • "Entartete" oder als moralisch verwerflich betrachtete Inhalte

Example: Erich Maria Remarques Anti-Kriegsroman "Im Westen nichts Neues" wurde als pazifistisch und "wehrkraftzersetzend" verboten.

Die Verfolgung dieser Autoren hatte weitreichende Folgen:

  • Ihre Bücher wurden aus Bibliotheken und Buchhandlungen entfernt
  • Ihre Werke durften nicht mehr gedruckt oder verkauft werden
  • Viele Autoren verloren ihre Lebensgrundlage
  • Die deutsche Literatur und Kultur erlitten einen enormen Verlust an Kreativität und Vielfalt

Quote: Thomas Mann sagte über die Bücherverbrennung: "Es war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen."

Die Liste der verbotenen Autoren wurde im Laufe der NS-Zeit ständig erweitert. Die Reichsschrifttumskammer, eine Abteilung der Reichskulturkammer, war für die Kontrolle und Zensur der Literatur zuständig. Nur wer Mitglied dieser Kammer war, durfte publizieren - und die Mitgliedschaft wurde Juden und politisch unerwünschten Personen verweigert.

Die Verfolgung der Autoren und die Vernichtung ihrer Werke während der NS-Zeit stellen einen der dunkelsten Kapitel in der Geschichte der deutschen Literatur dar. Die Bücherverbrennung 1933 war der sichtbare Auftakt zu dieser systematischen Unterdrückung der freien Meinungsäußerung und der kulturellen Vielfalt.

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Gründe für die Bücherverbrennung

Die Bücherverbrennung 1933 hatte mehrere tiefgreifende Gründe, die eng mit der nationalsozialistischen Ideologie und deren Ziel der kulturellen "Säuberung" verbunden waren.

Einer der Hauptgründe war der Beginn der systematischen Verfolgung von Autoren, die als unerwünscht galten. Dies betraf insbesondere:

  • Jüdische Schriftsteller
  • Marxistische Autoren
  • Pazifisten
  • Politisch anders orientierte Intellektuelle

Highlight: Die Bücherverbrennung markierte den Anfang einer umfassenden Verfolgung von Intellektuellen und Künstlern, die nicht der nationalsozialistischen Ideologie entsprachen.

Die Deutsche Studentenschaft (DSt) sah in der Organisation der Bücherverbrennung eine Möglichkeit, ihre Fähigkeit zur Mobilisierung der Studenten für den Nationalsozialismus unter Beweis zu stellen. Dies zeigt, wie die Aktion auch als Instrument der politischen Selbstdarstellung und Machtdemonstration genutzt wurde.

Example: Die aktive Beteiligung von Studenten an der Bücherverbrennung sollte ihre Loyalität zum NS-Regime demonstrieren und gleichzeitig andere zur Teilnahme motivieren.

Ein weiterer zentraler Grund war die angestrebte "Säuberung" der deutschen Kultur von Werken, die als "undeutsch" betrachtet wurden. Dies basierte auf der nationalsozialistischen Vorstellung einer "reinen" deutschen Kultur, die frei von fremden Einflüssen sein sollte.

Definition: Als "undeutsch" galten in der NS-Ideologie alle Werke und Ideen, die nicht mit dem nationalsozialistischen Weltbild übereinstimmten oder von Autoren stammten, die als rassisch oder politisch unerwünscht galten.

Die Bücherverbrennung 1933 war somit nicht nur ein symbolischer Akt, sondern Teil einer umfassenden Strategie zur Kontrolle und Gleichschaltung des geistigen und kulturellen Lebens in Deutschland. Sie zielte darauf ab, abweichende Meinungen und Ideen zu unterdrücken und eine einheitliche, nationalsozialistische Kulturlandschaft zu schaffen.

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Feuersprüche bei der Bücherverbrennung

Die Bücherverbrennung 1933 wurde von sogenannten "Feuersprüchen" begleitet. Diese Sprüche wurden während der Verbrennung der Bücher laut gerufen und dienten dazu, die Aktion zu dramatisieren und die ideologische Botschaft zu verstärken.

