Seite 2: Literarische Gestaltung und historischer Kontext
Die zweite Seite erläutert die literarische Form und den historischen Hintergrund des Romans. "Unter der Drachenwand" ist als Kombination aus Tagebuch- und Briefroman konzipiert. Veits Tagebucheinträge geben Einblick in seine Innenwelt und psychischen Probleme, während Briefe von Kurt Ritler, Oskar Meyer und Lore Neff weitere Perspektiven auf den Krieg liefern. Der Roman spielt in den Kriegsjahren 1943/1944 und stellt die Erfahrungen junger Menschen in dieser Zeit dar. Geiger schafft durch die Verwendung realer Orte wie Mondsee und die Drachenwand einen Wirklichkeitsbezug, nutzt diese aber auch metaphorisch, um die seelische Zerrüttung der Figuren zu symbolisieren.
Definition: Tagebuchroman - Eine literarische Form, bei der die Handlung durch fiktive Tagebucheinträge der Hauptfigur(en) erzählt wird, was eine besonders intime und unmittelbare Darstellung der Gedanken und Gefühle ermöglicht.
Beispiel: Die Briefe von Oskar Meyer, einem Wiener Juden, schildern seine vergeblichen Versuche, seine Familie zu schützen, und seine schließliche Deportation. Dies veranschaulicht die Verfolgung und das Leid der jüdischen Bevölkerung während des Nationalsozialismus.