Charakteranalyse der Nebenfiguren in "Unter der Drachenwand"
Die Unter der Drachenwand Charaktere zeigen sich in ihrer Komplexität besonders durch die detaillierte Ausarbeitung der Nebenfiguren. Margot Neff, auch als "die Darmstädterin" bekannt, verkörpert eine vielschichtige Persönlichkeit im historischen Kontext des Zweiten Weltkriegs. Als verheiratete Frau und Mutter der kleinen Lilo entwickelt sie eine verbotene Beziehung zu Veit Kolbe, was ihre innere Zerrissenheit zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und persönlichen Wünschen verdeutlicht.
Robert Reimund Perttes, der "Brasilianer", stellt eine besonders interessante Figur in der Figurenkonstellation dar. Seine Isolation im Gewächshaus "Klein Brasilien" symbolisiert die innere Emigration während der NS-Zeit. Seine charakterliche Entwicklung von anfänglichem Misstrauen gegenüber Veit bis hin zu einer tiefen Freundschaft zeigt die komplexen zwischenmenschlichen Beziehungen im Roman.
Margarete Bildstein, die Lehrerin, repräsentiert die Zwänge des NS-Systems im Bildungsbereich. Ihre Position als unverheiratete Lehrerin im Landverschickungsheim Schwarzindien verdeutlicht die strengen gesellschaftlichen Restriktionen der Zeit. Ihre Zurückhaltung und professionelle Distanz zu Veit Kolbe unterstreichen die Auswirkungen der politischen Verhältnisse auf persönliche Beziehungen.
Hinweis: Die Charaktere spiegeln verschiedene Aspekte der NS-Gesellschaft wider: Margot die private Rebellion, der Brasilianer den stillen Widerstand und die Lehrerin die erzwungene Anpassung.