Joseph von Eichendorffs "Sehnsucht"
Joseph von Eichendorffs Gedicht "Sehnsucht" aus den Jahren 1830/31 ist ein Paradebeispiel für die Epoche der Romantik. Das lyrische Ich beschreibt seine Sehnsucht nach Ferne und Abenteuer, während es am Fenster steht und die Nacht betrachtet.
Der Aufbau des Gedichts ist in sechs Strophen mit jeweils vier Versen gegliedert. Es verwendet einen regelmäßigen Kreuzreim und einen vierhebigen Trochäus als Metrum, was dem Gedicht einen liedhaften Charakter verleiht.
Highlight: Das Gedicht nutzt zahlreiche romantische Motive wie die Natur, Wanderlust und eine idyllische Landschaft, um die Sehnsucht des lyrischen Ichs zu verdeutlichen.
Eichendorff setzt verschiedene Stilmittel ein, um die Atmosphäre und Gefühle zu verstärken:
- Personifikationen wie "Das Herz mir im Leib entbrennte" verleihen der Natur und den Gefühlen Lebendigkeit.
- Metaphern wie "golden die Sterne" schaffen eine märchenhafte Stimmung.
- Inversionen wie "Von Quellen, die von den Klüften / Sich stürzen in die Waldesnacht" betonen wichtige Elemente und erzeugen einen poetischen Rhythmus.
Example: Die Zeilen "Ach, wer da mitreisen könnte / In der prächtigen Sommernacht!" drücken die intensive Sehnsucht des lyrischen Ichs nach Reise und Abenteuer aus.
Das Motiv des Unterwegsseins wird durch die Beschreibung von wandernden Gesellen und deren Liedern über ferne Länder und Abenteuer verstärkt. Dies regt die Fantasie des lyrischen Ichs an und verstärkt seine Sehnsucht.
Definition: Sehnsucht in Eichendorffs Gedicht bedeutet das intensive Verlangen nach Ferne, Abenteuer und romantischer Erfüllung in der Natur.
Abschließend lässt sich feststellen, dass Eichendorffs "Sehnsucht" typische Merkmale der Romantik aufweist: die Betonung von Gefühlen, die Idealisierung der Natur, das Motiv des Wanderns und die Sehnsucht nach einer idealisierten Ferne. Die musikalische Sprache und die Verwendung von Volksliedmotiven sind ebenfalls charakteristisch für diese literarische Epoche.