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17.9.2021
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Anwenden: Argumentation in Sachtexten analysieren Noam Chomsky: Sprache und unbewusste Kenntnis (Ausschnitt, 1976) Der Sprachwissenschaftler Chomsky (*1928) begründete das Konzept der Universalgrammatik". Schematismus, der (1) den Inhalt sprachli- cher Erfahrungen und (2) die besondere Sprache bestimmt, die sich unter den ge- gebenen Bedingungen dieser Erfahrungen entwickelt. [...] Die interessantesten Untersuchungen zur Sprachstruktur sind jene, die sich auf sprach- liche Universalien beziehen, d. h. auf Prin- zipien, die für die Sprache ganz allgemein s als biologische (nicht logische) Notwendig- keit gelten. Angesichts des Reichtums und der Komplexität des Systems der Gramma- tik einer menschlichen Sprache und ange- sichts der Gleichförmigkeit seines Erwerbs auf der Grundlage beschränkter und häufig mangelhafter Evidenz kann es kaum zwei- felhaft sein, dass es stark einschränkende uni- verselle Prinzipien geben muss, welche den Rahmen menschliche Wenn dies so ist, dann ist das menschliche Sprachvermögen anderen, der Biologie be- kannten Organen sehr ähnlich. Wir müssen uns nicht mit derart vagen sund metaphorischen Diskussionen zufrie- dengeben. Wir können vielmehr se erfah- ren, dass wir eine Beschreibung des Schema- tismus in seinen besonderen Details geben, der charakterisiert. - Sprache und vielleicht auch für einen Groß- so wollen diesen Schematismus Universal 2 schemantische grammatik" nennen. Wir können uns die Universalgrammatik im Wesentlichen als das genetische Programm, als den Schema- tismus vorstellen, der den Bereich möglicher ss Realisierungen, also möglicher menschlicher Sprachen ermöglicht. Jede dieser möglichen Realisierungen ist ein möglicher stabiler Endzustand, die Grammatik einer Einzel- sprache. Die Universalgrammatik ist ein System, das im...
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Anfangszustand genetisch bestimmt ist und unter den erfahrungsmä- Bigen Bedingungen spezifiziert, genauer ge- fasst, strukturiert und verfeinert wird, so dass sich die besonderen Grammatiken ergeben, is die in den erreichten stabilen Zuständen re- präsentiert sind. Wenn wir das sprachliche Wachstum (,,Sprachlernen") auf diese Weise betrachten, dann können wir verstehen, wie es kommt, dass eine Person sehr viel mehr weiß, als sie erfahren hat. teil ihrer besonderen Struktur festsetzen. Die Bestimmung dieser Prinzipien ist die wich- tigste Aufgabe der heutigen Linguistik. [...] Um den schnellen Übergang zu einem 20 gleichförmigen stabilen Zustand auf der Grundlage begrenzter verfügbarer Erfah- rungsdaten erklären zu können, müssen wir einen genetisch bestimmten Anfangszustand voraussetzen. [...] Es gibt guten Grund 25 für die Annahme, dass die Fähigkeit zum Spracherwerb für die gesamte Spezies inner- halb enger Grenzen invariant ist, wenn wir einmal von pathologischen Fällen absehen. Wir können annehmen, dass allen Menschen ein festgelegter und stark einschränkender Anfangszustand eigen ist. Tm Anfangszustand des Kindes müssen anscheinend die allgemeinen Prinzipien der Sprachstruktur recht detailliert angelegt sein; 35 er liefert einen reichen und differenzierten 1. Erschließen Sie mithilfe der Fragen Chomskys Position zum Spracherwerb. - Wie definiert Chomsky seine ,Universalgrammatik" und in welcher Beziehung steht sie zu den Grammatiken einzelner Sprachen? - Wie deuten Sie in diesem Zusammenhang die Bilder vom Sprachvermögen als Organ" (Z. und Spracherwerb als „sprachliches Wachstum" (Z. 66f.)? - Wie erklärt Chomsky, „dass eine Person sehr viel mehr weiß, als sie erfahren hat" (Z. 69 f.)? 2. Erläutern Sie, wie Chomsky seine Auffassung von einer Universalgrammatik" argumentativ vertritt. Untersuchen Sie dazu die Argumentationsstruktur des Textes. 3. FLUS Prüfen-Sie, inwiefern Pinker (S. 70) das Sprecherwerbsmodell Chomskys erweitert hat Begründung seiner These: -Komplexität der Sprache -gleicher Spracherwerbs aller Sprecher @ Differenzieren S. Pinker: Sprachinstinkt réstét Universal- grammatik, d die Weiterentwicklung des Konzepts des Language Acqui sition Device (LAD Spracherwe mechanismus) Sprachvermögen vergleichbar mit organen Evidenz, die: hier: gehörte Sprache universal- grammatiu Spezies, die: bestimmte Art, Gattung Invariant: bel veränderten Bedingungen unverändert pathologisch: krankhaft, eine Krankheit betreffend Zitat - wichtigste Aufgabe (2.17-18) Erläutening Deutung/Wirkung Es ist die wichtigste Hervorhebung der Dele- Aufgabe, die Prinzipien des Spracherwerbs zu bestimmen (Superlativ/ übertreibung) vanz, leichte Dramatisierung übertreibung müssen wir Bedingung, dass, wir" verstärkung seiner (2.22) einen genetischen Aus- eigenen These, gangszustand haben bedingungslose Aussage müssen ( "Wir wollen verwendung des (2.49-50) Personalpronomens -wir" Einbezug der Leser, übertragung seiner eigenen these auf die Leses positive Bewertung, Leserlenuung Proposition "coir" Auszahlung wiederholung { Fachsprache Haupt aussage -.nur Modell Kritike/ wiederleg gegenüber anderer Thesen -weitere, detailliertere Darleg- ung seiner these, die er anschließend mit einem Kumar stützt - erneute wiederlegung anderes Theorien klimax Hauptaussage Absichten Wönnen nicht allein durch Grammatiken, sonden est durch sprachlichen Ausdruck vermittelt werden 1. Analysieren Sie Chomskys Text Sprache und unbewusste Kenntnis (S. 75) im Hinblick auf Inhalt, Argumentation und Sprachverwendung. 