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Realismus Epoche: Merkmale, Autoren und Werke

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Realismus Epoche: Merkmale, Autoren und Werke
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Der Realismus war eine literarische Epoche von 1848 bis 1890, die sich auf die realitätsnahe Darstellung des Alltags und der Gesellschaft konzentrierte. Diese Epoche zeichnete sich durch eine objektive Erzählweise, detaillierte Beschreibungen und die Fokussierung auf bürgerliche Themen aus.

  • Der Realismus umfasste den bürgerlichen und poetischen Realismus
  • Wichtige Themen waren gesellschaftliche Probleme und die Industrialisierung
  • Charakteristisch waren eine klare Sprache, indirekte Gesellschaftskritik und die Darstellung typischer Situationen
  • Bedeutende Vertreter waren Theodor Fontane, Gottfried Keller und Theodor Storm
  • Beliebte literarische Formen waren Romane, Novellen und Dorfgeschichten

14.10.2022

5425

Merkmale

Die Realismus Epoche Merkmale sind vielfältig und charakteristisch für diese literarische Strömung. Sie spiegeln das Bestreben der Autoren wider, die Wirklichkeit möglichst genau, aber dennoch künstlerisch zu erfassen.

Zu den wichtigsten Merkmalen des Realismus gehören:

  1. Realitätsnähe: Die Darstellung orientiert sich eng an der Wirklichkeit, ohne jedoch in einen platten Naturalismus zu verfallen.

  2. Indirekte Kritik an der Gesellschaft: Die Autoren übten oft subtile Kritik an gesellschaftlichen Missständen, ohne dabei moralisierend zu wirken.

  3. Kommentarlose Darstellung: Die Erzähler hielten sich mit direkten Bewertungen zurück und ließen die Ereignisse für sich selbst sprechen.

  4. Festlegung von Schauplatz und Zeitpunkt/Zeitspanne: Die Handlung wurde präzise in Raum und Zeit verortet, was zur Glaubwürdigkeit beitrug.

  5. Fokus auf das Typische und Wesentliche: Anstatt Außergewöhnliches zu schildern, konzentrierten sich die Autoren auf das Charakteristische und Repräsentative.

Highlight: Ein zentrales Merkmal des Realismus war die Konzentration auf das Typische und Wesentliche, wodurch allgemeingültige Aussagen über die Gesellschaft getroffen werden konnten.

  1. Schreibanlass beruht auf wahrer Begebenheit: Viele Werke hatten reale Ereignisse oder Personen als Inspiration.

  2. Einzelne Menschen rücken in den Mittelpunkt: Der Fokus lag oft auf individuellen Schicksalen und deren Verflechtung mit gesellschaftlichen Strukturen.

  3. Einsatz von Humor und Ironie: Diese Stilmittel dienten oft dazu, Kritik subtil zu äußern oder Distanz zum Geschehen zu schaffen.

Example: In Theodor Storms Novelle "Der Schimmelreiter" wird die Geschichte eines Deichgrafen erzählt, der an seinem Ehrgeiz scheitert. Die detaillierte Beschreibung der Landschaft und der sozialen Verhältnisse spiegelt typische Merkmale des Realismus wider.

Diese Realismus Merkmale trugen dazu bei, dass die Literatur dieser Epoche sowohl unterhaltsam als auch gesellschaftlich relevant war. Die Autoren schufen Werke, die einerseits die Realität widerspiegelten, andererseits aber auch künstlerisch anspruchsvoll waren und tiefere Einsichten in die menschliche Natur und die Gesellschaft ermöglichten.

REALISMUS
Epoche der schönen Wirklichkeit
(1848-1890) 1. Was ist der Realismus?
2. Vorstellung: bürgerlicher und poetischer Realismus
Histor

Literarische Gattungen

Die Realismus Literatur umfasste eine Vielzahl von literarischen Gattungen, wobei jede auf ihre Weise die charakteristischen Merkmale dieser Epoche zum Ausdruck brachte. Die Autoren des Realismus nutzten verschiedene Formen, um die Wirklichkeit ihrer Zeit zu erfassen und künstlerisch zu gestalten.

Die wichtigsten literarischen Gattungen im Realismus waren:

  1. Epische Texte: Diese bildeten die verbreitetste Form der realistischen Literatur. Dazu gehörten:
    • Romane
    • Novellen
    • Entwicklungsromane
    • Gesellschaftsromane
    • Historische Romane
    • Reiseliteratur
    • Dorfgeschichten

Highlight: Die Novelle war eine besonders beliebte Form im Realismus, da sie es ermöglichte, einzelne Schicksale oder Ereignisse detailliert und konzentriert darzustellen.

  1. Lyrischer Realismus: Obwohl weniger prominent als die Prosa, spielte auch die Lyrik eine wichtige Rolle im Realismus. Eine besonders verbreitete Form war das Dinggedicht.

Definition: Ein Dinggedicht ist ein lyrisches Werk, das sich auf die detaillierte Beschreibung eines konkreten Gegenstandes konzentriert und dabei oft tiefere Bedeutungsebenen erschließt.

  1. Dramatik: Auch wenn das Drama im Realismus weniger bedeutend war als Prosa und Lyrik, gab es dennoch realistische Theaterstücke, die gesellschaftliche Themen aufgriffen.

Diese Vielfalt an literarischen Gattungen ermöglichte es den Realismus Autoren, die Wirklichkeit aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und unterschiedliche Aspekte des menschlichen Lebens und der Gesellschaft darzustellen.

