Grundlagen der Erzähltechnik und literarischen Analyse
Diese Seite bietet einen umfassenden Überblick über die Grundbegriffe der Erzähltechnik, die für die literarische Analyse unerlässlich sind. Sie beginnt mit der wichtigen Unterscheidung zwischen Autor und Erzähler: Der Autor ist derjenige, der die Geschichte schreibt, während der Erzähler die Instanz ist, die die Geschichte innerhalb des Werkes erzählt.
Die verschiedenen Erzählformen werden erläutert, wobei zwischen Ich-Erzähler und Er/Sie-Erzähler unterschieden wird. Ein besonderer Fokus liegt auf der Erzählperspektive, die in Innenansicht und Außenansicht unterteilt wird. Die Innenansicht erlaubt Einblicke in die Gedanken und Gefühle der Figuren, während die Außenansicht sich auf beobachtbare Handlungen und Erscheinungen beschränkt.
Der Erzählerstandort wird ebenfalls thematisiert, wobei zwischen einem Standort innerhalb und außerhalb der erzählten Welt unterschieden wird. Dies hat erheblichen Einfluss darauf, wie die Geschichte dem Leser vermittelt wird.
Verschiedene Erzählhaltungen werden vorgestellt, darunter der auktoriale Erzähler, der allwissend ist und die Handlung kommentieren kann, der personale Erzähler, der die Perspektive einer Figur einnimmt, und der neutrale Erzähler, der sich auf die Wiedergabe von Fakten beschränkt.
Beispiel: "Er wusste nicht, dass sie ihn nicht mehr liebte." - Dies ist ein Beispiel für einen auktorialen Erzähler, der Einblick in die Gedanken und Gefühle mehrerer Figuren hat.
Highlight: Die Wahl der Erzähltechnik hat einen entscheidenden Einfluss auf die Wahrnehmung der Geschichte durch den Leser und ist ein wichtiges Werkzeug für Autoren, um bestimmte Effekte zu erzielen.
Die Seite enthält auch Informationen zur Zeitstruktur in Erzählungen, wobei zwischen Erzählzeit und erzählter Zeit unterschieden wird. Zudem werden Techniken wie Zeitraffung und Zeitdehnung erwähnt, die das Erzähltempo beeinflussen.
Vocabulary: Erzählverhalten - Beschreibt die Art und Weise, wie der Erzähler die Geschichte präsentiert und welche Haltung er dabei einnimmt.
Abschließend wird auf eine bevorstehende Klausur hingewiesen, die sich mit dem Themenkorridor "Literarische Moderne zwischen Tradition und Postmoderne" beschäftigt und speziell auf Erich Kästners "Fabian. Die Geschichte eines Moralisten" eingeht. Die Aufgabenstellung für diese Klausur beinhaltet die Analyse eines Textauszugs aus Alfred Döblins "Berlin Alexanderplatz" mit besonderem Augenmerk auf Figurengestaltung und Erzählweise, sowie einen Vergleich der Großstadtdarstellung in beiden Werken.
Definition: Textvergleich - Eine literarische Analysetechnik, bei der zwei oder mehr Texte gegenübergestellt werden, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Bezug auf Themen, Stile oder andere literarische Aspekte herauszuarbeiten.
Diese umfassende Übersicht bietet Studierenden eine solide Grundlage für die Analyse und den Vergleich literarischer Texte, insbesondere im Kontext der literarischen Moderne und Postmoderne.