Einige Beispiele für diese Feuersprüche waren:

  1. "Gegen Klassenkampf und Materialismus, für Volksgemeinschaft und idealistische Lebenshaltung! Ich übergebe der Flamme die Schriften von Marx und Kautsky."

Highlight: Dieser Spruch verdeutlicht die Ablehnung marxistischer und sozialistischer Ideen durch die Nationalsozialisten.

  1. "Gegen Dekadenz und moralischen Verfall! Für Zucht und Sitte in Familie und Staat! Ich übergebe der Flamme die Schriften von Heinrich Mann, Ernst Glaeser und Erich Kästner."

Example: Erich Kästner, bekannt für seine Kinderbücher wie "Emil und die Detektive", war einer der Autoren, dessen Werke verbrannt wurden.

  1. "Gegen Gesinnungslumperei und politischen Verrat, für Hingabe an Volk und Staat! Ich übergebe der Flamme die Schriften von Friedrich Wilhelm Foerster."

Diese Feuersprüche zeigen, wie die Bücherverbrennung 1933 nicht nur eine physische Zerstörung von Büchern war, sondern auch ein ritualisierter Akt der ideologischen Reinigung. Jeder Spruch zielte darauf ab, bestimmte Autoren oder Denkrichtungen zu brandmarken und gleichzeitig die nationalsozialistische Weltanschauung zu propagieren.

Vocabulary: "Gesinnungslumperei" war ein abwertender Begriff für Menschen, die ihre politische Überzeugung angeblich leichtfertig wechselten oder keine feste Gesinnung hatten.

Die Feuersprüche waren ein wichtiger Teil der Inszenierung der Bücherverbrennung. Sie sollten die Zuhörer emotional aufrütteln und die Rechtmäßigkeit der Aktion unterstreichen. Gleichzeitig dienten sie als öffentliche Denunziation der betroffenen Autoren und ihrer Werke.

Diese dramatische und öffentlichkeitswirksame Form der Büchervernichtung sollte nicht nur die physische Zerstörung der Werke bewirken, sondern auch eine psychologische Wirkung auf die Bevölkerung haben. Sie sollte Angst und Schrecken unter Andersdenkenden verbreiten und gleichzeitig die Macht und Entschlossenheit des NS-Regimes demonstrieren.

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Die Bücherverbrennung 1933 war ein einschneidendes Ereignis in der deutschen Geschichte. Am 10. Mai 1933 wurden auf dem damaligen Opernplatz in Berlin, dem heutigen Bebelplatz, tausende Bücher verbrannt. Diese Aktion markierte den Höhepunkt der "Aktion wider den undeutschen Geist" und war ein deutliches Zeichen für die Unterdrückung der freien Meinungsäußerung im nationalsozialistischen Deutschland.

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"Tag des Buches" - Gedenktag

Der "Tag des Buches" oder auch "Tag des freien Buches" ist ein Gedenktag, der an die Bücherverbrennung 1933 erinnert und die Bedeutung der Meinungs- und Publikationsfreiheit hervorhebt. Er wird jährlich am 10. Mai begangen, dem Tag der Berliner Bücherverbrennung.

Highlight: Der "Tag des Buches" dient als Mahnung gegen Zensur und für die Freiheit des geschriebenen Wortes.

Dieser Gedenktag hat mehrere wichtige Funktionen:

  1. Erinnerung an die Gräueltaten des NS-Regimes
  2. Würdigung der verfolgten und verbotenen Autoren
  3. Sensibilisierung für die Gefahren von Zensur und Unterdrückung
  4. Förderung des Lesens und der Literatur

Example: An vielen Orten in Deutschland finden am 10. Mai Lesungen und Veranstaltungen statt, bei denen Werke der damals verbotenen Autoren vorgetragen werden.

Ein besonders bekanntes Mahnmal für die Bücherverbrennung befindet sich auf dem Bebelplatz in Berlin:

Definition: Das Denkmal "Versunkene Bibliothek" des israelischen Künstlers Micha Ullman besteht aus einem unterirdischen, leeren Bücherregal, das durch eine Glasplatte im Boden sichtbar ist.

Neben dem Denkmal befindet sich eine Plakette mit dem prophetischen Zitat Heinrich Heines:

Quote: "Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen."

