Herders Sprachursprungstheorie
Die dritte Seite widmet sich Herders Sprachursprungstheorie, die einen bedeutenden Beitrag zur Debatte über den Ursprung der Sprache darstellt.
Highlight: Herders Sprachursprungstheorie einfach erklärt: Der Mensch hat die Sprache durch Vernunft, Besonnenheit, Reflexion und Nachahmung von Tönen der Natur erschaffen.
Herder betont, dass die Entstehung der Sprache kein Zufall ist, sondern in der Natur des Menschen liegt. Er unterscheidet zwischen der künstlerischen, menschlichen Sprache und der triebgesteuerten Sprache des Empfindens, wie sie bei Tieren vorkommt.
Ein zentrales Element in Herders Theorie ist das Sphärenmodell, das Tier und Mensch vergleicht:
- Tiere haben eine kleine Sphäre, sind spezialisiert und instinktgesteuert.
- Menschen haben eine große Sphäre, sind vielseitig, aber nicht spezialisiert.
Example: Ein Hund ist auf sein Bellen spezialisiert, während ein Mensch viele verschiedene Laute und Sprachen erlernen kann.
Herder argumentiert, dass der Mensch Sprache braucht, weil seine Sinne allein nicht ausreichen. Im Gegensatz zu Condilliac betont Herder, dass dem Tier die Vernunft fehlt, um Sprache zu erfinden.
Vocabulary: Besonnenheit - In Herders Theorie die Fähigkeit zur Reflexion und vernünftigen Überlegung, die den Menschen auszeichnet.
Herder erklärt den Spracherwerb wie folgt:
- Der Mensch ist von Geburt an mit Besonnenheit (Vernunft) ausgestattet.
- Er beginnt, alles um sich herum anhand von Merkmalen zu klassifizieren (Reflexion).
- Geräusche werden mit Objekten assoziiert (z.B. Hund = Bellen, Schaf = Blöken).
- Bei geräuschlosen Dingen werden Bezeichnungen durch das Aussehen oder Gefühl gebildet.
Example: Das Wort "hart" klingt hart, während "weich" weich klingt - eine Verbindung zwischen Laut und Bedeutung.
Diese Herder: Abhandlung über den Ursprung der Sprache Zusammenfassung zeigt, wie Herder die menschliche Vernunft und Reflexionsfähigkeit als Grundlage für die Sprachentstehung sieht.