Example: Theodor Fontanes Roman "Effi Briest" ist ein klassisches Beispiel für einen realistischen Gesellschaftsroman, der die Konventionen und Konflikte der preußischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts kritisch beleuchtet.

Die Wahl der literarischen Gattung beeinflusste auch die Art und Weise, wie die Realismus Literatur Merkmale zum Ausdruck kamen. Während Romane und Novellen oft detaillierte Charakterstudien und gesellschaftliche Analysen boten, konzentrierten sich Gedichte häufig auf prägnante Momentaufnahmen oder symbolträchtige Beschreibungen.

REALISMUS
Epoche der schönen Wirklichkeit
(1848-1890) 1. Was ist der Realismus?
2. Vorstellung: bürgerlicher und poetischer Realismus
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Literarischer Stil

Der literarische Stil des Realismus zeichnete sich durch eine Kombination aus Klarheit, Sachlichkeit und poetischer Kunstfertigkeit aus. Die Autoren dieser Epoche strebten danach, die Wirklichkeit möglichst genau abzubilden, ohne dabei auf ästhetische Gestaltung zu verzichten.

Charakteristische Merkmale des literarischen Stils im Realismus sind:

  1. Klare, schlichte, poetische und kunstvolle Sprache: Die Autoren verwendeten eine präzise und verständliche Ausdrucksweise, die dennoch literarisch anspruchsvoll war.

  2. Sachliche, objektive und distanzierte Erzählung: Der Erzähler hielt sich mit persönlichen Kommentaren zurück und ließ die Ereignisse für sich selbst sprechen.

  3. Detaillierte und genaue Nachahmung der Wirklichkeit: Besonderer Wert wurde auf präzise Beschreibungen von Personen, Orten und Situationen gelegt.

Highlight: Die Kombination aus sachlicher Darstellung und poetischer Sprache ist ein Hauptmerkmal des realistischen Stils.

  1. Verwendung des auktorialen Erzählers: Dieser allwissende Erzähler konnte sowohl die äußere Wirklichkeit als auch die Innenwelt der Charaktere darstellen.

  2. Einsatz des lyrischen Ichs in der Poesie: In lyrischen Werken wurde oft die Perspektive eines individuellen Sprechers eingenommen, um Gefühle und innere Zustände auszudrücken.

  3. Gebrauch der Alltagssprache in lyrischen Werken: Die Dichter des Realismus griffen häufig auf eine dem Alltag entlehnte Sprache zurück, um Authentizität zu erzeugen.

Example: In Theodor Fontanes Gedicht "Mittag" wird eine alltägliche Szene in der Natur mit einfachen, aber präzisen Worten beschrieben: "Am Waldessaume träumt die Föhre, / Am Himmel weiße Wölkchen nur".

Diese stilistischen Merkmale trugen dazu bei, dass die Realismus Literatur sowohl authentisch als auch künstlerisch anspruchsvoll war. Die Autoren verstanden es, die Wirklichkeit in einer Weise darzustellen, die sowohl informativ als auch ästhetisch befriedigend war.

REALISMUS
Epoche der schönen Wirklichkeit
(1848-1890) 1. Was ist der Realismus?
2. Vorstellung: bürgerlicher und poetischer Realismus
Histor

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Poetischer und bürgerlicher Realismus

Der Realismus in der deutschen Literatur lässt sich in zwei Hauptströmungen unterteilen: den poetischen Realismus und den bürgerlichen Realismus. Beide Formen des Realismus haben ihre eigenen charakteristischen Merkmale und Schwerpunkte.

Der poetische Realismus zeichnet sich durch seine enge Verbindung mit der Literatur und die dichterische Gestaltung der Wirklichkeit aus. Diese Form des Realismus strebt nach einer Verschönerung der Realität, während sie gleichzeitig versucht, Objektivität und Wirklichkeitsnähe zu bewahren. Dies führt zu einem interessanten Widerspruch innerhalb dieser Strömung.

Highlight: Der poetische Realismus versucht, eine Balance zwischen der Verschönerung der Realität und dem Streben nach Objektivität zu finden.

Der bürgerliche Realismus hingegen konzentriert sich auf den Konflikt des Individuums mit der Gesellschaft. Diese Form des Realismus befasst sich intensiv mit den sozialen und gesellschaftlichen Strukturen der Zeit und wie diese das Leben des Einzelnen beeinflussen.

Example: Ein typisches Werk des bürgerlichen Realismus könnte einen Protagonisten zeigen, der mit den Erwartungen und Normen der bürgerlichen Gesellschaft ringt und versucht, seinen eigenen Weg zu finden.

Beide Formen des Realismus tragen dazu bei, ein umfassendes Bild der Gesellschaft und des Lebens im 19. Jahrhundert zu zeichnen, wobei sie unterschiedliche Aspekte der Realität in den Vordergrund stellen.

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Epoche der schönen Wirklichkeit
(1848-1890) 1. Was ist der Realismus?
2. Vorstellung: bürgerlicher und poetischer Realismus
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Beispiel: "Mittag" von Theodor Fontane

Das Gedicht "Mittag" von Theodor Fontane, geschrieben im Jahr 1875, ist ein ausgezeichnetes Beispiel für die lyrische Dichtung des Realismus. Es veranschaulicht viele der charakteristischen Realismus Literatur Merkmale in komprimierter Form.

Hier ist der vollständige Text des Gedichts:

Am Waldessaume träumt die Föhre,
Am Himmel weiße Wölkchen nur,
Es ist so still, dass ich sie höre,
Die tiefe Stille der Natur.

