Die Walpurgisnacht ist ein zentrales Element in Goethes Faust, das die dramatische Wendung der Handlung markiert.
Die Walpurgisnacht findet auf dem Brocken im Harz statt, wo sich in der Nacht zum 1. Mai Hexen und dämonische Gestalten zu einem wilden Fest versammeln. In Goethes Faust nutzt Mephistopheles dieses heidnische Ritual, um Faust von seiner Schuld an Gretchens Schicksal abzulenken. Die Walpurgisnacht hat ihre Wurzeln in vorchristlichen germanischen Bräuchen und wurde später mit der christlichen Heiligen Walburga verbunden. Der Blocksberg, wie der Brocken auch genannt wird, galt schon im Volksglauben als Versammlungsort der Hexen.
Die literarische Darstellung der Walpurgisnacht in Faust verbindet verschiedene Bedeutungsebenen: Sie ist einerseits eine phantastische Szene voller mythologischer Anspielungen und gesellschaftlicher Satire, andererseits spiegelt sie Fausts inneren Konflikt wider. Die Walpurgisnachtstraum Sequenz zeigt durch ihre surrealen Bilder und Begegnungen die moralische Verwirrung des Protagonisten. Besonders bedeutsam sind die Faust Walpurgisnacht Zitate, die den Kontrast zwischen der ausgelassenen Feier und Gretchens tragischem Schicksal unterstreichen. Die Gretchentragödie erreicht während der Walpurgisnacht ihren dramatischen Höhepunkt, als Faust in einer Vision Gretchen als bleiche Erscheinung sieht - ein Moment, der die verhängnisvolle Entwicklung der Handlung vorwegnimmt.