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Sprache Abi 2022

26.6.2022

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Sender Sprachebenen Phonologie Morphologie Lautlehre Lexik Teilgebiet der Gesamtwortschatz Grammatik (aktiv, produktiv, passiv-rezeptiv) (Aussprache, Artikulation, (innere Struktur Phoneme) der Wörter, Morphene) Semantik Syntax Satzlehre Bedeutungslehre Was gebe ich von mir Preis?" Selbstoffenbarung Kommunikationsquadrat nach Friedemann Schulz von Thun Worüber informiere ich?" Sachinhalt Nachricht Beziehung Wie stehe ich zu dir?" Appell Was möchte ich erreichen?" Empfänger Empfänger Sprache als Medium zwischen dem Sender und dem Sender vermittelt seine Botschaft direkt oder indirekt, offen oder verdeckt, explizit oder implizit über die vier Ebenen Empfänger nimmt sie wahr, stuft sie ein und denkt bzw. reagiert positiv oder negativ Sprache - Basiswissen~ 100 Bedeutung • Sprache ist ein wichtiges Instrument der Kommunikation mit der Gesellschaft und mit einem selbst • Mittel des Sozialkontakts -> Verständigung -> Gemeinschafts- und Zugehörigkeitsgefühl, Abgrenzung gegenüber anderen (Sprachvarietäten) 4 Ausdruck von Identität Jede Sprache ist einem Wandel unterworfen Fünf Axiome der Kommunikation nach Paul Watzlawick Man kann nicht nicht kommunizieren Jede Kommunikation hat einen Inhaltsaspekt und einen Beziehungsaspekt 3 Kommunikation ist Ursache und Wirkung (Teufelskreis) Menschliche Kommunikation bedient sich analoger (nonverbaler) und digitaler (verbaler) Modalitäten 5 Kommunikation ist symmetrisch (beide Gesprächspartner auf Augenhöhe) und komplementär (ein Gesprächspartner dem anderen untergeordnet) Stufen des Spracherwerbs Sprachliche Meilensteine 2-3 Jahre 18-24 Monate 12-18 Monate 10-12 Monate 4-10 Monate 2-4 Monate 5-6 Jahre 4-5 Jahre 3-4 Jahre 0-2 Monate • Lautbildung abgeschlossen • wesentliche Grundsteine zum Erlernen von Lesen und Schreiben • korrekte Sätze und Grammatikformen -> alle Sprachebenen vollständig ausgebildet • Präpositionen Nebensatzbildung Beherrschung der Laute rapides Wortschatzwachstum eigene Wortkreationen • Beziehung zwischen Wort und Gegenstand Behaviorismus Nativismus Interaktionismus Kognitivismus Konstruktivismus • Drei- bis Vierwortsätze • Grammatik, Verben, Adjektive • zweites Fragealter • aktiver Wortschatz: 200-300 Wörter • Zwei- bis Dreiwortsätze, erstes Fragealter aktiver Wortschatz: 20-50 Wörter Substantive, Vokale, Konsonanten Einwortsätze aktiver Wortschatz: etwa 5-20 Wörter Experimente mit Lautstärke, Klang und Tonhöhe • bewusste Steuerung...

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der Mundbewegungen 2. Lallphase: erste Silbenketten I. Lallphase: zufällige Muskelbewegungen, Laute Unterscheidung zwischen Geräuschen und Klängen Spracherwerbstheorien Überblick Imitation und Konditionierung angeborener Spracherwerbsmechanismus Interaktion mit der sozialen Umwelt kognitive Fähigkeiten durch Erfahrungen Wechselwirkungen: genetische Anlage und Interaktion Definitionen Spracherwerb = Unbewusster Prozess, der bei dem Erlernen der Muttersprache in natürlicher Umgebung stattfindet -> Perspektiven 1.Spracherwerb der Menschheit: Phylogenese (Ursprung der Sprache) 2. Spracherwerb des einzelnen Menschen: Ontogenese (individueller Spracherwerb und Sprachentwicklung) Sprache ~Spracherwerb 000 Behaviorismus Vertreter: B.F. Skinner (1950) These: Spracherwerb erfolgt durch Imitation und Konditionierung (Kinder reagieren auf Lob und Kritik) Kritikpunkt: Sprache ist zu komplex und vielschichtig Erwerb der Erstsprache Kognitivismus Vertreter: Jean Piaget (1920) These: Spracherwerb erfolgt auf der Basis von kognitiven Fähigkeiten, die sich durch die Sinneserfahrungen mit der Welt bilden (Objektpermanenz, Symbolverständnis, Theory of Mind) Kritikpunkt: Monokausalität • intuitiv, spontan • lernt Variante seiner Familie und Umgebung • invariante Verlaufsmuster • unbewusstes Lernen und Anwenden von Grammatikregeln • an Entwicklungsfenster gekoppelt Erlernen einer Zweitsprache • begleitet von speziellen Instruktionen und oft auch von Unterricht • Orientierung an Hochsprache oder Standardsprache Spracherwerbstheorien