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Anthropologie

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Menschen bild > "Was ist der Mensch"
Was darf ich
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Menschen bild + Weltbild = Überzeugung
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Lernzettel - Klausur (klasse 11/12) und Material Menschnebild, Höhlengleichniss, Determiniertheit, Kultur und Natur Wesen, Institutionen, Leib Seele Problem, Sartre, Freud, Kant , Gehlen, Kant, Darwin und Camus

 

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-Anthropologie Menschen bild > "Was ist der Mensch" Was darf ich wissen? O Menschen bild + Weltbild = Überzeugung 。 Gehlen Was soll ich tun? Vorabitur 0 bestimmen (unterbewusst) unseres Verhalten. • dienen häufig als Rechtfertigung. O nur Verstandnis, keine Klärung von Fragen verschiedene Auffassung, je nach Kultur + Vorstellung Was darf ich hoffen? I Kant Überzeugung + Lehre un spezialisiertheit macht Menschen besonders O Mangel ist eler Antrieb, Neues zu erschaffen" 11 • Entlastung durch Orientierung und Reduzierung auf Wesentliche • ausgleich der biologischen Defizite 0 Probleme bringen uns weiter > stetige • Institutionen Stabilisieren Gewohnheiten. C • entscheidend: große Intelligenz + Vernunft eigene Handlung zu Reflektieren • Meisterleistung der Natur Suche nach Lösung • Mensch unterscheidet sich durch: Kants, Grundfragen technische, pragmatische + morale Anlagen • Gestalt und Organisation seiner Hand (Geschicklichkeits analogie) • Durch Vernunge pass+ cler Menschen die Natur an sich an Wirel zum vernünftigen Tier (animal Rational) Pragmatische Anlage der Zivilisation durch Kultur Sesittels Wesen werden wollen. o Lebt in Gesellschaft und will sich durch Kunst + Wissenschaft Kultivieren, Zivilisieren + moralisieren. o hat einen Charakter, den er sich selbst schaffen. und perfektionieren kann. 1 Macht den Menschen aus. → ausgeprägter Verstand + Vernunft →ist Weltoffen und geht aus seinen gewohnten Millieu heraus → Unspezialisiertheit; Erziehung + Kultur von Nöten D لا لا لا له له ته نانه ت I biologisches Wesen O 1 - 11 Menschen bilder in ▷ Mängelwesen (unangepast, organisch, mittellos) Spezialisierung ave "₁ D nicht überlebensfähig in cler Natur → Kultur Soziales Wesen ▷ erwirbt wissen durch Sozialisation emotional lemphatisch Gultur Wesen '▷ Kulturelle Evolution > z.B...

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Religion, Politik Kunst Wissenschaft Erkenntnisstheorie Gebiet der Philosophie, umfasst Fragen nach Vorraussetzungen für Erkentnisse & Wissen welche Zweifel können besteher Höhlengleichniss Schatten waren die einzige Realität bei Befreiung wirht die "neue" Wirklichkeit unangenehm bei Rückkehr auf unverständnis treffen ständni BRUNNEN ↳ Leben in einer Höhle und sehen eine Wand alltägliches Verstandnis von Realität als Illusion dargestellt Aufstieg ans Tageslicht = Weg des Menschens zur Erkenntnis des Kerns des Seins Determinismus Auffassung, dass alle (auch zukünftige) Ereignis se durch Vorbedingung eindeutig festgelegt sind L>Soziale: Rollenerwartung biologisch körperl. Voraussetzung Institution Gesetze ökonomisch: Lebensstandard > Gemeinsamkeiten • Mensch ist ein Vernunftswesen →> durch Vernunft erst fähig, dies alles zu ermöglichen in Gemeinschaft Leben + Reflektie Hand ist das beste Werkzeug o • Gemeinschaft für geordnete Zivilisation. Biologisches Phänomen: O L>Mängel zu Stärken ↳ Unspezialisiertheit Ergeiz Unterschiede • Ist der Mensch zum Mensch geworden, weil er die Hand beham oder weil er ein vernunftswesen wurde? • Durch Moral