Kurt Ritlers tragisches Schicksal
Das Ende von Kurt Ritlers Geschichte ist von Tragik geprägt. Er wird am 21. April 1945 nahe Hamburg verwundet und am 2. Mai in eine dänische Krankensammelstelle eingeliefert, wo er verstirbt. Tragischerweise wird er unter dem falschen Namen Kurt Ritter beerdigt, was dazu führt, dass seine Familie jahrelang erfolglos nach ihm sucht.
Kurts letzte Briefe zeigen eine tiefe Erschütterung und Trauer um Nanni. Er verliert seinen Lebensmut und seine Hoffnung für die Zukunft:
Quote: "Nein, ich will ohnehin überall und nirgends zu Hause sein, mir ist ja alles so egal wie noch nie" (S. 315)
Diese Orientierungslosigkeit und Suche nach Halt sind charakteristisch für Kurts finale Entwicklung. Er sehnt sich nach der Vergangenheit und flüchtet sich in Erinnerungen:
Quote: "Oft denke ich an die Zeit zurück, wo's normal zur Schule ging" (S. 319)
Interessanterweise zeigt Kurt hier Parallelen zu Veit Kolbe, einer anderen Hauptfigur in "Unter der Drachenwand". Beide Charaktere können das im Krieg Erlebte nicht verarbeiten und sehnen sich nach einer "heilen Welt" zurück.
Highlight: Die Charakterisierung von Kurt Ritler in "Unter der Drachenwand" dient als eindringliches Beispiel dafür, wie das nationalsozialistische System in die Erziehung und das Leben junger Menschen eingriff und welche verheerenden Folgen dies hatte.
Kurts Geschichte in der Figurenkonstellation von "Unter der Drachenwand" bietet somit einen wertvollen Beitrag zur Analyse des Romans und eignet sich hervorragend für eine vertiefte Betrachtung in einer Klausur.