Gängigste Grundpositionen • variable Verlaufsmuster • bewusste Auseinandersetzung mit Grammatik • bis ins Alter möglich Nativismus Vertreter: Noam Chomsky (1960) These: Spracherwerb erfolgt durch angeborene Sprachmechanismen (Universalgrammatik) Kritikpunkt: Keine Beachtung der Sprachevolution und Sprachverarbeitung Interaktionismus Vertreter: Jerome Bruner (1969) These: Spracherwerb erfolgt durch die Interaktion mit der sozialen Umwelt (v.a. zwischen Eltern und Kindern, angeborene Kompetenzen wie Lernbereitschaft, korrektives Feedback, stützende Sprache) Kritikpunkt: Berücksichtigt nur die Erwerbsbedingungen Definition Spracherwerb Prozess Aneignung einer ersten Sprache → Erlernen der Regeln der Muttersprache Gleichzeitiger Erwerb zweier oder mehrerer Sprachen möglich → doppelter/mehrfacher Spracherwerb (Zweitspracherwerb: Erwerb einer zweiten Sprache nach Erwerb der ersten) ● Grundsätze aller Spracherwerbsmodelle Sprache ist humanspezifisch und hat eine biologische Basis Kinder erlernen während der vorsprachlichen Zeit wichtige Voraussetzungen für den Prozess des Spracherwerbs ● Kinder brauchen für den Spracherwerb eine sprachliche Umgebung Innere Voraussetzungen des Kindes müssen optimal mit den äußeren Umweltfaktoren zusammenwirken Interaktionismus Vertreter: Wygotski, Bruner und Snow Wygotski: 1896- Psychologe 1934 (Alter 37);sowjetischer /Synkretische Bildung: Menschen und Dinge werden aufgrund von Ähnlichkeiten gleich benannt → alles was rund ist = Ball Komplexbildungen: Begriffe aus dem kindlichen Alltag werden erlernt (,,Mama", ,,Brei") Vorwissenschaftliche Begriffe: Abstrakte, also nicht greifbare/dingliche/ Begriffe können benannt werden (,,Freiheit") Spracherwerb beruht auf der Interaktion zwischen Eltern und Kind Erwachsene passen ihre Sprache an den Entwicklungsstand des Kindes an (z.B Wortschatz oder Sprechtempo) Für Kinder ist der Spracherwerb der Interaktion mit den Eltern verständlicher und einfacher zu meistern Sprache wird ausschließlich über den Kontakt mit den Eltern erlernt →Nicht nachweisbar durch Experimente Behaviorismus (B.F. Skinner) *20.03.1904 in Susquehanna, Pennsylvania + 18.08.1990 in Cambridge, Massachusetts Burrhus Frederic Skinner war ein US-amerikanischer Psychologe und der prominenteste Vertreter des ,,Behaviorismus" in den USA. Reiz-Reaktions-Schema: Ein Reiz sorgt für eine Reaktion Dieses Schema überträgt Skinner auf den Spracherwerb von Kindern: Wird ein nachgeahmtes Wort oder eine Äußerung des Kindes durch die Eltern positive verstärkt, merkt das Kind sich die Reaktion der Eltern und festigt so nach und nach seine Spracherkenntnisse. Dieses Modell ist jedoch mit einem Problem verbunden: Es setzt voraus, dass das Kind zunächst spontan Laute produziert, die dann von der Umwelt verstärkt werden können. Spracherwerb erfolgt durch Imitation und Verstärkung (Belohnung), Spracherwerb ist Imitation. Die Umwelt liefert sprachliche Vorbilder und verstärkt richtige Äußerungen des Kindes durch Lob o.ä. Spontane Lautäußerung aufgrund eines Stimulus Verstärkung durch soziale Umwelt Lautäußerung bei ähnlichen Stimuli Lautäußerung wird häufiger gezeigt Spracherwerb als Ergebnis von Lernen durch Verstärkung Die Komplexität der Sprache lässt Vorstellung von einer Dressur als ungeeignet erscheinen. ➜ Nicht erklärte Phänomene: weitgehende Intelligenzunabhängigkeit des Spracherwerbs, Ausdifferenzierung der Sprache (z.B. Wau-Wau für alle Felltiere - differenzierte Bezeichnung durch ältere Kinder) Nativismus (Chomsky) Noam Chomsky* 07. Dezember 1928 in Philadelphia; Professor für Linguistik am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und einer der wichtigsten Theoretiker auf dem Gebiet der Sprachwissenschaft Spracherwerb basiert auf einer angeborenen Universalgrammatik, die ein Grundgerüst alles Sprachgrammatiken enthält. Output größer als Input: Grundregeln des Spracherwerbs sind angeboren Sprache ist zu komplex, dass sie allein durch Imitation und Verstärkung erwerben können würde. Menschen bilden vielmehr aus eigenem Wortschatz und festen Regelsystem ständig neue Sätze. Produktiver Gebrauch von Sprache; Kind lernt Sprache nicht Satz für