Gemeinschaftfähig Mensch + Natur Natur: O unspezialisiert sein. • Biologisches Mängelwesen (Mängel in Stärke umwandeln wollen) • Wegentwicklung • Passen die Natur an uns an. Kultur: o leine vollentwicklung ohne Erziehung + Kultur • Endproducht des Entlastungsvorgang O muse erst erschaffen werden. O Durch Kultur wird der Mensch unterschieden von Tieren • mit Hilfsmittel erschaffen Albert Camus Das Absurde: Das Absorde entsteht aus der berechtigten Sinnessuche des Menschens und der Sinnlosigkeit der Welt Absurd Sinnlose Situation → nur Ziel der Auflehnung sind selbstverwirklichung mit Vernunftverkannt werden → (Gilgamensch) 7 -> Camus Meinung zu Sisyphos Laut Camus braucht jeder eine Identifikition mit einer Lebensaufgabe →→Sisyphos rollt den Stein. Damit begent er eine Revolt gegenüber den Göttern. →Glüchlich duren Lebensaufgabe Leib-Seele-Problem: ein Körper ohne Seele sind zwei Verschiedene Materialien, jedoch ein Zusammenspiel. Seelischer Schaden hat eine Auswirkung auf deinen Körper. Zwei allein- stehende Dinge und dennoch eins & das ist das Problem. BRONNEN Die Seele ist ungreifbar doch betreibt den Körper wie einen Motor. Chantes Dorkin Braucht der Mensch Institution2 • jede Kultur nimmt aus dent ethichen Möglichkeiten, Wie der Mensch Sich verhalten kann, •Institution sorgen für bewältigen von Lebenswichtigen. Aufgaben und Zusammen Leben in einer Gesellschaft •Formen die nach Gehlen von überlasten Wesen in der Natur genutzt werden um sich selber und alle zu ertragen • Notig zum überleben Chal Chales Darwin •Annahme, dass die Varietät der Arten auf eine gemeinsame Abstammung zurückzuführen ist • Widerspricht gänger Auffassung, Jede Art sei selbst- Ständig geschaffen worden. • Natürliche Selection G Analogien zwischen wichtig für Abstammung Tier und Mensch wechsel wirkung 1 Siegmund Freud Aussenwelt Uber ich Normen Ich Bewusstes Reize ↑ Innenwelt Wechselwirkungen Trieb Es Tanspreche Unbewusstes 71Es: eine Psychische Instanz clie clie Triebe einer Person representiert. Es wird eine Reaktion in dee Außenwelt geelrängt für die Befriedigung der friebe BRONNEN S "Ich: die bewusste Instanz →>Individium Kann sich unter Einfluss der Aussen- Welt weiter entwieleln. Erste Instanz: Das Es Zweite Instanz: Das Ich Dritte Instanz: Das über Ich über ich: Werte-vorstellung und Normen. Die moralischen Prin- laut Siegmund Freud setzt sich der Mensch aus Instanzen Zusammen, auf welche man durch das Studium der Individuellen Entwicklung des Menschens gekommen ist. zipien repräsentieren die erworb- enen Wertevorstellungen Sartre Sartre stellte Fest, dass für Artefaute im allgemeinen gilt, class. clie Essenz vor der Existenz kommt und dass es für alles eine bestimmte Art der Verwendung und Herstellung gibt. Allerdings setzt dies die Voraussetzung, class es min. ein Wesen geben muss, bei dem elie Existenz vor der Essenz war. "Gott muss Schöpfer Sein". Sartre ist allerdings der Auffassung, class der Mensch sich aus dem nichts selbst entwirft aber unbewusst. Der Mensch sei Eigentümer der Menschlichen Natur. Existena philosophie: Neuzeitige Strömung des Philosophischen Denuens, elie in cler individuellen Existenz den fundamentalen Ausgangspunkt des Menschens sieht. -> Sinnbezüge für alie Existenz des Menschens. institutionen - die zweite Natur des vienschen? Gehlen: Nichts geht ohne Institutionen Institutionen entlasten Die Instinkte bestimmen beim Men- schen nicht, wie beim Tier, einzelne festgelegte Verhaltensabläufe. Statt- dessen nimmt jede Kultur aus der Vielheit der möglichen menschli- chen Verhaltensweisen bestimmte Varianten heraus und erhebt sie zu