Noam Chomskys revolutionäre Spracherwerbstheorie
Noam Chomsky, der renommierte Sprachwissenschaftler, präsentiert in diesem Text seine bahnbrechende Theorie der Universalgrammatik. Diese Theorie stellt einen Paradigmenwechsel in der Linguistik dar und erklärt den Spracherwerb als eine angeborene Fähigkeit des Menschen.
Chomsky definiert die Universalgrammatik als einen Schematismus, der sowohl den Inhalt sprachlicher Erfahrungen als auch die Entwicklung einer spezifischen Sprache unter gegebenen Bedingungen bestimmt. Er betont die Bedeutung sprachlicher Universalien, die er als biologische Notwendigkeit für die menschliche Sprache betrachtet.
Highlight: Chomsky argumentiert, dass es aufgrund der Komplexität und des einheitlichen Erwerbs von Grammatik trotz begrenzter Erfahrung "stark einschränkende universelle Prinzipien" geben muss, die den Rahmen menschlicher Sprachen festlegen.
Der Linguist vergleicht das menschliche Sprachvermögen mit biologischen Organen und schlägt vor, dass wir den Schematismus, der die Sprache charakterisiert, detailliert beschreiben können. Diese Beschreibung nennt er "Universalgrammatik".
Definition: Die Universalgrammatik wird als genetisches Programm verstanden, das den Bereich möglicher menschlicher Sprachen ermöglicht und den Anfangszustand des Spracherwerbs definiert.
Chomsky erklärt, wie die Universalgrammatik unter Einfluss von Erfahrungen zu den spezifischen Grammatiken einzelner Sprachen führt. Dies erklärt, warum Menschen oft mehr über Sprache wissen, als sie direkt erfahren haben.
Beispiel: Ein Kind erwirbt komplexe grammatikalische Strukturen, ohne dass diese explizit gelehrt werden, was auf die Wirkung der Universalgrammatik hindeutet.
Der Text betont die Wichtigkeit der Erforschung sprachlicher Universalien als Hauptaufgabe der modernen Linguistik. Chomsky argumentiert für einen genetisch bestimmten Anfangszustand des Spracherwerbs, der für alle Menschen innerhalb enger Grenzen invariant ist.
Vocabulary: "Invariant" bedeutet in diesem Kontext, dass der Anfangszustand des Spracherwerbs bei allen Menschen gleich und unveränderlich ist, unabhängig von äußeren Einflüssen.
Abschließend unterstreicht Chomsky, dass im Anfangszustand des Kindes die allgemeinen Prinzipien der Sprachstruktur bereits detailliert angelegt sein müssen, was den schnellen und einheitlichen Spracherwerb trotz begrenzter Erfahrung erklärt.