Satz, sondern erwirbt die spezifischen Regeln seiner Muttersprache. Spracherwerb basiert nicht auf Reizen, sondern auf sprachspezifische Fähigkeiten und Kompetenzen die angeboren sind ➡ Angeborene Spracherwerbsmechanismen Universal Grammatik Spracherwerb-Regelerwerb; Kinder können aufgrund von angeborener sprachspezifischer Fähigkeit aus gehörter Sprache Regeln ableiten, Spracherwerb erfolgt intuitiv-unbewusst Die Sprache als Menschenrüssel (Steven Pinker) Argumente zum Elefanten Evolutionsbiologen Schule 1: 90% der DNS entsprechen deren des Schliefers Der Rüssel sei nicht so komplex wie angenommen Der Rüssel Nasenlöcher des Schliefers Durch Dressur -> Schliefer können zwar keine Gegenstände aufnehmen, aber Zahnstocher vor sich herschieben Schule 2: Rüssel ist durch einzigartige Mutation plötzlich entstanden und singulär in der Welt Rüssel als Nebenprodukt des Kopfes Der Rüssel zu weit mehr fähig als der Urelefant wirklich gebraucht hat Umgang mit Rüssel erfolgt instinktiv Linguisten zur Sprache Der genetische Unterschied zwischen Menschen und Affen sei gering. Die menschliche Sprache sei nicht so komplex, dass ihr eine evolutionäre Sonderstellung zukomme Menschliche Sprache = tierische Sprache Affen könne man sprachlichen Zeichengebrauch beibringen, der menschlicher Sprache ähnelt Durch plötzliche Genmutation entstand Sprache, Menschheitsmerkmal; zeichnet den Menschen aus Mehrere verschiedene Genmutationen, Sprache entwickelt sich als Nebenprodukt des Menschen Der Urmensch habe die genetische Veranlagung zu komplexer Sprache besessen, die er aber gar nicht benötigt Sprachinstinkt Pinkers Lösung: Sprache ist trotz ihrer Einzigartigkeit ein normales biologisches Organ wie der Rüssel und kann durch evolutionäre Selektionsprozesse entstanden sein. Sie hat sich wie andere Organe allmählich entwickelt, erscheint uns jedoch deshalb als Sprung, da die Verformen der Sprache ausgestorben sind. ● Sprache als Instinkt Sprachfehler sind genetisch vererbbar ● Genmutation ● Spinne webt ihr Netzt aus Grund des Instinkts Kinder erlernen Sprache sehr schnell Kognitivismus (Piaget) ● Verknüpfung von kognitiver und sprachlicher Entwicklung: Welche Denkleistungen muss ein Kind vollziehen können, um Sprache erwerben und kommunizieren zu können? Erwerb der Objektpermanenz (Objekte existieren weiter, auch wenn sie für das Kind gerade nicht präsent sind) und der Symbolfunktion (Holzklotz hat im Spiel die Funktion eines Autos) -> Sprache als System von lautlichen Symbolen für vorhandene oder nicht vorhandene Objekte Perspektivenwechsel, Überwindung des Egozentrismus; Betrachtung der Situation aus Sicht des Gesprächspartners ● ● ● Erfahrungen mit der Umwelt; Sinneswahrnehmungen -> Fähigkeit zum analytischen Denken wird ausgebildet, Kind kann Hypothesen aufstellen und diese an seiner eigenen Umwelt überprüfen Spracherwerb als geistiger Zugewinn Sprache weder durch eine angeborene, genetische Basis oder durch Interaktion mit der Umwelt erklärlich ● Aktiver Konstruktionsprozess der Erkenntnisstrukturen des Kindes ● Grundlegende Voraussetzung für kognitive und sprachliche Entwicklung ist die konkrete Erfahrung der Umwelt mit allen Sinnen. Durch sie werden Vorstellungen von den Gegenständen erworben, immer weiter verfeinert, verinnerlicht, und schließlich durch ein Wort symbolisiert. Daher ist Sprache gleichzeitig auch Voraussetzung der Weiterentwicklung zum abstrakten Denken Vergleich Nativismus Grammatikalische Strukturen sind angeboren (genetischer Bauplan) Sprache ist unabhängig von kognitiven Fähigkeiten Sprachliche Umwelt dient lediglich als Auslöser für den Erwerb der Sprache Kognitivismus Sprache entsteht auf Basis der kognitiven und sozialen Fähigkeiten zur Imitation, Kategorisierung und Abstraktion • Kinder konstruieren grammatische Strukturen aus der Umwelt Sprachentwicklung ist Teil der kognitiven Entwicklung Heutige Grundposition zum Spracherwerb Theorie/Vertre Beschreibung/Schlagwörter ter Kognitivismus J. Piaget SPRACHERWERBSTHEORIEN ÜBERSICHT Behaviorismus B. F. Skinner Interaktionismus J. Brunner Nativismus Chomsky Spracherwerb als Folge der ✓ Spracherwerb lässt sich nicht monokausal aus