gesellschaftlich sanktionierten Ver- haltensmustern, die für alle Glieder der Gruppe verbindlich sind. Solche kulturellen Verhaltensmuster oder Institutionen bedeuten für das Indi- viduum eine Entlastung von allzu vielen Entscheidungen, einen Weg- weiser durch die Fülle von Ein- drücken und Reizen, von denen der weltoffene Mensch überflutet wird. Die Formen, in denen die Men- schen miteinander leben oder arbei- ten, in denen sich die Herrschaft aus- gestaltet oder der Kontakt mit dem Übersinnlichen - sie alle gerinnen zu Gestalten eigenen Gewichts, den In- stitutionen, die schließlich den Indi- viduen gegenüber etwas wie eine Selbstmacht gewinnen, sodass man das Verhalten des Einzelnen in der Regel ziemlich sicher voraussagen kann, wenn man seine Stellung in dem System der Gesellschaft kennt, wenn man weiß, von welchen Insti- tutionen er eingefasst ist. Die Forde- rungen des Berufes und der Familie, des Staates oder irgendwelcher Ver- bände, denen man angehört, regeln uns nicht nur in unserem Verhalten ein, sie greifen bis in unsere Wertge- fühle und Willensentschlüsse durch, und diese verlaufen dann ohne Bremsung und Zweifel wie von selbst, d. h. selbstverständlich, ohne dass eine andere Möglichkeit vor- stellbar wäre, also schließlich mit der Überzeugungskraft des Natürlichen. Vom Inneren der Einzelperson her gesehen bedeutet das die »bienfai- sante certitude«, die wohltätige Fraglosigkeit oder Sicherheit, eine lebenswichtige Entlastung, weil auf diesem Unterbau innerer und äuße- rer Gewohnheiten die geistigen Ener- gien sozusagen nach oben abgege- ben werden können; sie werden für 2- eigentlich persönliche, einmalige und neu zu erfindende Dispositionen frei. Man kann anthropologisch den Begriff der Persönlichkeit nur im engsten Zu- sammenhang mit dem der Institutionen denken, die letzteren geben der Per- sonqualität in einem anspruchsvolleren Sinne überhaupt erst die Entwick- lungschance... Jetzt gehen wir einen Schritt weiter und stellen die Frage, was eigentlich vor sich geht, wenn Institutionen gesprengt oder erschüttert wer- den. Das geschieht jedes Mal bei geschichtlichen Katastrophen, bei Revolu- tionen oder Zusammenbrüchen von Staatsgebilden oder Gesellschaftsord- nungen oder ganzen Kulturen, auch bei gewaltsamer Intervention aggressiver Kulturen in friedlichere. Der unmittelbare Effekt besteht in einer Verunsiche- rung der betroffenen Personen, und zwar bis in die Tiefe hinein. Die Desorien- tierung ergreift die moralischen und geistigen Zentren, weil auch dort die Ge- wissheit des Selbstverständlichen gestrandet ist... Arnold Gehlen, 1971 M. C. Escher, Band ohne Ende, 1956 Der Mensch- ein Mängelwesen Wir sehen ..., wo wir auch hinblicken, den Menschen über die Erde verbreitet und trotz seiner physischen Mittellosigkeit sich zunehmend die Natur unter- werfen... Man muss die Resultate dieser geplanten, verändernden Tätigkeit einschließlich der dazugehörigen Sachmittel, Denk- und Vorstellungsmittel zu den physischen Existenzbedingungen des Menschen rechnen, und diese T Aussage gilt für kein Tier. Die Bauten der Biber, die Vogelnester usw. sind nie- mals voraussehend geplant und gehen aus rein instinktiven Betätigungen hervor. Den Menschen als Prometheus zu bezeichnen, hat daher einen exak-in 1 ten und guten Sinn. Der Mensch ist also organisch »Mängelwesen« (Herder), er wäre in jeder natürlichen Umwelt lebensunfähig, und so muss er sich eine zweite Natur, eine künstlich bearbeitete und passend gemachte Ersatzwelt, die seiner versagenden organischen Ausstattung entgegenkommt, erst schaf- fen, und er tut dies überall, wo wir ihn