Die Bedeutung der leidenschaftlichen Liebe in der Sturm und Drang Epoche
Die leidenschaftliche Liebe war eines der zentralen Themen der Merkmale der Sturm und Drang Epoche. Im Gegensatz zur rationalen Aufklärung stellten die Dichter dieser Zeit die überwältigenden Gefühle und unstillbare Sehnsucht in den Mittelpunkt ihrer Werke. Diese neue Emotionalität manifestierte sich besonders in der Rebellion gegen Aufklärung in der Literatur, die sich gegen gesellschaftliche Konventionen und Vernunftdenken richtete.
Definition: Die leidenschaftliche Liebe in der Sturm und Drang Epoche zeichnet sich durch übermächtige Gefühle, Naturverbundenheit und den Konflikt zwischen individueller Sehnsucht und gesellschaftlichen Zwängen aus.
Besonders deutlich wird diese Thematik in Goethes "Die Leiden des jungen Werther Analyse". Der Protagonist Werther verkörpert den typischen Sturm und Drang Helden, der an seiner verzehrenden Liebe zu der bereits verlobten Lotte zugrunde geht. Seine Gefühle sind so übermächtig, dass sie ihn schließlich in den Selbstmord treiben. Diese extreme Form der Liebesdarstellung war revolutionär für ihre Zeit.
Die leidenschaftliche Liebe wurde in dieser Epoche oft mit Naturmetaphern verbunden. Stürmische Gefühle wurden durch Gewitterszenen symbolisiert, während sanfte Emotionen durch friedliche Naturbilder ausgedrückt wurden. Diese Verschmelzung von Gefühlswelt und Naturerlebnis ist ein charakteristisches Merkmal der Sturm und Drang Literatur.
Beispiel: In Goethes Werther spiegelt sich die emotionale Verfassung des Protagonisten häufig in Naturbeschreibungen wider: "Wenn das liebe Tal um mich dampft, und die hohe Sonne an der Oberfläche der undurchdringlichen Finsternis meines Waldes ruht..."