Rollenbiographie Tempelherr
Der Tempelherr, dessen wahrer Name Leu von Filnek oder Curt von Staufen ist, durchläuft eine bemerkenswerte Entwicklung im Stück.
Als junger Kreuzritter wird er vom Sultan Saladin begnadigt, da er dessen verschollenem Bruder Assad ähnelt. Diese Ähnlichkeit erweist sich später als bedeutsam für die Handlung.
Highlight: Die Figur des Tempelherrn symbolisiert den Wandel von religiösen Vorurteilen zu Toleranz und Selbsterkenntnis.
Der Tempelherr rettet Recha aus einem brennenden Haus und verliebt sich in sie. Seine anfänglichen Vorurteile gegen Juden werden durch Gespräche mit Nathan und Recha überwunden.
Quote: "Nathan ist mein Freund und Recha- Recha will ich zu meiner Frau nehmen!"
Die dramatische Wendung kommt, als er erfährt, dass Recha seine Schwester ist und sie beide Kinder von Assad, dem Bruder des Sultans, sind.
Rollenbiographie Nathan
Nathan, der titelgebende weise Jude, ist eine zentrale Figur des Dramas. Als reicher Kaufmann lebt er mit seiner Adoptivtochter Recha in Jerusalem.
Nathans Weisheit und Toleranz wurden durch persönliches Leid geformt: Seine Familie wurde vor 18 Jahren von Christen getötet.
Highlight: Nathan verkörpert die Ideale der Aufklärung: Vernunft, Toleranz und Humanität über religiöse Grenzen hinweg.
Er erzieht Recha dazu, selbstständig zu denken und nicht blind Autoritäten zu folgen. Nathan ringt mit dem Geheimnis von Rechas Herkunft und fürchtet, sie zu verlieren, wenn er es ihr offenbart.
Quote: "Ich möcht ihr auch sagen, dass ich nicht ihr richtiger Vater bin, doch hab ich Angst sie zu verlieren."
Nathans Charakter wird durch sein ethisches Dilemma komplexer: Er besticht Daja, um Rechas wahre Herkunft geheim zu halten, hinterfragt aber selbst die Rechtmäßigkeit seines Handelns.