sehen. Er lebt sozusagen in einer künst- lich entgifteten, handlich gemachten und von ihm ins Lebensdienliche verän-> derten Natur, die eben die Kultursphäre ist. Man kann auch sagen, dass er biologisch zur Naturbeherrschung gezwungen ist. Arnold Gehlen, 1971 Erläutern Sie Gehlens Menschenbild (vgl. S. 93). Überprüfen Sie seine Thesen zum Wesen und zur Funktion von Institutionen am Beispiel Familie oder Kirche. Herausforderung der Moderne: Moralität und Pluralismus/Anthropologie/Soziologie Klausur „Anthropologie" Philosophie - 12. Jahrgangsstufe Der Wachstumsrhythmus . Michael Landmann. Das Tier wird in seinem Verhalten durch Naturinstinkte gesteuert. Darum kann es lange Zeit abgekapselt im Mutterleib zubringen, wo die Instinktorganisation rein biologisch zur Reife kommt. Nachdem es geboren ist, bedarf es keiner langen Jugend: die Instinkte brechen von selbst in ihm durch. Der Mensch dagegen ist geistgesteuert. Er ist es sowohl vom subjektiven Geist seiner eigenen Person wie - was zunächst noch schwerer wiegt - vom objektiven Geist der sozialen Gruppe, in der er groß wird, von der von Gruppe zu Gruppe variierenden Kultur, die den verfestigten Niederschlag früheren subjektiven Geistes darstellt. Kultur ist des Menschen "zweite Natur". In diese Kultur aber muss jeder erst hineinwachsen, er muss sie lernend in sich aufnehmen. Kulturelle Gepflogenheiten, Sprache, Sitte, 10 technische Handhabungen liegen nicht als präformierte Anlagen, die sich wie Instinkte bloß entfalten müssten, schon in ihm bereit. Nur eine Anlage hat er: dies alles zu lernen; nur einen Instinkt: den des Nachahmens. In dieser Hinsicht ist er äffischer als der Affe. Er muss das kulturelle Traditionsgut seiner Gruppe erst in einem eigenen Aneignungsprozess für sich übernehmen und einüben. Daher die frühe Geburt des Menschen: sobald es irgend angeht, solange er noch so plastisch wie möglich ist, soll er bereits in Kontakt mit seinen Sozialgenossen stehen, sollen die kulturellen Normen, die er übernehmen muss, auf ihn wirken. Selbst so Elementares wie die aufrechte Haltung und der Gang beruht nicht nur auf erblich angeborener Anlage sondern ebenfalls auf dem Einfluss des an das Kind herangetragenen Vorbildes der Erwachsenen und ist daher auch keineswegs von Anfang an vorhanden. Von allem Anfang an wächst, reift er und bewegt er sich 70 nach eigenen Gesetzen. Daher auch seine lange Jugend: die Aneignung der Kultur ist etwas derart Schwieriges, dass er damit nicht nur früh beginnen muss, sondern auch dann noch außerordentlich lange Zeit dazu benötigt. Es genügt nicht, die kulturellen Einrichtungen und Gewohnheiten rein als solche zu kennen. Man muss sich gleichsam nicht nur mit dem kulturellen Vokabular, sondern auch mit der kulturellen Syntax vertraut machen. Es gehört sehr viel dazu, diesen komplexen 25 Apparat innerlich zu durchdringen und sinngemäß zu bedienen. Man wird von ihm nicht wie von Instinkten ohne eigenes Zutun getragen. Schon allein zur Beherrschung der Kultur muss der Mensch auch seinen subjektiven Geist ausbilden. Er muss es aber auch deshalb, weil das Leben ihn immer wieder vor unvorhergesehene Situationen stellt, für die keine passenden kulturellen Verhaltensnormen vorliegen und in denen er daher das Vorhandene selbständig abändern oder von 30 sich aus völlig Neues ersinnen muss. Und hierfür wiederum muss er auch Überschau über die Welt der Dinge haben, er muss sie in einem viel umfänglicheren Sinne verarbeiten als das Tier. Eindringen in die Kultur und in die Welt und dabei zugleich die Selbständigkeit des eigenen Geistes entfalten: dies muss also parallel gehen, dies alles muss der Mensch zu einer gewissen Vollkommenheit gebracht haben, ehe er der Obhut seiner Eltern entwächst. Deshalb ist seine späte 35Reifung nicht etwa zufällige Anomalie - auf Grund deren dann erst aus Spieltrieb, die Kultur entstand - sie hängt umgekehrt schon von der menschlichen Bestimmung zur Kultur ab. Beides ist harmonisch aufeinander hin komponiert. Biologische und kulturphilosophische Anthropologie greifen ineinander. Aufgabenstellung: ? 