Rings Sonnenschein auf Wies' und Wegen,
Die Wipfel stumm, kein Lüftchen wach,
Und doch es klingt als ström' ein Regen
Leis tönend auf das Blätterdach.

Analyse des Gedichts:

  1. Struktur:

    • Zwei Strophen mit je vier Versen
    • Kreuzreim (abab cdcd)
  2. Sprachliche Merkmale:

    • Verwendung eines lyrischen Ichs (Vers 3: "dass ich sie höre")
    • Naturelemente: Föhre, Himmel, Wölkchen, Sonnenschein, Wipfel, Blätterdach
    • Anapher: "Am" in Vers 1 und 2
    • Personifikation: "träumt die Föhre" (Vers 1)

Highlight: Die detaillierte Naturbeschreibung und die Verwendung von Alltagssprache sind typische Merkmale des lyrischen Realismus.

  1. Thematik:
    • Darstellung eines Naturmoments
    • Fokus auf die Stille und die subtilen Geräusche der Natur
    • Kontrast zwischen visuellen und auditiven Eindrücken

Example: Der Kontrast zwischen der sichtbaren Stille ("Es ist so still") und dem hörbaren, aber unsichtbaren Geräusch ("als ström' ein Regen") ist ein typisches Beispiel für die realistische Darstellung komplexer Sinneseindrücke.

  1. Symbolik:
    • Die weiße Farbe der Wolken kann als Symbol für Frieden und Hoffnung interpretiert werden
    • Die Stille der Natur könnte als Metapher für innere Ruhe oder Kontemplation verstanden werden

Dieses Gedicht zeigt exemplarisch, wie die Realismus Literatur alltägliche Momente und Naturbeobachtungen in poetische Form brachte. Es verbindet präzise Beschreibungen mit einer tieferen symbolischen Ebene und ermöglicht so verschiedene Interpretationsansätze.

REALISMUS
Epoche der schönen Wirklichkeit
(1848-1890) 1. Was ist der Realismus?
2. Vorstellung: bürgerlicher und poetischer Realismus
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Themen

Die Realismus Literatur zeichnete sich durch eine Vielfalt von Themen aus, die eng mit den gesellschaftlichen und individuellen Erfahrungen der Zeit verknüpft waren. Die Autoren des Realismus griffen bewusst Themen auf, die die Realität ihrer Epoche widerspiegelten und oft kritisch beleuchteten.

Zu den Hauptthemen des Realismus gehörten:

  1. Gesellschaftliche Probleme: Die Autoren setzten sich intensiv mit den sozialen Fragen ihrer Zeit auseinander, wie zum Beispiel der wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich oder den Auswirkungen der Industrialisierung.

  2. Hinterfragen von Kultur, Religion, Weltbildern und Wissenschaft: Der Realismus war eine Zeit des kritischen Denkens, in der etablierte Vorstellungen und Institutionen auf den Prüfstand gestellt wurden.

  3. Beschreibungen von Landschaften, Gegenständen und Wetterlagen: Diese detaillierten Schilderungen dienten oft als Spiegel für das Innenleben der Charaktere.

Highlight: Ein charakteristisches Merkmal des Realismus war die Verwendung von Naturbeschreibungen als Metapher für die inneren Zustände der Figuren.

  1. Alltägliches Leben: Die Darstellung des normalen, oft bürgerlichen Lebens war ein zentrales Anliegen der realistischen Literatur.

  2. Individuelle Schicksale: Der Fokus lag oft auf einzelnen Personen und ihren Erfahrungen in der Gesellschaft.

Example: In Theodor Fontanes Roman "Effi Briest" wird das Schicksal einer jungen Frau geschildert, die an den starren gesellschaftlichen Konventionen ihrer Zeit zerbricht.

Diese Themen spiegeln die Realismus Literatur Merkmale wider, die darauf abzielten, ein möglichst authentisches Bild der Wirklichkeit zu zeichnen, ohne dabei die künstlerische Gestaltung zu vernachlässigen. Die Autoren des Realismus verstanden es, diese oft schwierigen Themen in einer ästhetisch ansprechenden Form zu präsentieren und damit sowohl zu unterhalten als auch zum Nachdenken anzuregen.

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Epoche der schönen Wirklichkeit
(1848-1890) 1. Was ist der Realismus?
2. Vorstellung: bürgerlicher und poetischer Realismus
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Zeitstrahl literarische Epochen

Die Epoche des Realismus lässt sich in einen größeren literaturgeschichtlichen Kontext einordnen. Der Zeitstrahl der literarischen Epochen zeigt die Entwicklung der deutschen Literatur vom Mittelalter bis zur Moderne.

Der Realismus (1848-1890) folgt auf die Epochen des Biedermeier (1815-1848) und des Vormärz (1815-1848) und wird von der Moderne (1890-1920) abgelöst. Parallel zum Realismus entwickelten sich auch andere literarische Strömungen wie der Naturalismus (1880-1900).

Highlight: Der Realismus steht in einer Reihe bedeutender literarischer Epochen und markiert den Übergang von der Romantik zur Moderne.

Wichtige vorangegangene Epochen waren:

  • Mittelalter (860-1500)
  • Barock (1600-1720)
  • Aufklärung (1720-1800)
  • Sturm und Drang (1765-1785)
  • Weimarer Klassik (1786-1832)
  • Romantik (1795-1840)

Example: Während die Romantik sich oft auf das Fantastische und Übernatürliche konzentrierte, wendete sich der Realismus der konkreten Wirklichkeit zu.

