Wilhelm von Humboldts Sprachtheorie
Wilhelm von Humboldt entwickelte eine einflussreiche Sprachtheorie, die als Vorläufer der Sapir-Whorf-Hypothese gilt. Seine Ideen über die Beziehung zwischen Sprache, Denken und Weltanschauung bilden eine wichtige Grundlage für spätere linguistische Theorien.
Highlight: Humboldt betrachtete die Sprache als bildendes Organ der Gedanken, was einen direkten Einfluss auf die Entwicklung der Sapir-Whorf-Hypothese hatte.
Humboldt betonte die Rolle der subjektiven Wahrnehmung in der Sprachentwicklung. Er argumentierte, dass jeder Mensch einen eigenen Standpunkt der Weltansicht hat, der durch die individuelle Wahrnehmung beeinflusst wird.
Quote: "Sprache ist der Schlüssel zur Welt" - Diese Aussage fasst Humboldts Überzeugung zusammen, dass Sprache unsere Wahrnehmung und unser Verständnis der Welt formt.
Humboldt stellte eine Analogie zwischen Gegenständen und Wörtern her:
- Der Gegenstand wird durch subjektive Wahrnehmung als Bild in der Seele erzeugt.
- Das Wort entsteht als Abdruck dieses von der Seele erzeugten Bildes.
Diese Theorie impliziert, dass jede Sprache eine eigentümliche Weltansicht repräsentiert, die durch die gleichartige Subjektivität ihrer Sprecher geprägt ist.
Example: Das Erlernen einer Fremdsprache führt nach Humboldt zu einer neuen Weltansicht und einem neuen Standpunkt, was die enge Verbindung zwischen Sprache und Denken verdeutlicht.
Humboldt identifizierte zwei Hauptprinzipien der Sprache:
- Die Lautform: Sie ist äußerlich und hängt mit der Nation zusammen.
- Der Gebrauch: Er ist innerlich und bei allen Menschen gleich.
Vocabulary: Lautform bezieht sich auf die äußere Gestalt der Sprache, während der Gebrauch die innere Funktion der Sprache zur Bezeichnung von Gegenständen und Verknüpfung von Gedanken beschreibt.
Zusammenfassend sah Humboldt die Sprache als eine Einheit, die allgemeine Gesetze der Menschen beinhaltet, aber gleichzeitig in jeder Sprache eine individuelle Form annimmt. Diese Ideen bildeten eine wichtige Grundlage für die spätere Entwicklung der Sapir-Whorf-Hypothese.