kognitiver Entwicklung (genetisch-determinierten) kognitiven herleiten erklärt den Spracherwerb nicht ausführlich genug soziale und emotionale Faktoren werden vernachlässigt Entwicklung; Kein Sprachorgan; kognitives Organ Interaktion mit der Umwelt Spracherwerb-geistige Entw. formales/abstraktes Faktoren werden vernachlässigt Spracherwerb durch progressive soziale Interaktion zw. Mutter und Kind Entwicklungsprozess durch Austausch Nachahmungstheorie; Imitation und Verstärkung Eltern reagieren positiv oder negativ auf kindl. ✓ Sprachäußerungen Typischer Lernprozess mit sozialer Umwelt Kein Sprachorgan, keine genetische Vorraussetzung Mehr Input als Oput Betreuungsperson passt sich dem Entwicklungsstand an Angeborene Universalgrammatik mit grundlegenden Prinzipien aller Grammatiken Gegenmodell des Behavoirnismus Konstruktivismus Spracherwer Gisela Szaygun Kritik/Gegenargumente einem Zusammenspiel aus genetischer Anlage und der Interaktion mit der Umwelt; konstruieren grammatische Strukturen. aus der Kinder Sprache der Umwelt ✓ aus ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ Sprachstrukturen, ✓ ✓ Reinform gilt als überholt und nicht zutreffend Kognition und Emotionen werden ignoriert Erwerb des Regelsystems und sprachanalytische Fähigkeiten die Kinder erwerben, können nicht erklärt werden Das menschliche Leben und generell die Sprache ist viel komplexer und vielschichtiger Erwachsenensprache wird von Kindern nur imitiert Kreativität der Kindersprache bleibt unberücksichtigt Häufigkeit spielt im Lernprozess keine Rolle Keine Erkärung, nur Beschreibung der Erwerbsbedingungen Universalgrammatik: Es exestieren Sprachen mit völlig unterschiedlich -en Grammatiken (Wie soll man die Grundlage für alle Sprachen entwickeln?) Chomsky selbst hat seine ursprüngliche Theorie mehrmals angepasst und der Nativismus in seiner Urform gilt als überholt Mehrsprachigkeit: • Aufgreifen von Wörtern aus 2 Sprachen, Sprachmischung dieser Sprachen ● Beherrscht zunächst nur ein Regelsystem einer Sprache ● ● Wiederholung und Lernprozesse führen zu dem Erwerb und Trennung beider Grammatiken Kind ist fähig zwischen Sprachen zu wechseln und kann die verschiedenen Sprachen den zugehörigen Personen zu ordnen: Mutter kommt aus Italien -> Kind spricht auf Italienisch, Vater kommt aus Deutschland -> Kind spricht auf Deutsch O Eltern, Bezugspersonen sind Stimuli; Reize für entsprechende Sprache Es kommt zur Verblüffung und Unverständnis des Kindes, wenn ein Elternteil die Sprache des Anderen spricht O Gewohnte Sprachmuster des Kindes werden geprüft, entspricht nicht mehr der Annahme und Vorstellung Bilinguale Erziehung - Chancen und Risiken O Höhere Sprachkompetenz führt zum Multitasking Denken O Reflektion von sprachlichen und kulutrellen Unterschieden Weniger Schwierigkeiten beim Erlernen einer anderen Sprache Bessere Verständigung in anderen Ländern O O 00 Chancen O Berufliche Chancen Sprache als Kommunikationsmedium und trägt zur Identität und Selbstwertgefühl bei Risiken O Doppelte Halbsprachigkeit; wenn Kinder auf halbem Weg zwischen 2 Sprachen stecken bleiben O Unsichere Beherrschung der Sprache von den Eltern kann zu falschem Spracherwerb führen O Identitätsproblem, weil man nicht genau weiß mit welcher Sprache bzw. Kultur man sich am besten identifizieren kann Leistungsdruck -> Überforderung des Kindes O 200 n.Chr. Westgermanisch 800 Althochdeutsch Ursachen des Sprachwandels Gesellschaft • Kulturkontakt • kulturelle Entwicklung • neue Ideen • Sozialprestige • Tendenz zur beschönigenden Umschreibung Historische Entwicklung des Deutschen 1200 Mittelhochdeutsch Sprache • Lexikalisierung bildhafter Ausdrücke (Metaphern) • Bedarf an stärkeren Ausdrücken (Hyperbel, Litotes) Sprachwandel Merkmale Frühhochdeutsch 1600 Vereinfachung der deutschen Sprache • Medieneinfluss und Sprachkontakt -> Wegfall von Präpositionen • unvollständige Sätze (Syntax) • unflektierte Verben • politisch korrekte und geschlechtsneutrale Sprache Sprache ~ Sprachgeschichtlicher Wandel Jede Sprache durchläuft einen Sprachwandel • Sprachen leben von Wandel und Lebendigkeit Gegenwart Deutsch QOO Aktuelle Sprachentwicklungen