Der "Tag des Buches" wird nicht nur in Deutschland, sondern auch international begangen:

  • UNESCO-Welttag des Buches (23. April)
  • Banned Books Week in den USA (jährlich im September/Oktober)

Diese Gedenktage und Aktionen zeigen, dass die Erinnerung an die Bücherverbrennung 1933 und ihre Folgen weiterhin lebendig ist und als Mahnung für die Gegenwart dient.

Bildungseinrichtungen, Bibliotheken und kulturelle Institutionen nutzen den "Tag des Buches" oft für spezielle Programme:

  • Ausstellungen zu verbotenen Büchern und verfolgten Autoren
  • Diskussionsveranstaltungen über Zensur und Meinungsfreiheit
  • Lesungen aus Werken, die bei der Bücherverbrennung zerstört wurden

Vocabulary: "Bibliodiversität" ist ein Begriff, der die kulturelle Vielfalt im Verlagswesen und in der Literatur beschreibt und oft im Zusammenhang mit dem "Tag des Buches" verwendet wird.

Der "Tag des Buches" erinnert uns daran, dass die Freiheit des geschriebenen Wortes keine Selbstverständlichkeit ist und ständig verteidigt werden muss. Er mahnt uns, wachsam zu bleiben gegenüber jeglichen Versuchen, die freie Meinungsäußerung einzuschränken.

DIE
BÜCHERVERBRENNUNG
10. Mai 1933 Inhaltsverzeichnis
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Die "12 Thesen wider den undeutschen Geist"

Die "12 Thesen wider den undeutschen Geist" waren ein zentrales Dokument der Bücherverbrennung 1933 und der vorausgehenden "Aktion wider den undeutschen Geist". Sie formulierten die ideologische Grundlage für die Verfolgung und Vernichtung von Literatur, die als "undeutsch" galt.

Einige der wichtigsten Thesen lauteten:

  1. "Sprache und Schrifttum wurzeln im Volke. Das deutsche Volk trägt die Verantwortung dafür, dass seine Sprache und sein Schrifttum reiner und unverfälschter Ausdruck seines Volkstums sind."

Highlight: Diese These verdeutlicht die nationalsozialistische Vorstellung einer "reinen" deutschen Kultur und Sprache.

  1. "Unser gefährlichster Widersacher ist der Jude, und der, der ihm hörig ist."

Quote: Diese These zeigt den tief verwurzelten Antisemitismus der nationalsozialistischen Ideologie.

  1. "Der Jude kann nur jüdisch denken. Schreibt er deutsch, dann lügt er. Der Deutsche, der deutsch schreibt, aber undeutsch denkt, ist ein Verräter!"

Diese These verdeutlicht die rassistische und antisemitische Grundhaltung der Nationalsozialisten und ihre Ablehnung jeglicher kultureller Vermischung.

  1. "Wir wollen die Lüge ausmerzen, wir wollen den Verrat brandmarken, wir wollen für den Studenten nicht Stätten der Gedankenlosigkeit, sondern der Zucht und der politischen Erziehung."

Definition: "Zucht" bedeutet in diesem Kontext strenge Disziplin und Kontrolle, die auf die Formung des Denkens und Handelns im Sinne der NS-Ideologie abzielte.

Die "12 Thesen" dienten als Rechtfertigung für die Bücherverbrennung und die damit verbundene Zensur und Verfolgung von Autoren. Sie spiegelten die zentralen Elemente der nationalsozialistischen Ideologie wider: Antisemitismus, Rassismus, Nationalismus und die Ablehnung jeglicher Form von Pluralismus und freier Meinungsäußerung.

Diese Thesen wurden an vielen Universitäten öffentlich ausgehängt und trugen dazu bei, die Atmosphäre der Intoleranz und des Hasses zu schüren, die zur Bücherverbrennung 1933 führte.

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Erich Kästner und die Bücherverbrennung

Erich Kästner, einer der bekanntesten deutschen Kinderbuchautoren, war einer der Schriftsteller im 3. Reich, dessen Werke bei der Bücherverbrennung 1933 vernichtet wurden. Seine Geschichte ist besonders bemerkenswert, da er als einer der wenigen verfemten Autoren persönlich bei der Verbrennung seiner Bücher anwesend war.

