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9.12.2022
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,,Die Stadt" Szenenanalyse Die zu analysierende 2.Szene ,,Die Stadt" stammt aus dem Dramenfragment ,,Woyzeck", welches 1836 von Georg Büchner verfasst und nach seinem Tod veröffentlicht wurde. Das Dramenfragment ist der Epoche des Vormärz zuzuordnen und thematisiert das Leben des psychisch labilen Protagonisten Woyzeck, welcher als Mitglied der Unterschicht von seinen Mitmenschen gedemütigt wird und schlussendlich aufgrund von Eifersuchtsmotiven und seiner psychischen Auffassung die Mutter seines unehelichen Kindes ermordet. Der Autor war Vertreter des politischen Vormärz und äußerte Gesellschaftskritik an dem damals vorherrschenden System der Restauration. Die Szene verdeutlicht, dass Marie sich nach einem gesellschaftlichen Aufstieg und nach einem starken und unkomplizierten Mann sehnt, der ihre Bedürfnisse im Gegensatz zu Woyzeck befriedigen kann. Vor der genannten Szene erfahren wir, dass Woyzeck ein einfacher Soldat ist, der gemeinsam mit seinem Kollegen Andres Stöcke schneidet. Woyzeck ist psychisch labil und leidet unter Wahnvorstellungen. Nach der genannten Szene besuchen Marie und Woyzeck den Jahrmarkt. Zusammen besuchen sie eine Vorführung in einer Bude, die ein Ausrufer bewirbt. Der Tambourmajor und ein Unteroffizier werden auf ihre Schönheit aufmerksam. In der gegebenen Szene steht Marie mit ihrem Kind am Fenster und beobachtet den Zapfenstreich und dabei unterhält sie sich mit ihrer Nachbarin Margreth. Die beiden unterhalten sich über das Erscheinungsbild des Tambourmajors. Als dieser die zwei Frauen grüßt, entfacht ein Streit zwischen Marie und Margreth. Magreth...
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wirft Marie unmoralisches Verhalten vor, weil diese auf andere Männer schaut, obwohl sie eine Beziehung mit Woyzeck hat. Sie sei nach Margreth keine Honette, da sie mit Woyzeck ein uneheliches Kind hat. Als Woyzeck erscheint, berichtet er von seinen Wahnvorstellungen und deswegen fürchtet sich Marie. Die Szenen nimmt einen besondere Bedeutung im gesamten Drama ein, weil in der 4. Szene wird nochmal dazu Bezug genommen, denn in dieser Szene singt Marie, dass das Mädchen den Laden bzw. das Fenster zu machen soll, also sich nicht auf die Verführung des Tambourmajors einlassen soll. Zunächst beobachten Marie und Margreth den Tambourmajor. Die Ellipse in Zeile 1, verdeutlicht die geringe Bildung der armen Leute und betont, in welchem sozialen Status Marie sich befindet. Marie vergleicht den Tambourmajor mit einem ,,Löw" (Z.4) und Margreth mit einem ,,Baum" (Z.3). Der Vergleich mit einem Löwen und einem Baum impliziert die auffallende Maskulinität und den sozialen Status des Tambourmajors. Zudem behauptet Marie, dass der Tambourmajor auf seinen eigenen Beinen stehe (vgl. Z.4). Damit wird der soziale Status von ihm hervorgehoben, denn im Gegensatz zu Woyzeck ist der Tambourmajor nicht arm und ist nicht auf die Hilfe anderer angewiesen.Diese Bewunderung von Marie, lässt sich damit begründen, dass Woyzeck solche charakteristischen Eigenschaften nicht besitzt und sie deswegen so eine hohe Hochachtung hat. Der Tambourmajor bemerkt ihr Interesse und grüßt sie (vgl. Z.5). Dann entwickelt sich der Dialog zwischen Marie und Margreth zu einem Streitgespräch. Margreth macht Marie moralische Vorwürfe, denn sie sagt, dass Marie dem Tambourmajor ein freundliches Auge macht (vgl. Z.6-7). Sie merkt, wie beeindruckt Marie vom Tambourmajor (vgl. Z.9) ist. Durch die Interjektion,,und wenn!" versucht Marie abzulenken (Z.10). Die Metapher in Zeile 10-11 beschreibt, dass selbst wenn Margreths Augen von einem Juden geputzt werden, dann sind sie trotzdem nicht mehr Wert als ,,zwei Knöpfe" (Z.11-12). Daraufhin reagiert Margreth empört und bezeichnet sich als honette Frau und differenziert sich somit von Marie, denn sie guckt nach Margreth durch ,,lederne Hosen durch"(vgl. Z.13). Marie schließt daraufhin das Fenster, was gleichzeitig verdeutlicht, dass Marie sich nicht mehr auf die moralischen Vorwürfe von Margreth einlassen möchte (vgl. Z.15). Sie redet wiederholt in einem elliptischen Satzbau mit ihrem Sohn (vgl.Z.15-16). Dabei bezeichnet sie ihr Kind als ,,Hurenkind" (Z.16) und als,,unehrliches Gesicht" (vgl. Z.17). Die moralischen Vorwürfe von Margreth machen Marie nachdenklich und sie denkt über ihre Rolle als unverheiratete Mutter nach. In einem Lied bemitleidet sie sich selber, denn sie ,,hat ein klein Kind und kein Mann" (Z.20). Sie behauptet, dass kein Mensch ihr was dazu gibt (vgl. Z.24). Sie betont in dieser Aussage, dass sie finanziell nicht unterstützt wird, obwohl sie von Woyzeck abhängig ist. Sie wünscht sich Wein und kein Wasser (vgl. Z.26-30). Der Parallelismus und die Anapher verdeutlichen die Armut von Marie (vgl. Z.26-30). Durch die Interjektion ,,Jauche!,, Und mit der Aussage ,,Wein muss es sein" wird verdeutlicht, dass Marie nicht mehr in diesen Umständen leben möchte. Die Beziehung war anfangs symmetrisch, doch als Margreth anfing Marie moralische Vorwürfe zu machen, hat sich Marie dagegen gewehrt und das Gespräch entwickelte sich zu einem Konflikt. Beide reden häufig in elliptischen Sätzen, die die geringe Bildung der beiden verdeutlicht. Das Fenster ist in dieser Szene ein wichtiges Motiv, denn es impliziert, dass Marie offen für Verführungen ist, insbesondere für den Tambourmajor. Marie sehnt sich nach einem gesellschaftlichen Aufstieg und nach einem starken und unkomplizierten Mann, der ihre Bedürfnisse erfüllen kann. In der nachfolgenden Szene wird deutlich, dass Marie für einen Augenblick bereut, auf die Verführungen eingegangen zu sein. Die Analyse hat bestätigt, dass Marie sich nach einem gesellschaftlichen Aufstieg und nach einem starken und unkomplizierten Mann sehnt, wie der Tambourmajor. Dies wird durch das offene Fenster verdeutlicht, denn das offene Fenster zeigt, dass Marie sich eine Veränderung wünscht.