Einflussfaktoren Globalisierung, Migration, Medien, Politik, Sprachtendenzen (z.B. Rechtschreibreform) Globalisierung • Bedeutungsgewinn der Mehrsprachigkeit und des Multilingualismus (Migration, globales Netzwerk) • bilinguale und multilingual Kompetenz bildet für viele Arbeitsplätze eine Voraussetzung Medieneinfluss • neue Technologien, Digitalisierung, andere Ausdrucksformen in der schriftlichen Kommunikation (Abkürzungen, Vernachlässigung der Grammatik und Regeln, Verwendung von Emoticons) Sprachtendenzen • Grammatikalische Veränderungen • Sprachvarietäten wie Dialekte (Identität, Zugehörigkeit, Abgrenzung, Vielfalt) • Neologismen, Anglizismen Definition Sprachvarietäten = verschiedene Ausprägungen und Erscheinungsformen einer Sprache, welche sie ergänzen, erweitern oder modifizieren, aber nicht unabhängig von ihr existieren können Innere Mehrsprachigkeit nach Helmut Henne MUNDARTEN PENSPRACHENI ediensprache LITERATUR STANDARD- alltäglicher, arbeitspraktischer, wissenschaftlicher, literarisch-künstler. FACHSPRAC Verkehr SPRACHE SPRACHE SPE UMGANGSS (H. Henne: Die innere Mehrsprachigkeit des Deutschen) Jugendsprache • mündlich • Vulgarismen Code-Switching • • sehr variabel Innere Mehrsprachigkeit Fähigkeit eines Menschen, innerhalb seiner eigenen Muttersprache zwischen den Sprachvarietäten wechseln zu können Genderlekt Sprachvarietäten existieren nicht nur nebeneinander, sondern miteinander." • geschlechtsspezifisch • Beispiel: Männersprache, Frauensprache Sprache ~ Sprachvarietäten QOO Funktiolekt • Sprachinhalt zweckorientiert . und präzise kommunizieren Beispiel: Wissenschaft und Fachsprache Standardsprache (Hochsprache) • überregional wird als richtige Sprache unterrichtet Situation Funktion • Schriftsprache • allgemeinverbindliche Sprachnorm für den öffentlichen Sprachgebrauch Fachsprache • berufsgebunden • besonderer Wortschatz • Verständigung unter Fachleuten Idiolekt • individuelle Sprache des Einzelnen • Individueller Wortschatz, Aussprache und Sprachverhalten Mediolekt • mediengebunden • Beispiel: WhatsApp, Nachrichten Parameter Soziale Gruppen Zeit. Raum Alter, Geschlecht, Herkunft, sozialer Status Genderlekt, Ethnolekt Situolekt Funktiolekt Sprachvarietät Soziolekt Dialekt, Regiolekt Umgangssprache • Alltagssprache • Merkmale: Partikel, Interjektionen, Allerweltswörter (machen, tun), Satzabbrüche, lautliche Kontraktionen (biste, hamwa) Dialekt • auf einen geographischen Raum begrenzt • Grammatik und Wortschatz abweichend Regiolekt • dialektal geprägte, regional verbreitete Umgangssprache Soziolekt schichtenspezifisch, Erstsprache restringierter Code: Sprachweise der Unterschicht elaborierter Code: Sprachweise der Mittel- und Oberschicht Beispiele Jugendsprache, Gruppensprache Plattdeutsch, Althochdeutsch Jugendsprache monologisch, dialogisch, Stil Fachsprache, Pressesprache Sprachvarietätenmodell nach Eugenio Coseriu Konzept der Architektur der Sprache (1976) • Kriterien zur Unterscheidung von Sprachvarietäten Diaphasisch | Veränderung der Sprache durch Diastratisch Diatopisch Diasituativ 600-800 n.Chr. die Kommunikationssituation (Sprachstile) Veränderung der Sprache in verschiedenen Gesellschaftsschichten (Alter, Herkunft, Beruf) Veränderung der Sprache durch verschiedene Orte (Dialekte, Regiolekte) Gesprochene oder geschriebene Sprache 2. Lautverschiebung: bis heute spürbare Dialektgrenze zwischen niederdeutschen und mittel- und oberdeutschen Dialekten Frühe Neuzeit Herausbildung einer Standardsprache (zunächst als Schriftsprache) Geschichte der Dialekte 17. Jhd. Versuche, der Normierung des Deutschen Sprache ~ Sprachvarietäten - 19. Jhd. Rückgang des Dialekts, Annäherung der Dialekte an die Standardsprache (Mediatisierung, Globalisierung) Mehrsprachigkeit Äußere Mehrsprachigkeit Fähigkeit, weitere Sprachen außerhalb der eigenen Muttersprache verstehen und I oder sprechen zu können Bilingualismus (genau zwei Sprachen) Multilingualismus (mehr als zwei Sprachen) Fremdsprache (gesteuerter Spracherwerb) Zweitsprache (ungesteuerter Spracherwerb) Innere Mehrsprachigkeit Fähigkeit, innerhalb der eigenen Muttersprache zwischen den Sprachvarietäten wechseln zu können