Die Weimarer Klassik stellt eine der bedeutendsten Epochen der deutschen Literatur- und Kulturgeschichte dar.
Die Weimarer Klassik (1786-1805) wurde maßgeblich durch die Freundschaft zwischen Goethe und Schiller geprägt. Diese intensive Zusammenarbeit führte zu einer einzigartigen kulturellen Blütezeit. Der historische Hintergrund war geprägt von politischen Umwälzungen wie der Französischen Revolution, während in Weimar unter der Förderung der Herzogin Anna Amalia ein kulturelles Zentrum entstand. Die wichtigsten Merkmale dieser Epoche waren das Streben nach Harmonie zwischen Vernunft und Gefühl, die Orientierung an der griechischen Antike und das Ideal der Humanität. In den Werken spiegelt sich das aufklärerische Menschenbild wider, das den Menschen als vernunftbegabtes, zur Selbstverbesserung fähiges Wesen sieht.
Die bedeutendsten Werke dieser Zeit umfassen Goethes "Faust" und "Wilhelm Meisters Lehrjahre" sowie Schillers Dramen wie "Wallenstein" und "Maria Stuart". In der Kunst dieser Epoche dominieren klassizistische Elemente mit klaren Formen und harmonischen Proportionen. Zentrale Themen waren die Bildung des Menschen, die Auseinandersetzung mit der Antike und die Suche nach dem Ideal. Die Motive kreisen um die Vervollkommnung des Menschen, die Balance zwischen Pflicht und Neigung sowie die Überwindung von Gegensätzen. In den Gedichten dieser Zeit finden sich häufig Naturmotive, philosophische Reflexionen und die Sehnsucht nach Harmonie. Die Weimarer Klassik etablierte ästhetische und humanistische Ideale, die bis heute nachwirken und die deutsche Kulturgeschichte nachhaltig geprägt haben.