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Redeanalyse (Stefan Heym)
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Klausur - Thema: Redeanalyse - Klasse: 11
Klausur Grundkurs Deutsch 1. Analysieren Sie die Rede von Stefan Heym. Fassen Sie Ihre Erkenntnisse in einer Textbeschreibung zusammen. →muss Redner so nah wie möglich kommen Stefan Heym auf dem Alexanderplatz am 4.11.1989 Zum historischen und situativen Kontext der Rede Im Herbst 1989 vollzog sich in der DDR ein politischer Umbruch, den viele nicht für möglich gehalten hatten. Die Bürge- rinnen und Bürger protestierten zu Zehn- tausenden in Leipzig, Dresden, im Ost- teil Berlins, in Halle und anderen Städten der DDR gegen die Herrschaft und den Machtmissbrauch des SED-Staates und zwangen so schließlich das alte System zur Aufgabe. Ein Höhepunkt dieser fried- lichen Revolution war die große Massen- kundgebung für mehr Demokratie in der DDR am 4. November 1989 auf dem Alexanderplatz in Berlin. Fünf Tage spä- ter, am 9. November 1989, sollte die 1961 errichtete Mauer, die den Ost- und West-Teil der Stadt Berlin trennte, fallen. Stefan Heym, einer der wichtigen kriti- schen Schriftsteller der DDR, hielt bei der Veranstaltung diese Rede. Spaar 1 Heym spielt hier auf die aufwändigen Militärparaden und Feierlichkeiten aus Aniass des 40. Jahrestages der DDR vom 6. bis 8. Oktober an. Stefan Heym Liebe Freunde, Mitbürger, sprachi, Bild "Ausruf es ist, als habe einer die Fenster aufgestoßen nach all den Jahren der Stagnation, der geistigen, wirtschaftlichen, politischen, den Jahren von Dumpfheit und Mief und, bürokratischer Willkür, von amtlicher Blindheit und Taubheit. Welche Wandlung! Vor atronie noch nicht vier Wochen: Die schön gezimmerte Tribüne, hier um...
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die Ecke, mit dem s Vorbeimarsch, dem bestellten, vor den Erhabenen. Und heute ihr, die ihr euch aus freiem Willen versammelt habt, für Freiheit und Demokratie und für einen Sozialis- Lmus, der den Namen wert ist. In der Zeit, die jetzt hoffentlich zu Ende ist, wie oft kamen da die Menschen zu mir, mit ihren Klagen. Dem war Unrecht geschehen und der war unterdrückt und geschu-10 rigelt worden und allesamt waren sie frustriert. Und ich sagte, so tut doch etwas. Und sie sagten resigniert, wir können doch nichts tun. Und das ging so in dieser Republikese bis es nicht mehr ging, bis es so viel Unbilligkeit angehäuft hat im Staate und so viel in strate unduch! Gus DDE Unmut im Leben der Menschen, dass ein Teil von ihnen weglief. Die anderen aber, die Mehrzahl, erklärte, und zwar auf der Straße, öffentlich: Schluss, ändern, wir sind 15 Ellipse das Volk! Onsrup WERTUNG Einschub Einer schrieb mir und der Mann hat Recht: Wir haben in diesen letzten Wochen un-nicht sere Sprachlosigkeit überwunden und sind jetzt dabei, den aufrechten Gang zu erler-mehr unterdrü nen, und das, Freunde, in Deutschland, wo bisher sämtliche Revolutionen danebenge-erde gangen sind und wo die Leute immer gekuscht haben, unter dem Kaiser, unter den 40 Nazis und später auch. Aufzählung →>> K wah. steigerung / Klimax Aber sprechen, frei sprechen, gehen, aufrecht gehen, das ist nicht genug. Lasst uns auch lernen zu regieren. Die Macht gehört nicht in die Macht eines Einzelnen oder ein paar weniger oder eines Apparats oder einer Partei. Alle, alle müssen teilhaben an dieser Macht. Und wer immer sie ausübt und wo immer, muss der Kontrolle der Bür- 25 ger unterworfen sein. Denn Macht korrumpiert, und absolute Macht, das können wir nicht der Stalin'sche, derschub heute noch sehen, korrumpiert absolut. Der Sozialismus richtige, den wir endlich erbauen wollen, zu unserem Nutzen und zum Nutzen ganz Deutschlands, dieser Sozialismus ist nicht denkbar ohne Demokratie. Demokratie aber, ein griechisches Wort, heißt Herrschaft des Volkes. Freunde, Mitbürger, üben wir sie aus, diese Herrschaft. L-Ein- Quelle: Ein Fach Deutsch - Parallel Rhetorik Verlag Schöningh 30
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die Ecke, mit dem s Vorbeimarsch, dem bestellten, vor den Erhabenen. Und heute ihr, die ihr euch aus freiem Willen versammelt habt, für Freiheit und Demokratie und für einen Sozialis- Lmus, der den Namen wert ist. In der Zeit, die jetzt hoffentlich zu Ende ist, wie oft kamen da die Menschen zu mir, mit ihren Klagen. Dem war Unrecht geschehen und der war unterdrückt und geschu-10 rigelt worden und allesamt waren sie frustriert. Und ich sagte, so tut doch etwas. Und sie sagten resigniert, wir können doch nichts tun. Und das ging so in dieser Republikese bis es nicht mehr ging, bis es so viel Unbilligkeit angehäuft hat im Staate und so viel in strate unduch! Gus DDE Unmut im Leben der Menschen, dass ein Teil von ihnen weglief. Die anderen aber, die Mehrzahl, erklärte, und zwar auf der Straße, öffentlich: Schluss, ändern, wir sind 15 Ellipse das Volk! Onsrup WERTUNG Einschub Einer schrieb mir und der Mann hat Recht: Wir haben in diesen letzten Wochen un-nicht sere Sprachlosigkeit überwunden und sind jetzt dabei, den aufrechten Gang zu erler-mehr unterdrü nen, und das, Freunde, in Deutschland, wo bisher sämtliche Revolutionen danebenge-erde gangen sind und wo die Leute immer gekuscht haben, unter dem Kaiser, unter den 40 Nazis und später auch. Aufzählung →>> K wah. steigerung / Klimax Aber sprechen, frei sprechen, gehen, aufrecht gehen, das ist nicht genug. Lasst uns auch lernen zu regieren. Die Macht gehört nicht in die Macht eines Einzelnen oder ein paar weniger oder eines Apparats oder einer Partei. Alle, alle müssen teilhaben an dieser Macht. Und wer immer sie ausübt und wo immer, muss der Kontrolle der Bür- 25 ger unterworfen sein. Denn Macht korrumpiert, und absolute Macht, das können wir nicht der Stalin'sche, derschub heute noch sehen, korrumpiert absolut. Der Sozialismus richtige, den wir endlich erbauen wollen, zu unserem Nutzen und zum Nutzen ganz Deutschlands, dieser Sozialismus ist nicht denkbar ohne Demokratie. Demokratie aber, ein griechisches Wort, heißt Herrschaft des Volkes. Freunde, Mitbürger, üben wir sie aus, diese Herrschaft. L-Ein- Quelle: Ein Fach Deutsch - Parallel Rhetorik Verlag Schöningh 30