Entwicklung und Bedeutung von Dialekten
Dialekte haben im Vergleich zu Hochsprachen eine begrenzte Reichweite. Hochsprachen hingegen können durch die Schrift größere Entfernungen überbrücken. Der Philosoph Leibniz hatte die Idee, Sprache durch Ziffern (Algebra) zu ersetzen, doch es blieben viele Sprachen mit ihren Dialekten erhalten.
Highlight: Dialekte entwickeln sich viel langsamer als Hochsprachen und bewahren oft Sprachformen, die in der Hochsprache vor Jahrhunderten oder sogar Jahrtausenden verwendet wurden.
Dialekte werden oft als authentischer und persönlicher wahrgenommen. Interessanterweise machen Dialektsprecher 30% weniger Rechtschreibfehler, was dem Vorurteil widerspricht, dass nur Gebildete die Schriftsprache beherrschen könnten.
Example: In Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordostdeutschland, Österreich, Südtirol und der Deutschschweiz sind Dialekte besonders präsent.
Früher wurde der Dialektgebrauch oft mit der Unterschicht assoziiert, während in Regionen wie NRW, Hessen und Mitteldeutschland die Mittel- und Oberschicht Dialekt sprach. Heute ist der Dialekt in vielen Regionen Alltagssprache, während Hochdeutsch als professioneller wahrgenommen wird.
Quote: "Es ist ein Naturgesetz, dass Dialekte keine Schriftlichkeit haben und anpassungsfähiger sind."
Die Umgangssprache hat sich als Ausgleichsprodukt zwischen Dialekt und Hochsprache entwickelt und spiegelt die Abhängigkeit der Sprache von der Gesellschaft wider.