Seite 2: Analyse der Erzähltechnik und Symbolik
Die zweite Seite vertieft die Analyse der Erzähltechnik und Symbolik in Thomas Hürlimanns "Der Filialleiter". Der Text ist größtenteils zeitdeckend geschrieben, was dem Leser hilft, der Handlung leicht zu folgen. Zeitdehnung tritt auf, wenn Gedanken der Figuren näher beschrieben werden.
Die Geschichte spielt sich im vertrauten Umfeld des Wohnzimmers ab, was eine gewisse Nähe zum Leser schafft. Die Erwähnung von "rote(n) Plastikeimerchen" und einem "lauwarme(n) Kamillenbad" erzeugt eine scheinbar entspannte Atmosphäre, die im Kontrast zur emotionalen Spannung steht.
Definition: Zeitdeckendes Erzählen bedeutet, dass Erzählzeit und erzählte Zeit übereinstimmen, was dem Leser ein Gefühl von Unmittelbarkeit vermittelt.
Der Titel "Der Filialleiter" bezieht sich einerseits auf Willys Beruf, andererseits unterstreicht er die Sachlichkeit des Textes. Willy scheint in einer emotionalen Blase zu leben und erlebt einen Moment der Ahnungslosigkeit angesichts der Offenbarungen seiner Frau.
Highlight: Die Ehe wirkt oberflächlich und nicht aufrichtig, was ein allgemeines Anzeichen für eine zwiespältige zwischenmenschliche Beziehung ist.
Der Text verwendet stilistische Mittel wie Ellipsen, um Willys Fassungslosigkeit zu betonen, und wörtliche Rede, um den Figuren Persönlichkeit zu verleihen. Diese Techniken unterstreichen die Kommunikationsstörung zwischen den Ehepartnern und die emotionale Distanz in ihrer Beziehung.
Quote: "Das Wasser wird kalt" (Z.37) - Ein Beispiel für die knappe, oberflächliche Kommunikation zwischen den Ehepartnern.