Epochenkennzeichen und Stilmittel
Die Reiselyrik durchläuft verschiedene literarische Epochen, wobei jede ihre eigenen charakteristischen Merkmale aufweist:
Sturm und Drang 1767−1785
- Betonung der bürgerlichen Emanzipation
- Fokus auf Individualität und schwärmerische Naturverehrung
- Das "Genie" folgt seiner Intuition und Fantasie
- Themen: Natur, Liebe, Gesellschaft und Reisen
- Wichtiger Vertreter: Goethe
Klassik 1780−1805
- Idee der Erziehung des Menschen durch Vernunft und Moralität
- Harmonische Entfaltung zum "Wohl des Ganzen"
- Einklang von Natur und Kunst, Geist und Form
Romantik 1795−1840
- Fokus auf Emotionales, Fantastisches und Mystisches
- Blick ins subjektive Innere und Suche nach dem Ursprung des Seins
- Streben nach Entgrenzung von Innenwelt und Außenwelt
- Die "Blaue Blume" als Symbol der Sehnsucht
- Typische Motive: Unterwegssein und Sehnsucht nach Ferne
Schlüsselkonzept: Die Reiselyrik Romantik Merkmale zeigen eine besondere Beziehung zum Motiv des Unterwegsseins. Die Reise wird zum Symbol für die Suche nach dem Ursprünglichen und die Sehnsucht nach Entgrenzung.
Realistische Strömungen 1820−1890
- Gesellschaftliche Verhältnisse werden zum Darstellungsgegenstand
- Fokus auf reale Lebensumstände in glaubwürdiger literarischer Form
Jahrhundertwende um1900
- Gleichzeitigkeit verschiedener Stilrichtungen
- Im Expressionismus: kulturpessimistische Grundhaltung und Infragestellung der Modernisierung
Wichtige Stilmittel in der Lyrik
- Alliteration: Wiederholung des Anfangsbuchstabens benachbarter Wörter
- Anapher: Wiederholung am Satz- oder Versanfang
- Personifikation: Vermenschlichung unbelebter Objekte
- Oxymoron: Verbindung sich ausschließender Vorstellungen
- Synästhesie: Verbindung unterschiedlicher Sinneseindrücke
Die Stilmittel Romantik Gedicht zeichnen sich besonders durch ihre bildhafte Sprache und emotionale Tiefe aus. Sie dienen dazu, die innere Welt des lyrischen Ichs mit der äußeren Welt zu verbinden.