Historischer Hintergrund und Merkmale der Romantik
Die Romantik Epoche, die von 1795 bis 1830 dauerte, entstand in einer Zeit großer politischer und gesellschaftlicher Umwälzungen. Der historische Kontext war geprägt von der Französischen Revolution, den Napoleonischen Kriegen und der darauf folgenden Restaurationsphase.
Highlight: Die Zersplitterung Deutschlands und die französische Oberhoheit führten zu einem wachsenden Nationalbewusstsein und dem Wunsch nach Einheit und Frieden.
Die Merkmale der Romantik Literatur spiegeln die komplexe Geisteshaltung dieser Epoche wider:
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Streben nach dem Unendlichen: Die Romantiker suchten Zuflucht im Unendlichen und entwickelten die Idee der Abhängigkeit des Menschen von einem Absoluten.
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Religiöse Wiederannäherung: Es gab eine Rückbesinnung auf religiöse Denkformen.
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Universalpoesie: Poesie wurde als Medium des Absoluten betrachtet, mit dem Ziel, alle Gattungen und Künste zu vereinen.
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Innenschau: Die "Blaue Blume" wurde zum Symbol für die metaphysische Sehnsucht und die Suche nach dem eigentlichen Sein.
Vocabulary: Die "Blaue Blume" ist ein zentrales Symbol der Romantik, das für die unerfüllbare Sehnsucht nach dem Unendlichen und Idealen steht.
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Krisenbewusstsein: Die Romantiker sahen ihre Zeit als Krise und suchten nach Fluchträumen in der idyllischen Natur.
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Literatur als Heilmittel: Dichtung diente als Mittel zur Flucht in die Fantasie und als Trost gegen das Leiden an der Welt.
Die wichtigsten Motive der Romantik umfassen:
- Natur als Bereich des Unendlichen
- Sehnsucht und Traum
- Wahnsinn und Entgrenzung
- Einsamkeit und Vergänglichkeit
- Reisen und Wandern
- Nacht und Fantastisches
- Liebe und die "Blaue Blume" als Symbol der Sehnsucht nach Unendlichkeit
Die Auswirkungen auf die Literatur waren vielfältig:
- Idealisierung des Mittelalters und Aufkommen eines Nationalbewusstseins
- Interesse an Volksdichtung, insbesondere Volksliedern
- Entwicklung einer "musikalischen" Sprache mit Betonung auf Wohlklang und leichter Verständlichkeit
- Kritik am Philistertum und der Bürgerlichkeit
- Einführung der romantischen Ironie als literarisches Mittel
Definition: Romantische Ironie bezeichnet die Technik, in Texten die Unerreichbarkeit des Absoluten aufzuzeigen, indem sie sich selbst und ihre Entstehungsbedingungen reflektieren oder kommentieren.
- Etablierung des Romans als universale literarische Form
- Nutzung der Dichtung als Mittel zur Flucht in die Fantasie "ohne Sinn und Verstand"
Example: E.T.A. Hoffmann gilt als bedeutender Vertreter der Romantik, der in seinen Werken oft fantastische Elemente mit der Realität verwebte.
Diese Merkmale und Motive prägten die Romantik Epoche Literatur und beeinflussten nachhaltig die deutsche Kulturgeschichte.