Literaturepochen im Überblick
Die deutsche Literatur hat sich über Jahrhunderte in verschiedenen Epochen entwickelt, die jeweils eigene Weltbilder und Stile hervorgebracht haben. Im Barock (1600-1720) prägte der 30-jährige Krieg die Literatur mit Themen wie Hoffnungslosigkeit und religiösen Motiven. Die Sprache war gehoben und rhetorisch geprägt.
Der Sturm und Drang (1765-85) sowie die Klassik (1785-1832) brachten mit Goethe und Schiller bedeutende Dichter hervor. Während der Sturm und Drang Natürlichkeit, starke Gefühle und Freiheit betonte, strebte die Klassik nach Harmonie, Selbstbestimmung und formaler Ordnung.
Die Romantik (1790-1835) wandte sich gegen das reine Vernunftdenken und betonte Gefühle. Ihre charakteristischen Symbole wie die blaue Blume stehen für Sehnsucht und die Suche nach dem Unbekannten. Der Vormärz (1815-1848) und Realismus (1848-1890) fokussierten sich auf gesellschaftliche Verhältnisse und Probleme.
Aha-Moment: Jede Literaturepoche ist eine Reaktion auf die vorherige! Der Naturalismus entstand als Gegenbewegung zum Realismus und zeigte auch die hässlichen Seiten der Welt, während der Expressionismus (1905-25) mit seiner aufgelösten Sprache die Gefühle des Verlorenseins in der modernen Welt ausdrückte.