Diese Einordnung hilft, die Entwicklung der literarischen Strömungen und den Platz des Realismus in der deutschen Literaturgeschichte besser zu verstehen.

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2. Vorstellung: bürgerlicher und poetischer Realismus
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Historische Hintergründe

Die Epoche des Realismus war tief in den historischen Ereignissen und gesellschaftlichen Entwicklungen des 19. Jahrhunderts verwurzelt. Diese Zeit war geprägt von tiefgreifenden Veränderungen, die das Leben der Menschen und damit auch die Literatur stark beeinflussten.

Zu den wichtigsten historischen Hintergründen gehören:

  1. Das Scheitern der Märzrevolution 1848: Dieses Ereignis markierte einen Wendepunkt in der deutschen Geschichte und hatte einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung des Realismus.

  2. Die Industrialisierung: Sie führte zu massiven Umwälzungen in der Arbeitswelt und der Gesellschaftsstruktur.

  3. Wirtschaftliche und technische Entwicklungen: Diese brachten neue Möglichkeiten, aber auch neue Herausforderungen mit sich.

  4. Verstädterung: Die zunehmende Urbanisierung veränderte das Lebensumfeld vieler Menschen grundlegend.

  5. Massenarmut und Arbeitslosigkeit: Diese sozialen Probleme waren eine direkte Folge der rasanten industriellen Entwicklung.

Highlight: Die historischen Ereignisse und gesellschaftlichen Veränderungen des 19. Jahrhunderts bildeten den Nährboden für die realistische Literatur.

Diese Entwicklungen führten zur Entstehung neuer Sichtweisen und Perspektiven, die sich in der Literatur des Realismus widerspiegelten. Die Autoren dieser Epoche versuchten, diese komplexen gesellschaftlichen Veränderungen in ihren Werken zu erfassen und zu verarbeiten.

Example: Ein Roman des Realismus könnte beispielsweise die Auswirkungen der Industrialisierung auf eine Kleinstadt und ihre Bewohner thematisieren, wobei sowohl die positiven als auch die negativen Aspekte dieser Entwicklung beleuchtet werden.

Die Realismus Epoche war somit eng mit dem historischen Hintergrund verknüpft und bot den Autoren die Möglichkeit, die Realität ihrer Zeit kritisch zu reflektieren und künstlerisch zu verarbeiten.

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2. Vorstellung: bürgerlicher und poetischer Realismus
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Zitat

Ein bedeutendes Zitat, das die Prinzipien und Ziele des Realismus treffend zusammenfasst, stammt von Theodor Fontane aus dem Jahr 1835:

Quote: "Vor allen Dingen verstehen wir nicht darunter das nackte Wiedergeben alltäglichen Lebens, am wenigsten seines Elends und seiner Schattenseiten [...]. Er [der Realismus] ist die Widerspiegelung alles wirklichen Lebens, aller wahren Kräfte und Interessen im Elemente der Kunst [...]."

Dieses Zitat enthält mehrere wichtige Aspekte, die für das Verständnis des Realismus von zentraler Bedeutung sind:

  1. Ablehnung des reinen Naturalismus: Fontane betont, dass der Realismus nicht einfach eine ungefilterte Wiedergabe der Wirklichkeit ist. Er distanziert sich von einer platten Darstellung des Alltags, insbesondere von einer Fokussierung auf Elend und negative Aspekte.

  2. Künstlerische Gestaltung: Der Realismus wird als eine Form der Kunst verstanden, nicht als bloße Dokumentation. Die Wirklichkeit soll im "Elemente der Kunst" widergespiegelt werden, was auf eine ästhetische Verarbeitung der Realität hindeutet.

  3. Umfassende Darstellung: Fontane spricht von "allem wirklichen Leben" und "allen wahren Kräften und Interessen". Dies deutet auf den Anspruch des Realismus hin, ein breites und tiefgehendes Bild der Gesellschaft zu zeichnen.

Highlight: Fontanes Zitat unterstreicht, dass der Realismus mehr ist als eine bloße Abbildung der Wirklichkeit. Er strebt nach einer künstlerischen Transformation der Realität, die tiefere Einsichten ermöglicht.

Dieses Verständnis des Realismus, wie es von Fontane formuliert wurde, prägte die Realismus Epoche maßgeblich. Es erklärt, warum realistische Werke oft mehr sind als nur Schilderungen des Alltäglichen. Sie streben danach, die Essenz der Wirklichkeit zu erfassen und künstlerisch zu gestalten.

Example: In Fontanes eigenem Roman "Effi Briest" zeigt sich dieses Prinzip deutlich. Der Roman bietet nicht nur eine detaillierte Beschreibung der preußischen Gesellschaft, sondern nutzt diese Darstellung, um tiefgreifende Fragen über Moral, Gesellschaft und individuelle Freiheit zu erkunden.

Fontanes Zitat hilft uns, die Realismus Literatur Merkmale besser zu verstehen und zu erkennen, wie die Autoren dieser Epoche versuchten, eine Balance zwischen Wirklichkeitstreue und künstlerischem Ausdruck zu finden.

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Was ist der Realismus?

Der Realismus war eine literarische Epoche, die von 1848 bis 1890 andauerte und sich durch die Darstellung der Wirklichkeit in einer möglichst objektiven Form auszeichnete. Diese Epoche strebte danach, eine enge Verbindung zwischen Kunst und alltäglichem Leben herzustellen, wobei die Realität oft in einer geschönten, ästhetischen Form präsentiert wurde.

