Der Sprachinstinkt und genetische Grundlagen des Spracherwerbs
Die Theorie des Sprachinstinkts von Pinker erweitert den nativistischen Ansatz um eine biologische Komponente. Pinker postuliert, dass Menschen mit einem Sprachinstinkt geboren werden, ähnlich wie Chomsky, aber mit stärkerem Fokus auf die biologische Basis.
Highlight: Der Gopnik-Fall, eine Untersuchung einer britischen Familie mit vererbter Sprachstörung, liefert wichtige Erkenntnisse zur genetischen Grundlage des Spracherwerbs.
Diese Studie zeigte, dass bestimmte Sprachstörungen familiär bedingt sein können und unabhängig von der allgemeinen Intelligenz auftreten. Dies deutet auf einen spezifischen, genetisch bedingten Sprachinstinkt hin.
Vocabulary: Epigenetik bezeichnet die Veränderung der Genaktivität ohne Veränderung der DNA-Sequenz, was für den Spracherwerb relevant sein könnte.
Ein bedeutender Durchbruch in der genetischen Forschung war die Entdeckung des FOXP2-Gens durch eine britische Forschergruppe.
Definition: FOXP2 ist ein Gen, das eine wichtige Rolle bei der Sprachentwicklung spielt und dessen Mutation zu schweren Sprachstörungen führen kann.
Highlight: Die Tatsache, dass FOXP2 in leicht abgewandelter Form auch bei Tieren vorkommt, unterstreicht seine entscheidende Bedeutung für die Menschwerdung und die Entwicklung der Sprachfähigkeit.
Diese Erkenntnisse liefern starke Beweise für die angeborene Komponente des Spracherwerbs und unterstützen die Theorien, die von einem biologisch verankerten Sprachvermögen ausgehen. Sie zeigen, wie komplex und vielschichtig der Prozess des frühkindlichen Spracherwerbs ist und wie verschiedene Entwicklungsaufgaben der frühen Kindheit ineinandergreifen.