Innerstaatliche Folgen für Deutschland
Die Folgen des Versailler Vertrags für Deutschland waren weitreichend und prägten die gesamte Weimarer Republik. In der Politik und Öffentlichkeit herrschte große Empörung über die Friedensbedingungen.
Hauptkritikpunkte waren:
- Der Kriegsschuldartikel (Artikel 231) wurde als "Schmach und Schande" empfunden
- Nationalisten und rechte Kräfte sprachen von einem "Diktatfrieden" und der "Kriegsschuldlüge"
- Die junge Republik wurde mit einer schweren Hypothek belastet
Quote: Der Versailler Vertrag wurde oft als "Diktatur von Versailles" bezeichnet.
Trotz aller Verluste blieb Deutschland ein eigenständiger Staat, dem es gelang, eine demokratische Republik zu etablieren. Die Weimarer Republik durchlief drei Phasen:
- 1918/19-1923: Geprägt von bürgerkriegsähnlichen Zuständen
- 1924-1929: Relative Stabilität, auch als "Goldene Zwanziger" bekannt
- 1929-30.01.1933: Weltwirtschaftskrise bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten
Highlight: Die Dolchstoßlegende entstand als Reaktion auf den Versailler Vertrag und behauptete, das deutsche Heer sei "im Felde unbesiegt" geblieben und nur durch einen Verrat in der Heimat zur Aufgabe gezwungen worden.