Definition: Der Realismus ist eine literarische Strömung, die darauf abzielt, die Wirklichkeit möglichst objektiv darzustellen, jedoch nicht in ihrer rohen Form, sondern in einer ästhetisch ansprechenden Weise.

Die Autoren des Realismus versuchten, die Welt so zu beschreiben, wie sie sein könnte, nicht unbedingt wie sie tatsächlich war. Dies führte zu dem Konzept der "poetischen Welt als Spiegel der Realität".

Vocabulary: Re-a-lis-mus /rea'lismus, Realismus/ Substantiv, maskulin [der] 1a. [ohne Plural] Wirklichkeitssinn 1b. SELTEN [ohne Plural] ungeschminkte Wirklichkeit; Realität "der Realismus des Alltagslebens"

Diese Definition unterstreicht die Bedeutung des Realismus als eine Strömung, die sich auf den Wirklichkeitssinn und die ungeschminkte Darstellung der Realität konzentriert.

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  • Der Realismus umfasste den bürgerlichen und poetischen Realismus
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Die Realismus Epoche Merkmale sind vielfältig und charakteristisch für diese literarische Strömung. Sie spiegeln das Bestreben der Autoren wider, die Wirklichkeit möglichst genau, aber dennoch künstlerisch zu erfassen.

Zu den wichtigsten Merkmalen des Realismus gehören:

  1. Realitätsnähe: Die Darstellung orientiert sich eng an der Wirklichkeit, ohne jedoch in einen platten Naturalismus zu verfallen.

  2. Indirekte Kritik an der Gesellschaft: Die Autoren übten oft subtile Kritik an gesellschaftlichen Missständen, ohne dabei moralisierend zu wirken.

  3. Kommentarlose Darstellung: Die Erzähler hielten sich mit direkten Bewertungen zurück und ließen die Ereignisse für sich selbst sprechen.

  4. Festlegung von Schauplatz und Zeitpunkt/Zeitspanne: Die Handlung wurde präzise in Raum und Zeit verortet, was zur Glaubwürdigkeit beitrug.

  5. Fokus auf das Typische und Wesentliche: Anstatt Außergewöhnliches zu schildern, konzentrierten sich die Autoren auf das Charakteristische und Repräsentative.

Highlight: Ein zentrales Merkmal des Realismus war die Konzentration auf das Typische und Wesentliche, wodurch allgemeingültige Aussagen über die Gesellschaft getroffen werden konnten.

  1. Schreibanlass beruht auf wahrer Begebenheit: Viele Werke hatten reale Ereignisse oder Personen als Inspiration.

  2. Einzelne Menschen rücken in den Mittelpunkt: Der Fokus lag oft auf individuellen Schicksalen und deren Verflechtung mit gesellschaftlichen Strukturen.

  3. Einsatz von Humor und Ironie: Diese Stilmittel dienten oft dazu, Kritik subtil zu äußern oder Distanz zum Geschehen zu schaffen.

Example: In Theodor Storms Novelle "Der Schimmelreiter" wird die Geschichte eines Deichgrafen erzählt, der an seinem Ehrgeiz scheitert. Die detaillierte Beschreibung der Landschaft und der sozialen Verhältnisse spiegelt typische Merkmale des Realismus wider.

Diese Realismus Merkmale trugen dazu bei, dass die Literatur dieser Epoche sowohl unterhaltsam als auch gesellschaftlich relevant war. Die Autoren schufen Werke, die einerseits die Realität widerspiegelten, andererseits aber auch künstlerisch anspruchsvoll waren und tiefere Einsichten in die menschliche Natur und die Gesellschaft ermöglichten.

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Literarische Gattungen

Die Realismus Literatur umfasste eine Vielzahl von literarischen Gattungen, wobei jede auf ihre Weise die charakteristischen Merkmale dieser Epoche zum Ausdruck brachte. Die Autoren des Realismus nutzten verschiedene Formen, um die Wirklichkeit ihrer Zeit zu erfassen und künstlerisch zu gestalten.

Die wichtigsten literarischen Gattungen im Realismus waren:

  1. Epische Texte: Diese bildeten die verbreitetste Form der realistischen Literatur. Dazu gehörten:
    • Romane
    • Novellen
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    • Historische Romane
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Highlight: Die Novelle war eine besonders beliebte Form im Realismus, da sie es ermöglichte, einzelne Schicksale oder Ereignisse detailliert und konzentriert darzustellen.

  1. Lyrischer Realismus: Obwohl weniger prominent als die Prosa, spielte auch die Lyrik eine wichtige Rolle im Realismus. Eine besonders verbreitete Form war das Dinggedicht.

Definition: Ein Dinggedicht ist ein lyrisches Werk, das sich auf die detaillierte Beschreibung eines konkreten Gegenstandes konzentriert und dabei oft tiefere Bedeutungsebenen erschließt.

  1. Dramatik: Auch wenn das Drama im Realismus weniger bedeutend war als Prosa und Lyrik, gab es dennoch realistische Theaterstücke, die gesellschaftliche Themen aufgriffen.

Diese Vielfalt an literarischen Gattungen ermöglichte es den Realismus Autoren, die Wirklichkeit aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und unterschiedliche Aspekte des menschlichen Lebens und der Gesellschaft darzustellen.

Example: Theodor Fontanes Roman "Effi Briest" ist ein klassisches Beispiel für einen realistischen Gesellschaftsroman, der die Konventionen und Konflikte der preußischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts kritisch beleuchtet.

