Analyse der letzten Kapitel von "Unter der Drachenwand"
Die finalen Kapitel des Romans "Unter der Drachenwand" markieren einen entscheidenden Wendepunkt in Veit Kolbes Leben. Nach dem Tod seines Onkels Johann beginnt für den Protagonisten eine neue Zeitrechnung, da er sich in Mondsee nicht mehr heimisch fühlt. Die Behörden verdächtigen den Brasilianer des Mordes an Onkel Johann, was die angespannte Atmosphäre im Ort zusätzlich verschärft.
Hinweis: Die Figurenkonstellation erfährt in diesen Kapiteln eine dramatische Veränderung, besonders durch den Konflikt zwischen Veit und seinem Vater sowie die sich vertiefende Beziehung zu Margot.
In Wien eskaliert der Konflikt mit seinem Vater derart, dass Veit aus der Familie verstoßen wird. Die traumatische Kindheit, geprägt von mangelnder väterlicher Anerkennung, wird dabei schmerzhaft thematisiert. Trotz Margots Versuch, durch Bestechung eine erneute Einberufung zu verhindern, erklärt der Truppenarzt Veit für feldtauglich.
Die Beziehung zwischen Veit und Margot intensiviert sich in diesen letzten Momenten. Sie verspricht ihm "1000%", dass sie nach dem Krieg zusammenbleiben werden. Gleichzeitig zeigt sich ihre tiefe Sorge um seine Tablettensucht und die drohende Lebensgefahr an der Front. Der Abschied wird durch Veits Fahrt im Milchauto symbolisch inszeniert, während er ein letztes Mal durch "Schwarzindien" fährt und sich von Mondsee verabschiedet.