1. Geben Sie den Gedankengang des Textes strukturiert wieder und fassen Sie die zentrale Aussage des Textes in Form einer ,,anthropologischen Definition" zusammen! (Wertigkeit II) 2. Erläutern Sie mögliche Parallelen zu Ihnen bekannten Anthropologen, welche ähnliche Bestimmungen des Menschen vollziehen (wie die Quelle) und begründen Sie diese! Beurteilen Sie anschließend einen Anthropologen hinsichtlich seiner Positionierung gegenüber seiner Sicht auf den ,,den Menschen“ kritisch! (Wertigkeit III) Menschenbilder in Mythen, Philosophie und Wissenschaft Selbstdeutungen des Menschen im Mythos Franz von Stuck (1863-1928): Narziss. Der schöne Jüngling Narziss verliebte sich dem Mythos zu- folge in sein Spiegelbild. Aus Verzweiflung über die Unerfüll- barkeit dieser Liebe grämte er sich zu Tode und wurde von den Göttern in die gleichna- mige Blume verwandelt. ,,Amors Pfeil hat sie getroffen", ,,er ist schön wie Adonis", „sie leis- ten eine wahre Sisyphusarbeit", ,,narzisstische Persönlichkeitsstö- rung", ,,mit Argusaugen beobachten", ,,Achillesferse": einige weni- ge Beispiele für die Gegenwart mythischer Figuren in unserer All- tagssprache. Und während man einerseits lobt, dass ein Mythos (z. B. eines Autos, eines Ereignisses usw.) weiterlebt, sagt man je- doch andererseits abwertend, dass etwas in den Bereich der My- then" gehöre, demnach märchenhaft und erlogen sei. Was ist ein Mythos? Worin liegt seine Wahrheit"? Ursprünglich bedeutet das griechische Wort so viel wie ,,Wort", ,,Gesagtes", ,,Er- zählung", ,,Sage". Vor der Entstehung abstrakten und rein begriff- lichen Denkens haben die Menschen versucht, typische Lebenssi- tuationen und Verhaltensweisen (Archetypen"), aber auch (uner- klärliche) Vorgänge in der Natur mittels bildhaften Erzählens festzuhalten, zu erklären und weiterzugeben. Die Wahrheit“ und bleibende Aktualität dieser Geschichten besteht darin, dass in ih- nen Grundmuster menschlicher Existenz (z. B. Liebe, Schuld, Leid usw.) ausgesprochen und in einer erlebbaren Form überliefert und vermittelt sind. Darüber hinaus geben sie Auskunft über mögliche konkrete Lebensvollzüge und über Weltbilder früherer Kulturen. Dabei sind Mythen oft mehrdeutig und beschäftigen daher bis heute nicht nur Dichter, Philosophen und Künstler, sondern finden sich auch in der Alltagskultur wieder. Für den Philosophen Karl Jaspers beginnt mit dem mythischen Denken die Philosophie (s. S. 10 f.), wobei der Mythos für ihn keinen festen Erkenntnisinhalt vermittelt, sondern rätselhaft und geheimnisvoll ist und bleibt und deshalb immer wieder zu neuer Ausle- gung herausfordert. 11 Der griechische Mythos vom Eros (nach Platon) Bei einem Gastmahl (Symposion) erzählte der Dichter Aristophanes den Mythos vom Urmenschen. Diese Geschichte zeichnete Platon in seinem Werk ,,Symposion" auf. anders. Unsere ursprüngliche Natur war nicht die gleiche wie jetzt, sondern ganz Denn erstlich gab es drei Geschlechter von Menschen, nicht wie jetzt nur zwei, männ- liches und weibliches, sondern es gab noch ein drittes dazu, welches das gemein- schaftliche war von diesen beiden. [...] ¹ Archetypus (gr./lat.): zuerst geprägt, Urbild; in der Psychologie: urtümliche, allen Menschen angeborene und unbewusste Leitbilder von Verhaltensweisen und Erfahrungen