Die Wahl der literarischen Gattung beeinflusste auch die Art und Weise, wie die Realismus Literatur Merkmale zum Ausdruck kamen. Während Romane und Novellen oft detaillierte Charakterstudien und gesellschaftliche Analysen boten, konzentrierten sich Gedichte häufig auf prägnante Momentaufnahmen oder symbolträchtige Beschreibungen.

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Literarischer Stil

Der literarische Stil des Realismus zeichnete sich durch eine Kombination aus Klarheit, Sachlichkeit und poetischer Kunstfertigkeit aus. Die Autoren dieser Epoche strebten danach, die Wirklichkeit möglichst genau abzubilden, ohne dabei auf ästhetische Gestaltung zu verzichten.

Charakteristische Merkmale des literarischen Stils im Realismus sind:

  1. Klare, schlichte, poetische und kunstvolle Sprache: Die Autoren verwendeten eine präzise und verständliche Ausdrucksweise, die dennoch literarisch anspruchsvoll war.

  2. Sachliche, objektive und distanzierte Erzählung: Der Erzähler hielt sich mit persönlichen Kommentaren zurück und ließ die Ereignisse für sich selbst sprechen.

  3. Detaillierte und genaue Nachahmung der Wirklichkeit: Besonderer Wert wurde auf präzise Beschreibungen von Personen, Orten und Situationen gelegt.

Highlight: Die Kombination aus sachlicher Darstellung und poetischer Sprache ist ein Hauptmerkmal des realistischen Stils.

  1. Verwendung des auktorialen Erzählers: Dieser allwissende Erzähler konnte sowohl die äußere Wirklichkeit als auch die Innenwelt der Charaktere darstellen.

  2. Einsatz des lyrischen Ichs in der Poesie: In lyrischen Werken wurde oft die Perspektive eines individuellen Sprechers eingenommen, um Gefühle und innere Zustände auszudrücken.

  3. Gebrauch der Alltagssprache in lyrischen Werken: Die Dichter des Realismus griffen häufig auf eine dem Alltag entlehnte Sprache zurück, um Authentizität zu erzeugen.

Example: In Theodor Fontanes Gedicht "Mittag" wird eine alltägliche Szene in der Natur mit einfachen, aber präzisen Worten beschrieben: "Am Waldessaume träumt die Föhre, / Am Himmel weiße Wölkchen nur".

Diese stilistischen Merkmale trugen dazu bei, dass die Realismus Literatur sowohl authentisch als auch künstlerisch anspruchsvoll war. Die Autoren verstanden es, die Wirklichkeit in einer Weise darzustellen, die sowohl informativ als auch ästhetisch befriedigend war.

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Poetischer und bürgerlicher Realismus

Der Realismus in der deutschen Literatur lässt sich in zwei Hauptströmungen unterteilen: den poetischen Realismus und den bürgerlichen Realismus. Beide Formen des Realismus haben ihre eigenen charakteristischen Merkmale und Schwerpunkte.

Der poetische Realismus zeichnet sich durch seine enge Verbindung mit der Literatur und die dichterische Gestaltung der Wirklichkeit aus. Diese Form des Realismus strebt nach einer Verschönerung der Realität, während sie gleichzeitig versucht, Objektivität und Wirklichkeitsnähe zu bewahren. Dies führt zu einem interessanten Widerspruch innerhalb dieser Strömung.

Highlight: Der poetische Realismus versucht, eine Balance zwischen der Verschönerung der Realität und dem Streben nach Objektivität zu finden.

Der bürgerliche Realismus hingegen konzentriert sich auf den Konflikt des Individuums mit der Gesellschaft. Diese Form des Realismus befasst sich intensiv mit den sozialen und gesellschaftlichen Strukturen der Zeit und wie diese das Leben des Einzelnen beeinflussen.

Example: Ein typisches Werk des bürgerlichen Realismus könnte einen Protagonisten zeigen, der mit den Erwartungen und Normen der bürgerlichen Gesellschaft ringt und versucht, seinen eigenen Weg zu finden.

Beide Formen des Realismus tragen dazu bei, ein umfassendes Bild der Gesellschaft und des Lebens im 19. Jahrhundert zu zeichnen, wobei sie unterschiedliche Aspekte der Realität in den Vordergrund stellen.

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Beispiel: "Mittag" von Theodor Fontane

Das Gedicht "Mittag" von Theodor Fontane, geschrieben im Jahr 1875, ist ein ausgezeichnetes Beispiel für die lyrische Dichtung des Realismus. Es veranschaulicht viele der charakteristischen Realismus Literatur Merkmale in komprimierter Form.

Hier ist der vollständige Text des Gedichts:

Am Waldessaume träumt die Föhre,
Am Himmel weiße Wölkchen nur,
Es ist so still, dass ich sie höre,
Die tiefe Stille der Natur.

Rings Sonnenschein auf Wies' und Wegen,
Die Wipfel stumm, kein Lüftchen wach,
Und doch es klingt als ström' ein Regen
Leis tönend auf das Blätterdach.

Analyse des Gedichts:

  1. Struktur:

    • Zwei Strophen mit je vier Versen
    • Kreuzreim (abab cdcd)
  2. Sprachliche Merkmale:

    • Verwendung eines lyrischen Ichs (Vers 3: "dass ich sie höre")
    • Naturelemente: Föhre, Himmel, Wölkchen, Sonnenschein, Wipfel, Blätterdach
    • Anapher: "Am" in Vers 1 und 2
    • Personifikation: "träumt die Föhre" (Vers 1)

Highlight: Die detaillierte Naturbeschreibung und die Verwendung von Alltagssprache sind typische Merkmale des lyrischen Realismus.