Highlight: Erich Kästner war der einzige Autor, der bei der Berliner Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 persönlich anwesend war und die Vernichtung seiner eigenen Werke mit ansehen musste.

Kästners Werke wurden aus mehreren Gründen von den Nationalsozialisten abgelehnt:

  1. Seine pazifistische Haltung
  2. Seine kritische Einstellung gegenüber dem Militarismus
  3. Seine satirischen Darstellungen der Weimarer Gesellschaft

Example: Kästners Roman "Fabian. Die Geschichte eines Moralisten" wurde wegen seiner kritischen Darstellung der Weimarer Republik und seiner offenen Behandlung sexueller Themen verboten.

Trotz der Verbrennung seiner Bücher und des Publikationsverbots blieb Kästner in Deutschland. Er weigerte sich, ins Exil zu gehen, und sagte: "Ich bin ein Deutscher. Warum sollte ich gehen? Die sollen gehen."

Während der NS-Zeit konnte Kästner nur unter Pseudonymen und im Ausland veröffentlichen. Er schrieb hauptsächlich unpolitische Unterhaltungsliteratur und Drehbücher, um zu überleben.

Quote: Kästner kommentierte die Bücherverbrennung später mit den Worten: "Die Bücher flogen in die zuckenden Flammen. Gemeine Worte prasselten auf. Studenten warfen Bücher ins Feuer. Ihr Geist blieb frei von jedem Funken."

Nach dem Krieg wurde Kästner zu einem der wichtigsten Vertreter der Nachkriegsliteratur in Deutschland. Seine Erfahrungen während der NS-Zeit prägten sein späteres Werk und sein Engagement für Demokratie und Meinungsfreiheit.

Die Geschichte Erich Kästners steht exemplarisch für das Schicksal vieler Autoren während der NS-Zeit. Sie zeigt die Brutalität der kulturellen Unterdrückung, aber auch den Mut und die Widerstandskraft einzelner Künstler angesichts der Verfolgung.

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Liste der verbrannten Bücher (Schwarze Listen)

Die Bücherverbrennung 1933 basierte auf sogenannten "Schwarzen Listen", die von nationalsozialistischen Organisationen erstellt wurden. Diese Listen enthielten die Namen von Autoren und Werken, die als "undeutsch" oder schädlich für die nationalsozialistische Ideologie betrachtet wurden.

Definition: Die "Schwarzen Listen" waren Verzeichnisse von Büchern und Autoren, die von den Nationalsozialisten als unerwünscht eingestuft und zur Vernichtung freigegeben wurden.

Einige der bekanntesten Werke und Autoren auf diesen Listen waren:

  1. "Im Westen nichts Neues" von Erich Maria Remarque
  2. Werke von Bertolt Brecht
  3. "Die Schlafwandler" von Hermann Broch
  4. "Berlin Alexanderplatz" von Alfred Döblin
  5. Werke von Lion Feuchtwanger
  6. "Der Zauberberg" von Thomas Mann
  7. Werke von Heinrich Mann
  8. "All Quiet on the Western Front" von Erich Maria Remarque
  9. Werke von Anna Seghers
  10. "Der Streit um den Sergeanten Grischa" von Arnold Zweig

Example: Erich Maria Remarques Anti-Kriegsroman "Im Westen nichts Neues" wurde besonders heftig angegriffen, da er den Krieg in seiner ganzen Grausamkeit darstellte und damit dem heroischen Kriegsbild der Nationalsozialisten widersprach.

Die Listen umfassten verschiedene Kategorien von Literatur:

  • Werke jüdischer Autoren
  • Pazifistische Literatur
  • Marxistische und kommunistische Schriften
  • Werke der "Entarteten Kunst"
  • Bücher über Sexualität und Familienplanung
  • Kritische Darstellungen des Ersten Weltkriegs

Highlight: Die Vielfalt der verbotenen Literatur zeigt, wie umfassend die Nationalsozialisten versuchten, das geistige und kulturelle Leben in Deutschland zu kontrollieren.

