Analyse eines Ausschnitts aus "Unter der Drachenwand"
Der analysierte Textausschnitt stammt aus dem 32. Kapitel des Antikriegsromans "Unter der Drachenwand" von Arno Geiger, der 2018 veröffentlicht wurde. Im Fokus steht die Frage der Schuld, insbesondere die des Protagonisten Veit Kolbe.
Der Ausschnitt beschreibt Veits erste Begegnung mit dem jüdischen Zwangsarbeiter Oskar Meyer. Diese Begegnung löst bei Veit starke Schuldgefühle aus, als er mit dem Leid der Zwangsarbeiter konfrontiert wird.
Highlight: Die Schuldfrage ist ein zentrales Thema des Romans und wird in diesem Ausschnitt besonders deutlich herausgearbeitet.
Der Text beginnt mit einer Kontextualisierung: Veit hat zuvor einen Arztbesuch hinter sich, bei dem er für feldtauglich erklärt wurde. Er erkennt, dass der Krieg ihm seine Jugend geraubt und ihn von seiner Familie entfremdet hat.
Definition: Feldtauglich bedeutet, dass ein Soldat als gesund genug eingestuft wird, um an der Front eingesetzt zu werden.
Die Inhaltsangabe des Ausschnitts beschreibt Veits Beobachtungen der Zwangsarbeiter. Er sieht, wie ein Arbeiter mit einem Stock geschlagen wird, und beobachtet später den Zwangsarbeiter Oskar Meyer, der ihn mit einem verwerflichen Blick ansieht.
Quote: "Kein Laut [...], kein Schreien und kein Stöhnen" - Diese Beschreibung verdeutlicht die Unwirklichkeit der Situation für Veit.
Die sprachliche Analyse zeigt, dass der Autor eine Vielzahl rhetorischer Mittel einsetzt, um Veits inneren Konflikt und seine wachsende Erkenntnis der eigenen Verantwortung darzustellen.
Vocabulary: Personaler Ich-Erzähler - Eine Erzählperspektive, bei der die Geschichte aus der Sicht einer Figur in der Ich-Form erzählt wird.