Code-Switching Sprachwechsel innerhalb von zwei oder mehr Sprachen oder Sprachvarietäten Gegenwart zum Teil Stärkung des Dialektes, Diskussion: Sprachwandel oder Sprachverfall Leichte Sprache Sprachsensibler Unterricht Zur Unterstützung von Schüler und Schülerinnen mit Migrationshintergrund Charakteristika parataktischer Satzbau, keine Kommas, einfache Satzstruktur, großer Zeilenabstand, Wiederholung von Begriffen, eingerückte Worterklärungen, Mediopunkt, keine Fachterminologie, übersichtliches Schriftbild Kiezdeutsch Merkmale und Einstufung Kiez: I.Stadtteil mit eigener Infrastruktur, der von einem starken Zugehörigkeitsgefühl seine Bewohner geprägt ist 2- (salopp, abwertend) Vergnügung-, Rotlichtviertel einer Stadt Merkmale Verwechslung der Präpositionen, Verwechslung des grammatikalischen Geschlechtes, veränderter Satzbau, neue Fremdwörter, Einfluss von anderen Sprachen (multiethisch), verkürzte Sätze, Lehnwörter, Verschmelzen von Wörtern Jürgen Trabant • Dialekt = geographische Variante einer Sprache • Soziolekt = soziale Varietät des Deutschen, Erstsprache • Kiezdeutsch ist nicht die Erstsprache ihre Sprecher, sondern eine Zweitsprache, die in einer typischen Pidgin- Situation entstanden ist (= Aufeinandertreffen von Sprechern mit unvollständiger Beherrschung der dominanten Sprache ihrer Umgebung) • Register = Einnehmen eines bestimmten sprachlichen Verhaltens in bestimmten Sprechsituationen, Merkmale: mündlicher Modus der Rede, informelle Sprecherbeziehungen und alltägliche Felder der Rede (etwa Freundschaft, Freizeit, Schule), junge Sprecher, leichter Übergang in die Hochsprache möglich • Kreolsprache = Zur Erstsprache gewordene Pidgins Sprache - Sprachvarietäten Medien Heike Wiese Jugendsprache nach Eva Neuland Zeitgeschichte Bildungsgang Alter Standardsprache Generation Geschlecht Jugendsprache Situation Gruppe Domäne Einstufung als ,,Turbodialekt“, kein gebrochenes Deutsch, sondern eine produktive Erweiterung des Standarddeutschen Kiezdeutsch ist ein neuer, urbaner Dialekt des Deutschen, welcher ein eigenständiges Sprachsystem sowie eine eigene Varietätengrammatik aufweist gesellschaftlicher Kontext Migration Subkulturen Merkmale Ellipsen, Metaphern, Anglizismen, Neologismen, Steigerungen von Wörtern, Abkürzungen, Einflüsse aus anderen Sprachen, Akronyme (LOL, YOLO) soziale Herkunft Region Helmut Glück Kiezdeutsch ist eine transitorische sozial sowie kommunikativ beschränkte Sondersprache, welche sich nicht der Dialektologie zuordnen lässt Einstufung als ,,Sondersprache“, da es auf Fehlern im Deutschen beruht, kommunikativ eingeschränkt ist und den wilden, rebellischen Lebensabschnitt kennzeichnet Sprachvarietät → Eine bestimmte Ausprägung einer Einzelsprache, die diese Einzelsprache ergänzt, erweitert oder modifiziert, jedoch nicht unabhängig von dieser existieren kann Soziolekt ● Sprachvarietät, die von den Vertretern einer sozial definierbaren Gruppe benutzt wird -> Gruppensprache Systematisierbarkeit anhand der folgenden Gruppierungskriterien: Alter (z. B. Jugendsprache), soziale Stellung, Beruf, Fachgebiet, Hobby ● ● ● Dialekt ● ● ● Beispiele: O Fachsprache: Fachausdrücke, die im rechtlichen Kontext verwendet werden beispielsweise in den Bereichen wie Technik, Medizin, Rechtswesen O Jugendsprache: Sprachvarietät die im Jugendalter verwendet wird, dabei ständige Veränderung und Wandel des jugendlichen Wortschatzes, basiert auf keinen Regeln, sondern auf Übertreibungen, Ironie, Emotionalität O Jägersprache: Berufssprache, die von Jägern genutzt wird, viele Wörter mit eigener Bedeutung Funktionen: o Abgrenzung der Gruppe nach außen, gegenüber anderen Mitgliedern der Sprachgemeinschaft O Stabilisierung der Gruppe nach innen im Sinne einer Stärkung des Zusammenhalts O In Fach-/Berufssprachen: Ermöglichung präzisen Austauschs Sprachvarietät, die regional oder lokal begrenzt ist Systematik der Sprachräume und mundartlichen Großräume (von Norden nach Süden): Sprachraum Bsp. für Dialekt z. B. Münsterländisch z. B. Flämingisch Nieder- deutsch Mittel- deutsch Ober- deutsch Großraum Bsp. für Dialektgruppen Westniederdeutsch z. B. Westfälisch Ostniederdeutsch z. B. Mark-Brandenburgisch