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Biologisches Phänomen: O L>Mängel zu Stärken ↳ Unspezialisiertheit Ergeiz Unterschiede • Ist der Mensch zum Mensch geworden, weil er die Hand beham oder weil er ein vernunftswesen wurde? • Durch Moral Gemeinschaftfähig Mensch + Natur Natur: O unspezialisiert sein. • Biologisches Mängelwesen (Mängel in Stärke umwandeln wollen) • Wegentwicklung • Passen die Natur an uns an. Kultur: o leine vollentwicklung ohne Erziehung + Kultur • Endproducht des Entlastungsvorgang O muse erst erschaffen werden. O Durch Kultur wird der Mensch unterschieden von Tieren • mit Hilfsmittel erschaffen Albert Camus Das Absurde: Das Absorde entsteht aus der berechtigten Sinnessuche des Menschens und der Sinnlosigkeit der Welt Absurd Sinnlose Situation → nur Ziel der Auflehnung sind selbstverwirklichung mit Vernunftverkannt werden → (Gilgamensch) 7 -> Camus Meinung zu Sisyphos Laut Camus braucht jeder eine Identifikition mit einer Lebensaufgabe →→Sisyphos rollt den Stein. Damit begent er eine Revolt gegenüber den Göttern. →Glüchlich duren Lebensaufgabe Leib-Seele-Problem: ein Körper ohne Seele sind zwei Verschiedene Materialien, jedoch ein Zusammenspiel. Seelischer Schaden hat eine Auswirkung auf deinen Körper. Zwei allein- stehende Dinge und dennoch eins & das ist das Problem. BRONNEN Die Seele ist ungreifbar doch betreibt den Körper wie einen Motor. Chantes Dorkin Braucht der Mensch Institution2 • jede Kultur nimmt aus dent ethichen Möglichkeiten, Wie der Mensch Sich verhalten kann, •Institution sorgen für bewältigen von Lebenswichtigen. 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Die moralischen Prin- laut Siegmund Freud setzt sich der Mensch aus Instanzen Zusammen, auf welche man durch das Studium der Individuellen Entwicklung des Menschens gekommen ist. zipien repräsentieren die erworb- enen Wertevorstellungen Sartre Sartre stellte Fest, dass für Artefaute im allgemeinen gilt, class. clie Essenz vor der Existenz kommt und dass es für alles eine bestimmte Art der Verwendung und Herstellung gibt. Allerdings setzt dies die Voraussetzung, class es min. ein Wesen geben muss, bei dem elie Existenz vor der Essenz war. "Gott muss Schöpfer Sein". Sartre ist allerdings der Auffassung, class der Mensch sich aus dem nichts selbst entwirft aber unbewusst. Der Mensch sei Eigentümer der Menschlichen Natur. Existena philosophie: Neuzeitige Strömung des Philosophischen Denuens, elie in cler individuellen Existenz den fundamentalen Ausgangspunkt des Menschens sieht. -> Sinnbezüge für alie Existenz des Menschens. institutionen - die zweite Natur des vienschen? Gehlen: Nichts geht ohne Institutionen Institutionen entlasten Die Instinkte bestimmen beim Men- schen nicht, wie beim Tier, einzelne festgelegte Verhaltensabläufe. Statt- dessen nimmt jede Kultur aus der Vielheit der möglichen menschli- chen Verhaltensweisen bestimmte Varianten heraus und erhebt sie zu gesellschaftlich sanktionierten Ver- haltensmustern, die für alle Glieder der Gruppe verbindlich sind. Solche kulturellen Verhaltensmuster oder Institutionen bedeuten für das Indi- viduum eine Entlastung von allzu vielen Entscheidungen, einen Weg- weiser durch die Fülle von Ein- drücken und Reizen, von denen der weltoffene Mensch überflutet wird. Die Formen, in denen die Men- schen miteinander leben oder arbei- ten, in denen sich die Herrschaft aus- gestaltet oder der Kontakt mit dem Übersinnlichen - sie alle gerinnen zu