  1. Thematik:
    • Darstellung eines Naturmoments
    • Fokus auf die Stille und die subtilen Geräusche der Natur
    • Kontrast zwischen visuellen und auditiven Eindrücken

Example: Der Kontrast zwischen der sichtbaren Stille ("Es ist so still") und dem hörbaren, aber unsichtbaren Geräusch ("als ström' ein Regen") ist ein typisches Beispiel für die realistische Darstellung komplexer Sinneseindrücke.

  1. Symbolik:
    • Die weiße Farbe der Wolken kann als Symbol für Frieden und Hoffnung interpretiert werden
    • Die Stille der Natur könnte als Metapher für innere Ruhe oder Kontemplation verstanden werden

Dieses Gedicht zeigt exemplarisch, wie die Realismus Literatur alltägliche Momente und Naturbeobachtungen in poetische Form brachte. Es verbindet präzise Beschreibungen mit einer tieferen symbolischen Ebene und ermöglicht so verschiedene Interpretationsansätze.

REALISMUS
Epoche der schönen Wirklichkeit
(1848-1890) 1. Was ist der Realismus?
2. Vorstellung: bürgerlicher und poetischer Realismus
Histor

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Themen

Die Realismus Literatur zeichnete sich durch eine Vielfalt von Themen aus, die eng mit den gesellschaftlichen und individuellen Erfahrungen der Zeit verknüpft waren. Die Autoren des Realismus griffen bewusst Themen auf, die die Realität ihrer Epoche widerspiegelten und oft kritisch beleuchteten.

Zu den Hauptthemen des Realismus gehörten:

  1. Gesellschaftliche Probleme: Die Autoren setzten sich intensiv mit den sozialen Fragen ihrer Zeit auseinander, wie zum Beispiel der wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich oder den Auswirkungen der Industrialisierung.

  2. Hinterfragen von Kultur, Religion, Weltbildern und Wissenschaft: Der Realismus war eine Zeit des kritischen Denkens, in der etablierte Vorstellungen und Institutionen auf den Prüfstand gestellt wurden.

  3. Beschreibungen von Landschaften, Gegenständen und Wetterlagen: Diese detaillierten Schilderungen dienten oft als Spiegel für das Innenleben der Charaktere.

Highlight: Ein charakteristisches Merkmal des Realismus war die Verwendung von Naturbeschreibungen als Metapher für die inneren Zustände der Figuren.

  1. Alltägliches Leben: Die Darstellung des normalen, oft bürgerlichen Lebens war ein zentrales Anliegen der realistischen Literatur.

  2. Individuelle Schicksale: Der Fokus lag oft auf einzelnen Personen und ihren Erfahrungen in der Gesellschaft.

Example: In Theodor Fontanes Roman "Effi Briest" wird das Schicksal einer jungen Frau geschildert, die an den starren gesellschaftlichen Konventionen ihrer Zeit zerbricht.

Diese Themen spiegeln die Realismus Literatur Merkmale wider, die darauf abzielten, ein möglichst authentisches Bild der Wirklichkeit zu zeichnen, ohne dabei die künstlerische Gestaltung zu vernachlässigen. Die Autoren des Realismus verstanden es, diese oft schwierigen Themen in einer ästhetisch ansprechenden Form zu präsentieren und damit sowohl zu unterhalten als auch zum Nachdenken anzuregen.

REALISMUS
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(1848-1890) 1. Was ist der Realismus?
2. Vorstellung: bürgerlicher und poetischer Realismus
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Zeitstrahl literarische Epochen

Die Epoche des Realismus lässt sich in einen größeren literaturgeschichtlichen Kontext einordnen. Der Zeitstrahl der literarischen Epochen zeigt die Entwicklung der deutschen Literatur vom Mittelalter bis zur Moderne.

Der Realismus (1848-1890) folgt auf die Epochen des Biedermeier (1815-1848) und des Vormärz (1815-1848) und wird von der Moderne (1890-1920) abgelöst. Parallel zum Realismus entwickelten sich auch andere literarische Strömungen wie der Naturalismus (1880-1900).

Highlight: Der Realismus steht in einer Reihe bedeutender literarischer Epochen und markiert den Übergang von der Romantik zur Moderne.

Wichtige vorangegangene Epochen waren:

  • Mittelalter (860-1500)
  • Barock (1600-1720)
  • Aufklärung (1720-1800)
  • Sturm und Drang (1765-1785)
  • Weimarer Klassik (1786-1832)
  • Romantik (1795-1840)

Example: Während die Romantik sich oft auf das Fantastische und Übernatürliche konzentrierte, wendete sich der Realismus der konkreten Wirklichkeit zu.

Diese Einordnung hilft, die Entwicklung der literarischen Strömungen und den Platz des Realismus in der deutschen Literaturgeschichte besser zu verstehen.

REALISMUS
Epoche der schönen Wirklichkeit
(1848-1890) 1. Was ist der Realismus?
2. Vorstellung: bürgerlicher und poetischer Realismus
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Historische Hintergründe

Die Epoche des Realismus war tief in den historischen Ereignissen und gesellschaftlichen Entwicklungen des 19. Jahrhunderts verwurzelt. Diese Zeit war geprägt von tiefgreifenden Veränderungen, die das Leben der Menschen und damit auch die Literatur stark beeinflussten.

Zu den wichtigsten historischen Hintergründen gehören:

  1. Das Scheitern der Märzrevolution 1848: Dieses Ereignis markierte einen Wendepunkt in der deutschen Geschichte und hatte einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung des Realismus.

