Jugendsprache und Kiezdeutsch als spezielle Sprachvarietäten
Die Jugendsprache wird als Sammelbegriff für Sprechweisen und sprachliche Muster definiert, die von verschiedenen Gruppen von Jugendlichen zu unterschiedlichen Zeiten und unter verschiedenen Kommunikationsbedingungen verwendet werden. Charakteristische Merkmale der Jugendsprache sind Abkürzungen, Bedeutungsverschiebungen, Anglizismen und eine gewisse Schnelllebigkeit.
Vocabulary: Anglizismen sind Wörter oder Ausdrücke aus der englischen Sprache, die in den deutschen Sprachgebrauch übernommen wurden.
Die Vorteile der Jugendsprache liegen in der Stärkung der Gruppenzugehörigkeit und der Unterstützung bei der eigenen Identitätsbildung. Zu den Nachteilen zählt, dass sie nicht von allen verstanden wird und die Sorge besteht, dass das Standarddeutsch verlernt werden könnte.
Besondere grammatikalische Merkmale der Jugendsprache sind die Verwendung von Kopf- und Schwanzwörtern, sondersprachlichen Grußformeln und metaphorischen Sprechweisen.
Example: "Endsaver" als Steigerungsform oder "Fußhupe" als metaphorische Bezeichnung für einen kleinen Hund.
Kiezdeutsch wird als Sprachvariante definiert, die vermehrt unter Jugendlichen in Wohngebieten mit einem höheren Bevölkerungsanteil an mehrsprachigen Sprechern gesprochen wird. Es entstand in den 1990er Jahren als multiethnische Jugendsprache, wobei der Begriff aus Berlin-Kreuzberg stammt.
Definition: Kiezdeutsch ist eine multiethnische Jugendsprache, die Elemente verschiedener Fremdsprachen in das Deutsche integriert.
Charakteristisch für Kiezdeutsch sind Verwechslungen des grammatikalischen Geschlechts und der Präpositionen, ein veränderter Satzbau, neue Fremdwörter und der Einfluss anderer Sprachen. Diese Sprachform zeigt deutlich, wie dynamisch und anpassungsfähig Sprache sein kann und wie sie sich durch kulturelle Einflüsse und soziale Faktoren ständig weiterentwickelt.