Die Erstellung und Verwendung dieser Listen hatte weitreichende Folgen:

  • Viele Autoren verloren ihre Lebensgrundlage
  • Zahlreiche wertvolle literarische Werke wurden unwiederbringlich zerstört
  • Die kulturelle Vielfalt in Deutschland wurde stark eingeschränkt
  • Es entstand ein Klima der Angst und Selbstzensur unter Schriftstellern und Intellektuellen

Quote: Heinrich Heine hatte bereits 1821 prophetisch geschrieben: "Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen." Diese Worte sollten sich auf schreckliche Weise bewahrheiten.

Die "Schwarzen Listen" der Bücherverbrennung 1933 waren nur der Anfang einer systematischen Zensur und Unterdrückung der Literatur im Dritten Reich. In den folgenden Jahren wurden die Listen ständig erweitert und die Kontrolle über das Schrifttum verschärft.

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Liste verbotener/verfolgter Autoren während der NS-Zeit

Die Bücherverbrennung 1933 war nur der Anfang einer systematischen Verfolgung von Autoren, deren Werke als "undeutsch" oder regime-kritisch galten. Die Liste der verbotenen und verfolgten Schriftsteller im 3. Reich war lang und umfasste viele bedeutende Namen der deutschen und internationalen Literatur.

Einige der bekanntesten verbotenen Autoren waren:

  1. Heinrich Mann
  2. Erich Maria Remarque
  3. Bertolt Brecht
  4. Thomas Mann
  5. Anna Seghers
  6. Stefan Zweig
  7. Lion Feuchtwanger
  8. Kurt Tucholsky
  9. Erich Kästner
  10. Franz Kafka

Highlight: Viele dieser Autoren gingen ins Exil, um der Verfolgung zu entgehen. Einige, wie Stefan Zweig, nahmen sich aufgrund der Verfolgung das Leben.

Die Gründe für die Verfolgung waren vielfältig:

  • Jüdische Abstammung
  • Politische Überzeugungen (insbesondere sozialistische oder kommunistische)
  • Pazifistische Haltungen
  • Kritik am Nationalsozialismus
  • "Entartete" oder als moralisch verwerflich betrachtete Inhalte

Example: Erich Maria Remarques Anti-Kriegsroman "Im Westen nichts Neues" wurde als pazifistisch und "wehrkraftzersetzend" verboten.

Die Verfolgung dieser Autoren hatte weitreichende Folgen:

  • Ihre Bücher wurden aus Bibliotheken und Buchhandlungen entfernt
  • Ihre Werke durften nicht mehr gedruckt oder verkauft werden
  • Viele Autoren verloren ihre Lebensgrundlage
  • Die deutsche Literatur und Kultur erlitten einen enormen Verlust an Kreativität und Vielfalt

Quote: Thomas Mann sagte über die Bücherverbrennung: "Es war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen."

Die Liste der verbotenen Autoren wurde im Laufe der NS-Zeit ständig erweitert. Die Reichsschrifttumskammer, eine Abteilung der Reichskulturkammer, war für die Kontrolle und Zensur der Literatur zuständig. Nur wer Mitglied dieser Kammer war, durfte publizieren - und die Mitgliedschaft wurde Juden und politisch unerwünschten Personen verweigert.

Die Verfolgung der Autoren und die Vernichtung ihrer Werke während der NS-Zeit stellen einen der dunkelsten Kapitel in der Geschichte der deutschen Literatur dar. Die Bücherverbrennung 1933 war der sichtbare Auftakt zu dieser systematischen Unterdrückung der freien Meinungsäußerung und der kulturellen Vielfalt.

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Gründe für die Bücherverbrennung

Die Bücherverbrennung 1933 hatte mehrere tiefgreifende Gründe, die eng mit der nationalsozialistischen Ideologie und deren Ziel der kulturellen "Säuberung" verbunden waren.

Einer der Hauptgründe war der Beginn der systematischen Verfolgung von Autoren, die als unerwünscht galten. Dies betraf insbesondere:

  • Jüdische Schriftsteller
  • Marxistische Autoren
  • Pazifisten
  • Politisch anders orientierte Intellektuelle

Highlight: Die Bücherverbrennung markierte den Anfang einer umfassenden Verfolgung von Intellektuellen und Künstlern, die nicht der nationalsozialistischen Ideologie entsprachen.