  2. Die Industrialisierung: Sie führte zu massiven Umwälzungen in der Arbeitswelt und der Gesellschaftsstruktur.

  3. Wirtschaftliche und technische Entwicklungen: Diese brachten neue Möglichkeiten, aber auch neue Herausforderungen mit sich.

  4. Verstädterung: Die zunehmende Urbanisierung veränderte das Lebensumfeld vieler Menschen grundlegend.

  5. Massenarmut und Arbeitslosigkeit: Diese sozialen Probleme waren eine direkte Folge der rasanten industriellen Entwicklung.

Highlight: Die historischen Ereignisse und gesellschaftlichen Veränderungen des 19. Jahrhunderts bildeten den Nährboden für die realistische Literatur.

Diese Entwicklungen führten zur Entstehung neuer Sichtweisen und Perspektiven, die sich in der Literatur des Realismus widerspiegelten. Die Autoren dieser Epoche versuchten, diese komplexen gesellschaftlichen Veränderungen in ihren Werken zu erfassen und zu verarbeiten.

Example: Ein Roman des Realismus könnte beispielsweise die Auswirkungen der Industrialisierung auf eine Kleinstadt und ihre Bewohner thematisieren, wobei sowohl die positiven als auch die negativen Aspekte dieser Entwicklung beleuchtet werden.

Die Realismus Epoche war somit eng mit dem historischen Hintergrund verknüpft und bot den Autoren die Möglichkeit, die Realität ihrer Zeit kritisch zu reflektieren und künstlerisch zu verarbeiten.

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Zitat

Ein bedeutendes Zitat, das die Prinzipien und Ziele des Realismus treffend zusammenfasst, stammt von Theodor Fontane aus dem Jahr 1835:

Quote: "Vor allen Dingen verstehen wir nicht darunter das nackte Wiedergeben alltäglichen Lebens, am wenigsten seines Elends und seiner Schattenseiten [...]. Er [der Realismus] ist die Widerspiegelung alles wirklichen Lebens, aller wahren Kräfte und Interessen im Elemente der Kunst [...]."

Dieses Zitat enthält mehrere wichtige Aspekte, die für das Verständnis des Realismus von zentraler Bedeutung sind:

  1. Ablehnung des reinen Naturalismus: Fontane betont, dass der Realismus nicht einfach eine ungefilterte Wiedergabe der Wirklichkeit ist. Er distanziert sich von einer platten Darstellung des Alltags, insbesondere von einer Fokussierung auf Elend und negative Aspekte.

  2. Künstlerische Gestaltung: Der Realismus wird als eine Form der Kunst verstanden, nicht als bloße Dokumentation. Die Wirklichkeit soll im "Elemente der Kunst" widergespiegelt werden, was auf eine ästhetische Verarbeitung der Realität hindeutet.

  3. Umfassende Darstellung: Fontane spricht von "allem wirklichen Leben" und "allen wahren Kräften und Interessen". Dies deutet auf den Anspruch des Realismus hin, ein breites und tiefgehendes Bild der Gesellschaft zu zeichnen.

Highlight: Fontanes Zitat unterstreicht, dass der Realismus mehr ist als eine bloße Abbildung der Wirklichkeit. Er strebt nach einer künstlerischen Transformation der Realität, die tiefere Einsichten ermöglicht.

Dieses Verständnis des Realismus, wie es von Fontane formuliert wurde, prägte die Realismus Epoche maßgeblich. Es erklärt, warum realistische Werke oft mehr sind als nur Schilderungen des Alltäglichen. Sie streben danach, die Essenz der Wirklichkeit zu erfassen und künstlerisch zu gestalten.

Example: In Fontanes eigenem Roman "Effi Briest" zeigt sich dieses Prinzip deutlich. Der Roman bietet nicht nur eine detaillierte Beschreibung der preußischen Gesellschaft, sondern nutzt diese Darstellung, um tiefgreifende Fragen über Moral, Gesellschaft und individuelle Freiheit zu erkunden.

Fontanes Zitat hilft uns, die Realismus Literatur Merkmale besser zu verstehen und zu erkennen, wie die Autoren dieser Epoche versuchten, eine Balance zwischen Wirklichkeitstreue und künstlerischem Ausdruck zu finden.

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Was ist der Realismus?

Der Realismus war eine literarische Epoche, die von 1848 bis 1890 andauerte und sich durch die Darstellung der Wirklichkeit in einer möglichst objektiven Form auszeichnete. Diese Epoche strebte danach, eine enge Verbindung zwischen Kunst und alltäglichem Leben herzustellen, wobei die Realität oft in einer geschönten, ästhetischen Form präsentiert wurde.

Definition: Der Realismus ist eine literarische Strömung, die darauf abzielt, die Wirklichkeit möglichst objektiv darzustellen, jedoch nicht in ihrer rohen Form, sondern in einer ästhetisch ansprechenden Weise.

Die Autoren des Realismus versuchten, die Welt so zu beschreiben, wie sie sein könnte, nicht unbedingt wie sie tatsächlich war. Dies führte zu dem Konzept der "poetischen Welt als Spiegel der Realität".

Vocabulary: Re-a-lis-mus /rea'lismus, Realismus/ Substantiv, maskulin [der] 1a. [ohne Plural] Wirklichkeitssinn 1b. SELTEN [ohne Plural] ungeschminkte Wirklichkeit; Realität "der Realismus des Alltagslebens"

Diese Definition unterstreicht die Bedeutung des Realismus als eine Strömung, die sich auf den Wirklichkeitssinn und die ungeschminkte Darstellung der Realität konzentriert.

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