Der Roman "Unter der Drachenwand" spielt während des Zweiten Weltkriegs und erzählt die Geschichte von Veit Kolbe, einem verwundeten Wehrmachtssoldaten.
Veit Kolbe ist ein komplexer Protagonist, der nach einer schweren Verwundung in Russland zur Genesung nach Mondsee kommt. Seine Charakterisierung zeigt einen innerlich zerrissenen Mann: einerseits pflichtbewusster Soldat, andererseits zunehmend kriegsmüde und desillusioniert. Seine Entwicklung im Verlauf der Geschichte ist geprägt von der Auseinandersetzung mit seiner Rolle im Krieg und der wachsenden Liebe zu Margot.
Die weiteren wichtigen Charaktere sind vielfältig: Margot ist eine junge Frau aus Darmstadt, die vor den Bombenangriffen nach Mondsee geflohen ist. Sie entwickelt eine intensive Beziehung zu Veit. Kurt Ritler, ein überzeugter Nationalsozialist, fungiert als Antagonist und verkörpert die Ideologie des NS-Regimes. Oskar Meyer, ein jüdischer Briefpartner, dessen Schicksal durch seine Briefe aus Amsterdam erzählt wird, bietet eine wichtige Perspektive auf die Judenverfolgung. Der Brasilianer ist ein mysteriöser Charakter, der die internationale Dimension des Krieges repräsentiert.
Die Figurenkonstellation ist komplex und vielschichtig. Zentral ist die Beziehung zwischen Veit und Margot, die sich vor dem Hintergrund des Krieges entwickelt. Onkel Johann spielt als Vertreter der älteren Generation eine wichtige Rolle in der Reflexion über Schuld und Verantwortung. Die verschiedenen Charaktere repräsentieren unterschiedliche Haltungen zum Krieg und zum NS-Regime, wodurch ein differenziertes Bild der damaligen Gesellschaft entsteht. Die Zusammenfassung des Romans zeigt, wie die persönlichen Schicksale der Figuren mit den großen historischen Ereignissen verwoben sind und wie der Krieg das Leben aller Beteiligten fundamental verändert.