Die Schlüsselszene - Bernhard trifft Voigt
Bernhard Haber, ein zehnjähriger Flüchtlingsjunge aus Schlesien, erlebt seinen ersten Schultag in Bad Guldenberg. Lehrer Voigt macht sofort klar, wer hier das Sagen hat - wie ein "Greifvogel auf der Suche nach Beute".
Das Gespräch ist völlig asymmetrisch: Voigt stellt erniedrigende Fragen über Bernhards Familie, ihre Wohnsituation und den arbeitslosen Vater. Der Lehrer macht deutlich, dass Flüchtlinge "auf Kosten der Stadt leben" und eigentlich unerwünscht sind.
Der Höhepunkt kommt, als Bernhard sagt, er komme aus Breslau. Voigt korrigiert ihn aggressiv - die Stadt heiße jetzt "Wrocław" und gehöre zu Polen. Doch Bernhard zeigt Mut: Trotz aller Einschüchterung beharrt er darauf, dass er "in Breslau geboren wurde".
Wichtig: Diese Szene zeigt perfekt, wie Identität und Heimat nach dem Krieg zum Politikum wurden - ein Thema, das heute wieder hochaktuell ist!