"Unter der Drachenwand" ist ein bedeutender Roman von Arno Geiger, der die Geschichte des verwundeten Soldaten Veit Kolbe während des Zweiten Weltkriegs erzählt. Der Roman spielt hauptsächlich in Mondsee, Österreich, wo sich die Figurenkonstellation um den Protagonisten entwickelt.
Die Handlung folgt Veit Kolbe, einem 24-jährigen österreichischen Soldaten, der nach einer schweren Verwundung an der Ostfront zur Genesung nach Mondsee geschickt wird. Seine Charakterisierung zeigt einen komplexen Menschen, der zwischen Kriegstrauma und Hoffnung auf ein normales Leben schwankt. Seine Einstellung zum Krieg wandelt sich im Laufe der Geschichte von anfänglicher Pflichterfüllung zu wachsender Skepsis. Die Sprache des Romans ist geprägt von einer besonderen Mischung aus Briefen, Tagebucheinträgen und verschiedenen Erzählperspektiven, die die Epoche des Nationalsozialismus authentisch widerspiegeln.
Besonders bemerkenswert ist die psychologische Entwicklung der Hauptfigur. Veit Kolbe ist ein gemischter Charakter, dessen innere Konflikte und äußere Umstände seine Entwicklung prägen. Was ihn am Leben hält, sind die neu geknüpften Beziehungen in Mondsee, insbesondere zu Margot und Margarete, sowie die Hoffnung auf eine Zukunft nach dem Krieg. Der Roman wurde nicht als Unter der Drachenwand film adaptiert, hat aber durch seine eindringliche Darstellung des Kriegsalltags und der menschlichen Schicksale große literarische Bedeutung erlangt. In verschiedenen Arno Geiger Interview Unter der Drachenwand Gesprächen betont der Autor die intensive Recherche, die dem Werk zugrunde liegt, und die Wichtigkeit der authentischen Darstellung dieser historischen Periode.