Hauptfiguren und Beziehungsdynamik
Die 21/22-jährige Cleo ist eine selbstbewusste, dunkelhäutige junge Frau mit lockigem Haar aus London. Sie kommt aus einfachen Verhältnissen und kämpft mit Selbstbildproblemen, besonders nachdem ihr Ex-Freund sie mit einer weißen Frau betrogen hat. Cleo fühlt sich oft unsichtbar neben ihrer Freundin Kara und versucht, ihre schwarze Identität selbstbewusst zu leben.
Im Gegensatz dazu ist Kara hellhäutiger, hat viele Liebhaber und bezeichnet sich als queer. Sie ist spirituell, raucht Gras und ist in ihren Kreisen beliebter als Cleo. Die beiden verbindet eine tiefe, aber komplizierte Freundschaft - Kara hatte einst Gefühle für Cleo, wurde aber zurückgewiesen.
Ihre Beziehung ist von Ehrlichkeit und Vertrauen, aber auch von Eifersucht und Kommunikationsproblemen geprägt. Cleo fühlt sich als die "hässlichere" und ist eifersüchtig auf Karas Beliebtheit bei Männern.
💡 Wusstest du? Das Konzept des "Kolorismus" colorism/shadism spielt im Stück eine zentrale Rolle - es beschreibt die Diskriminierung innerhalb einer ethnischen Gemeinschaft aufgrund unterschiedlicher Hauttöne.
Die sieben Tötungsmethoden und thematische Konflikte
Im Zentrum des Stücks stehen die sieben metaphorischen Methoden, mit denen Cleo in ihrem Twitter-Thread Kylie Jenner "töten" möchte: #death by poison, #death by shooting, #death by drowning, #death by skinning, #death by immolation, #death by disgrace und #death by displacement. Jede Methode verweist auf historische Ereignisse im Zusammenhang mit Rassismus.
Die Hauptkonflikte des Stücks umfassen sowohl innere Konflikte der Figuren als auch äußere zwischen Cleo und Kara, Cleo und Twitter derGesellschaft sowie Cleo und Kylie Jenner. Social Media wird dabei ambivalent dargestellt: Einerseits kann Cleo dort ihre Meinung äußern und viele Menschen erreichen, andererseits führt es zu schädlichen Vergleichen mit Kylie Jenner und Hass-Kommentaren.
Die historischen Verweise im Stück reichen von der Ausbeutung Sarah Baartmans über Blackfacing 1865 bis zu aktuelleren Ereignissen wie MAC-Werbung mit vollen Lippen 2016 und Polizeigewalt 2020 - alle verdeutlichen die tiefgreifende Kritik am strukturellen Rassismus.