Westmitteldeutsch Ostmitteldeutsch Ostfränkisch Alemannisch Bairisch z. B. Ripuarisch z. B. Thüringisch z. B. Mainfränkisch z. B. Schwäbisch z. B. Mittelbairisch z. B. Kölsch z. B. Ilmthüringisch z. B. Bambergisch z. B. Ostschwäbisch z. B. Ostmittelbairisch Beispiel lääter (später) Pamme (Butterbrot) Ovend (Abend) loofen (laufen) Brödla (Brötchen) Fläsch (Flasche) vüü (viel) Funktionen o Abgrenzung der Bewohner einer Region nach außen O Ausdruck und Stärkung des Zugehörigkeitsgefühls und des Zusammenhalts in der Region -> dadurch Förderung der regionalen Identität O Traditions- und Heimatverbundenheit, emotionale Verankerung in Region Problemfelder und Diskussionszusammenhänge • Frage, ob schichtenspezifische/-typische Sprachen als restringierte Codes (= beschränkte Sprachform) zu verstehen sind: - Bernstein-Hypothese (1958): Unterscheidung einer elaborierten Sprachform der Ober- und Mittelschicht und einer beschränkten Sprachform der bildungsfernen Unterschicht → Einhergehen der Sprachbeschränkungen mit mangelnden kognitiven Fähigkeiten - heute vielfach geteilte Gegenposition zu Bernstein: die von Bernstein so genannte Unterschichtensprache" nicht defizitär, sondern lediglich anders • Diskussion, ob Soziolekte als Sprachbarrieren wirken: - Problem, dass Jugendsprache von älteren Generationen oft als defizitär wahrgenommen wird → z. B. möglicher Grund für Ablehnung von Bewerbern - Fachsprachen als Sprachen im ,,Elfenbeinturm": Wahrnehmung der Wissenschaftssprache durch die Bevölkerung als abgehoben, unverständlich und als Zeichen dafür, dass die Wissenschaft mit der Lebenswelt des Normalbürgers wenig gemein hat • Diskussion, ob heutige Jugendsprache (oder auch Netzsprache) Teil eines Sprachverfalls ist: - häufige Position von Sprachpflegern/Sprachkritikern, Jugendsprache reduziere die sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten (v. a. lexikalisch und grammatisch) und führe zu einem Verfall grammatischer Regelstrukturen -Gegenposition: Jugendsprache und ihre Neuerungen als Teil eines normalen Sprachwand- lungsprozesses, den es schon immer gegeben hat; teilweise große Kreativität der Jugend- sprache, z. B. bei Neologismen und Metaphern - Diskussion zur jugendsprachlichen Varietät Kiezdeutsch: vgl. die Hinweise unter Dialekte • große Bedeutung des Code-Switchings: Möglichkeit, zwischen verschiedenen Sprachformen (z. B. Standardsprache, Fachsprache, Jugendsprache) situationsangemessen zu wechseln • Schwierigkeit, manche Sprachvarietäten systematisch zuzuordnen: z. B. Kiezdeutsch mit Merkmalen von Soziolekten (Bezug zur Altersgruppe) und von Dialekten (lokale Bezüge) • Dialekte als individuelle Sprachbarriere: Schwierigkeit des Einzelnen, sich mit Sprechern eines anderen Dialekts zu verständigen oder eine Beziehung aufzubauen (z. B. bei Umzug) - Verschärfung des Problems angesichts des zunehmend von Mobilität geprägten Lebens • Dialekte als kollektive Sprachbarriere: kulturelle Fremdheit zwischen Dialektgebieten • implizite oder explizite Diskriminierung von Dialektsprechern: -Abwertung von Dialekten (z. B. des Sächsischen) in Comedy- oder Satire-Sendungen -gesellschaftliche Tendenz, Dialektsprecher als provinziell bzw. weniger gebildet wahrzunehmen→→ oft schlechtes Image von Dialekten - Gefahr der Benachteiligung von Dialektsprechern (z. B. bei Bewerbungen/Beförderungen) • Heimat- und Traditionsverbundenheit: -Förderung von Dialekten zur Erhaltung regionaler/lokaler Kultur - Dialekt als ein Aspekt individueller und kollektiver Identität - in der Berufswelt: vertrauensbildende Funktion des Dialekts bei Kundenkontakt, wenn beide den gleichen Dialekt sprechen • Dialekte, innere Mehrsprachigkeit und Bildung: - gleichzeitiges Beherrschen der Standardsprache und eines Dialekts als Form innerer Mehr- sprachigkeit (Mehrsprachigkeit innerhalb einer Sprachgemeinschaft) - wissenschaftliche Studien: muttersprachlicher Dialekterwerb und schulischer Standard- sprachenerwerb mit positiven Effekten für das Sprachbewusstsein bzw. die Sprach- kompetenz (und damit auch für den Fremdsprachenerwerb) -Code-Switching (= Wechsel zwischen den Varietäten) als Intelligenzleistung • Besonderheit,,Kiezdeutsch": nach der Linguistin Heike Wiese eine jugendsprachliche Sprachvarietät, die sich als Kontaktsprache in multiethnischen Wohngebieten entwickelt hat: - eigener (u. a. vom Arabischen beeinflusster) Wortschatz, darüber hinaus aber auch eigene grammatische Strukturen (z. B.: ,,Lassma Kino gehen, Lan." [,,Lass uns ins Kino gehen, Mann."]); Tendenz zu Verkürzung/Vereinfachung (Auslassungen: ,,Ich werde 8. Juni siebzehn.") - Einflüsse nichtdeutscher Sprachen, aber keine Beschränkung auf Sprecher mit Migrations- hintergrund -Heike Wieses These: Kiezdeutsch nicht als reduziert-defizitäre Sprachform, sondern als innovativer ,,Dialekt" mit eigenem Ausdruckswert und eigener Regelhaftigkeit • Diskussionen, ob Dialekte in der Schule einen Platz haben sollten -Pro-Argumentation: Dialekte als Teil der regionalen Verwurzelung förderwürdig; Dialekte mit positiven Effekten auf das Sprachenlernen -Kontra-Argumentation: Dialekte als ,,Privatsache"; Hauptaufgabe der Schule, das Standard- deutsch als Schriftsprache zu vermitteln (dabei Dialekte ggf. als Störfaktor) Äußere Mehrsprachigkeit Sprechen von zwei unterschiedlichen Standradsprachen ● Variabler Sprachgebrauch und kommunikative Erfahrungen Innere Mehrsprachigkeit Varianten einer Sprache (Dialekte oder Soziolekte) ● Abwechselnde Verwendung von Dialekten ● Soziolinguistisch ● (1) Zeit (Mittelhochdeutsch) (2) Raum (Bayern) (3) Soziale Schicht (Jugend) (4) Kommunikative und funktionale Situation Sprachwandel Phänomen Sprachwandel • ,,Sprechen ist immer neu", Sprache war/ist lebendig und lebt von Veränderung • neue Varianten werden von der Sprachgemeinschaft übernommen werden und damit zur neuen Sprachnorm • Veränderung der Sprache als natürlicher Prozess Integration • erfolgreiche Integration von Fremdwörtern Berücksichtigung des Globalisierunsprozesses, Anglizismen als Ausdruck von Weltläufigkeit und Modernität • Dialekte als Bereicherung und Zeichen der sprachlichen Vielfalt ● Fähigkeit, das Schriftliche und Mündliche abzugrenzen und adressatengerecht mit den Sprachvarietäten umzugehen Identitätsgewinn • Förderung der regionalen Identität durch Dialekte • Ausdruck von Traditions- und Heimatverbundenheit, • Gefühl von Nähe und Vertrautheit • Möglichkeit, Gedanken und Gefühle besser auszudrücken Mehrsprachigkeit • Förderung der Sprachsensibilität und des Sprachbewusstseins im Unterricht (Umgang mit historischer Literatur, aber auch mit Gegenwartsliteratur) • Mehrsprachigkeit als Vorteil für geistige Entwicklung • Förderung der Kreativität, der Kommunikationsmöglichkeiten und des abstrakten Denkens • positive Effekte für das Sprachbewusstsein bzw. die Sprachkompetenz (Förderung der Fremdsprachenkompetenz) • natürliche Anpassung der Sprache an die gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen • Jugendsprache als notwendiger Identifikations- und Entwicklungsraum von Jugendlichen Sprache ~Sprachwandel oder Sprachverfall- Sprachverfall Identitätsverlust • Geschichte, Heimat und Kultur der Sprache geht verloren • Angleichung der deutschen Sprache an englischen Sprachfloskeln (Anglizismen) Verlust der Standardsprache • allmähliches Aussterben der Standardsprache (alte Wörter heute oft nicht mehr verständlich) •. zunehmender Rückgang der Verständlichkeit der Sprache durch verkürzten Sprachgebrauch in sozialen Medien und Chats • Vernachlässigung des Bildungsauftrags von Schulen im Hinblick auf die Vermittlung von Hochsprache (zunehmende Akzeptanz von umgangssprachlichen Wendungen) • Verlust an Sorgfalt in der Anwendung von grammatikalischen Regeln ● Nachlässige Sprachnutzung Übertragung der Mündlichkeit in die Schriftlichkeit Dialekt als Ausdruck persönlicher Identität und Herkunft (Rückgang) Gesellschaftliche Abgrenzung • Ältere Menschen verstehen die Fremdwörter nicht (Anglizismen) • Dialekte als Sprachbarriere • Diskriminierung von Dialektsprechern • Probleme im Berufsleben • Förderung kultureller Fremdheit • Missverständnisse bei Kommunikation mit anderen, kollektive sprach Barriere, kulturelle Fremdheit zwischen Dialektgebieten Vorurteile • Zuschreibung eines niedrigen sozialen Status aufgrund der Sprachvarietät