Die Entwicklung der Sprachursprungstheorien und des Spracherwerbs ist ein faszinierendes Forschungsfeld der Linguistik.
Die Sapir-Whorf-Hypothese stellt einen wichtigen Meilenstein in der Sprachforschung dar. Sie besagt, dass die Sprache das Denken und die Wahrnehmung der Realität beeinflusst. Diese These wurde von Edward Sapir und Benjamin Lee Whorf entwickelt und hat bis heute großen Einfluss auf die Sprachwissenschaft. Herders Sprachursprungstheorie bietet dagegen einen anderen Ansatz: Johann Gottfried Herder sah die Entstehung der Sprache als natürlichen Prozess der menschlichen Entwicklung. In seiner Abhandlung über den Ursprung der Sprache argumentiert er gegen die göttliche Herkunft der Sprache, wie sie von Süßmilch vertreten wurde.
Im Bereich des Spracherwerbs konkurrieren verschiedene Theorien: Der Nativismus Spracherwerb nach Chomsky geht von angeborenen Sprachfähigkeiten aus, während der Behaviorismus Spracherwerb Sprache als erlerntes Verhalten durch Nachahmung und Verstärkung versteht. Der Kognitivismus Spracherwerb nach Piaget betont die Rolle der kognitiven Entwicklung beim Spracherwerb. Jede dieser Theorien bietet wichtige Erkenntnisse, aber auch Angriffspunkte für Kritik. Der Behaviorismus Spracherwerb beispielsweise kann die Kreativität der Sprachverwendung nicht ausreichend erklären. Die moderne Spracherwerbsforschung versucht, die verschiedenen Ansätze zu integrieren und ein umfassenderes Verständnis des Spracherwerbs zu entwickeln. Dabei werden sowohl biologische Voraussetzungen als auch Umwelteinflüsse berücksichtigt.