2. Stellen Sie vergleichend dar, mit welchen Argumenten Jerome Bruner seine Position vertritt. Überprüfen Sie dabei, ob und inwieweit sich die beiden Ansätze widersprechen bzw. ergänzen. Gehen Sie auch auf sprachliche und formale Unterschiede ein. PRETO Jerome Bruner: Wie das Kind sprechen lernt (Ausschnitt, 1983) Als Psychologie-Professor lehrte der Amerikaner Jerome Bruner (* 1915) in Oxford, Harvard unde an der New Yorker Universität. Seine entwicklungspsychologischen Studien lieferten richtungswei- sende Erkenntnisse über die Entwicklung von Sprache und Denken. Und die Forschung der letzten Jahre [...] zeigt tatsächlich auf, dass die Eltern eine weit aktivere Rolle beim kindlichen Spracherwerb spielen, als nur Sprachmo- dell zu sein und so einfach den Input für ein Chomsky'sches angeborenes Sprach- erwerbssystem (LAD) zu liefern. Man betont heute die Feinabstimmung" sei- tens der Eltern: Sie sprechen auf einem Niveau, auf welchem die Kinder sie ver- Nach dieser Auffassung bedeutet der Eintritt in die Sprache einen Eintritt in einen wechselseitigen sprachlichen Um- gang, in welchem beide Dialogpartner die jeweilige Botschaft und ihre Absichtstehen können, und stellen sich mit be-b interpretieren müssen. Spracherwerbs achtlicher Sensibilität auf die kindlichen besteht dann nicht nur im Erlernen der Fortschritte ein. [...] Grammatik einer gegebenen Sprache, 15 sondern es muss auch gelernt werden, wie man seine Absichten auf passende Weise mithilfe dieser Grammatik umsetzt. Wenn es so etwas wie eine angebore- ne Sprachlernfähigkeit (Chomskys LAD) gibt, so besteht jedenfalls das darauf auf- treffende Rohmaterial nicht einfach in Nach der pragmatischen Auffassung einem Schwall gesprochener Sprache, mit ihrer Betonung der Absicht fällt dem. sondern in einer äußerst interaktiven Si- 20 Erwachsenen auch eine viel aktivere Rol- tuation. Wir könnten [...] von einem von le bei der Unterstützung des kindlichen Erwachsenen bereitgestellten Unter- Spracherwerbs zu, als nur Modell" zu ss stützungssystem für den Spracherwerb" sein. Er muss ein williger Sprechpartner (Language Acquisition Support System) sein, der grundsätzlich damit einverstan- sprechen. [...] den ist, mit dem Kind zu verhandeln. Dieses Verhandeln" hat wahrscheinlich Ich bin der Auffassung, dass diese ,,An- passung" der frühen sprachlichen Inter- am wenigsten mit der Syntax zu tun, et-aktion nur im Rahmen vertrauter, zur was mehr mit dem semantischen Bereich Routine gewordener Situationen oder des kindlichen Lexikons, und sehr viel Formate" möglich ist, wo das Kind mit damit, Absichten deutlich zu machen und seiner noch beschränkten Informations- deren sprachlichen Ausdruck den Bedin- verarbeitungskapazität versteht, was vor- gungen der Sprachgemeinschaft" (d.h. s geht. Diese routinemäßigen Abläufe stel- der Kultur) anzupassen. len das dar, was ich als Hilfssystem zum Spracherwerb bezeichnet habe. Im pragmatischen Ansatz geht es zur Hauptsache um die kommunikative Abs sicht: Mit einer Kommunikation verfol- gen wir ein Ziel, erfüllen eine Funktion. Wir verlangen, zeigen, versprechen etwas oder drohen. [...] so Hauptaussage: Auch wenn Kindern eine genetisch veranlagte Grammatile zugrunde ourth de Lasal liegt, benstigen sie für ihren vollständigen Spracherwerb trotzdem. auch Interaktionen und Feinabstimmungen der Eltern oder auch anderen Bezugspersonen. ür eine Beispiel e Beleg, der selbst jedoch nicht belegt ist, trotzdem schafft er seriösität ・erneute wiederlegung der Chomsley Schen Theorie (CAD) pragmatisch: bezogen auf sprachliche Außerungen in konkreten Situa- tionen LAD: Language Ac- quisition Device (angeborener Spracherwerbs- mechanismus) tiefgreifendere Erläuterung seiner. These, dass erst die interaction zus Kinder und Eltern zu sprachlichen Fortschritten der Kinder fahrt, da für den spracherwerk Feinabstimmungen und sensibilitet in sprachlichen Umgang mit Kinder von Nöten sind. Präposition wir' ; er bezient Leser in seine Theorie mit ein und lässt ihnen kaum eine andere wan! eigene These Syntax, die: Lehre des Satz- baus semantisch: die Bedeutung von Wörtern, Sätzen, Texten betreffend Lexikon, das: hier: im Lang- zeitgedächtnis gespeichertes Wissen über Wörter ·Darlegung der eigenen Meinung