Die Deutsche Studentenschaft (DSt) sah in der Organisation der Bücherverbrennung eine Möglichkeit, ihre Fähigkeit zur Mobilisierung der Studenten für den Nationalsozialismus unter Beweis zu stellen. Dies zeigt, wie die Aktion auch als Instrument der politischen Selbstdarstellung und Machtdemonstration genutzt wurde.

Example: Die aktive Beteiligung von Studenten an der Bücherverbrennung sollte ihre Loyalität zum NS-Regime demonstrieren und gleichzeitig andere zur Teilnahme motivieren.

Ein weiterer zentraler Grund war die angestrebte "Säuberung" der deutschen Kultur von Werken, die als "undeutsch" betrachtet wurden. Dies basierte auf der nationalsozialistischen Vorstellung einer "reinen" deutschen Kultur, die frei von fremden Einflüssen sein sollte.

Definition: Als "undeutsch" galten in der NS-Ideologie alle Werke und Ideen, die nicht mit dem nationalsozialistischen Weltbild übereinstimmten oder von Autoren stammten, die als rassisch oder politisch unerwünscht galten.

Die Bücherverbrennung 1933 war somit nicht nur ein symbolischer Akt, sondern Teil einer umfassenden Strategie zur Kontrolle und Gleichschaltung des geistigen und kulturellen Lebens in Deutschland. Sie zielte darauf ab, abweichende Meinungen und Ideen zu unterdrücken und eine einheitliche, nationalsozialistische Kulturlandschaft zu schaffen.

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Feuersprüche bei der Bücherverbrennung

Die Bücherverbrennung 1933 wurde von sogenannten "Feuersprüchen" begleitet. Diese Sprüche wurden während der Verbrennung der Bücher laut gerufen und dienten dazu, die Aktion zu dramatisieren und die ideologische Botschaft zu verstärken.

Einige Beispiele für diese Feuersprüche waren:

  1. "Gegen Klassenkampf und Materialismus, für Volksgemeinschaft und idealistische Lebenshaltung! Ich übergebe der Flamme die Schriften von Marx und Kautsky."

Highlight: Dieser Spruch verdeutlicht die Ablehnung marxistischer und sozialistischer Ideen durch die Nationalsozialisten.

  1. "Gegen Dekadenz und moralischen Verfall! Für Zucht und Sitte in Familie und Staat! Ich übergebe der Flamme die Schriften von Heinrich Mann, Ernst Glaeser und Erich Kästner."

Example: Erich Kästner, bekannt für seine Kinderbücher wie "Emil und die Detektive", war einer der Autoren, dessen Werke verbrannt wurden.

  1. "Gegen Gesinnungslumperei und politischen Verrat, für Hingabe an Volk und Staat! Ich übergebe der Flamme die Schriften von Friedrich Wilhelm Foerster."

Diese Feuersprüche zeigen, wie die Bücherverbrennung 1933 nicht nur eine physische Zerstörung von Büchern war, sondern auch ein ritualisierter Akt der ideologischen Reinigung. Jeder Spruch zielte darauf ab, bestimmte Autoren oder Denkrichtungen zu brandmarken und gleichzeitig die nationalsozialistische Weltanschauung zu propagieren.

Vocabulary: "Gesinnungslumperei" war ein abwertender Begriff für Menschen, die ihre politische Überzeugung angeblich leichtfertig wechselten oder keine feste Gesinnung hatten.

Die Feuersprüche waren ein wichtiger Teil der Inszenierung der Bücherverbrennung. Sie sollten die Zuhörer emotional aufrütteln und die Rechtmäßigkeit der Aktion unterstreichen. Gleichzeitig dienten sie als öffentliche Denunziation der betroffenen Autoren und ihrer Werke.

Diese dramatische und öffentlichkeitswirksame Form der Büchervernichtung sollte nicht nur die physische Zerstörung der Werke bewirken, sondern auch eine psychologische Wirkung auf die Bevölkerung haben. Sie sollte Angst und Schrecken unter Andersdenkenden verbreiten und gleichzeitig die Macht und Entschlossenheit des NS-Regimes demonstrieren.

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