Gestalten eigenen Gewichts, den In- stitutionen, die schließlich den Indi- viduen gegenüber etwas wie eine Selbstmacht gewinnen, sodass man das Verhalten des Einzelnen in der Regel ziemlich sicher voraussagen kann, wenn man seine Stellung in dem System der Gesellschaft kennt, wenn man weiß, von welchen Insti- tutionen er eingefasst ist. Die Forde- rungen des Berufes und der Familie, des Staates oder irgendwelcher Ver- bände, denen man angehört, regeln uns nicht nur in unserem Verhalten ein, sie greifen bis in unsere Wertge- fühle und Willensentschlüsse durch, und diese verlaufen dann ohne Bremsung und Zweifel wie von selbst, d. h. selbstverständlich, ohne dass eine andere Möglichkeit vor- stellbar wäre, also schließlich mit der Überzeugungskraft des Natürlichen. Vom Inneren der Einzelperson her gesehen bedeutet das die »bienfai- sante certitude«, die wohltätige Fraglosigkeit oder Sicherheit, eine lebenswichtige Entlastung, weil auf diesem Unterbau innerer und äuße- rer Gewohnheiten die geistigen Ener- gien sozusagen nach oben abgege- ben werden können; sie werden für 2- eigentlich persönliche, einmalige und neu zu erfindende Dispositionen frei. Man kann anthropologisch den Begriff der Persönlichkeit nur im engsten Zu- sammenhang mit dem der Institutionen denken, die letzteren geben der Per- sonqualität in einem anspruchsvolleren Sinne überhaupt erst die Entwick- lungschance... Jetzt gehen wir einen Schritt weiter und stellen die Frage, was eigentlich vor sich geht, wenn Institutionen gesprengt oder erschüttert wer- den. Das geschieht jedes Mal bei geschichtlichen Katastrophen, bei Revolu- tionen oder Zusammenbrüchen von Staatsgebilden oder Gesellschaftsord- nungen oder ganzen Kulturen, auch bei gewaltsamer Intervention aggressiver Kulturen in friedlichere. Der unmittelbare Effekt besteht in einer Verunsiche- rung der betroffenen Personen, und zwar bis in die Tiefe hinein. Die Desorien- tierung ergreift die moralischen und geistigen Zentren, weil auch dort die Ge- wissheit des Selbstverständlichen gestrandet ist... Arnold Gehlen, 1971 M. C. Escher, Band ohne Ende, 1956 Der Mensch- ein Mängelwesen Wir sehen ..., wo wir auch hinblicken, den Menschen über die Erde verbreitet und trotz seiner physischen Mittellosigkeit sich zunehmend die Natur unter- werfen... Man muss die Resultate dieser geplanten, verändernden Tätigkeit einschließlich der dazugehörigen Sachmittel, Denk- und Vorstellungsmittel zu den physischen Existenzbedingungen des Menschen rechnen, und diese T Aussage gilt für kein Tier. Die Bauten der Biber, die Vogelnester usw. sind nie- mals voraussehend geplant und gehen aus rein instinktiven Betätigungen hervor. Den Menschen als Prometheus zu bezeichnen, hat daher einen exak-in 1 ten und guten Sinn. Der Mensch ist also organisch »Mängelwesen« (Herder), er wäre in jeder natürlichen Umwelt lebensunfähig, und so muss er sich eine zweite Natur, eine künstlich bearbeitete und passend gemachte Ersatzwelt, die seiner versagenden organischen Ausstattung entgegenkommt, erst schaf- fen, und er tut dies überall, wo wir ihn sehen. Er lebt sozusagen in einer künst- lich entgifteten, handlich gemachten und von ihm ins Lebensdienliche verän-> derten Natur, die eben die Kultursphäre ist. Man kann auch sagen, dass er biologisch zur Naturbeherrschung gezwungen ist. Arnold Gehlen, 1971 Erläutern Sie Gehlens Menschenbild (vgl. S. 93). Überprüfen Sie seine Thesen zum Wesen und zur Funktion von Institutionen am Beispiel Familie oder Kirche. 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Von allem Anfang an wächst, reift er und bewegt er sich 70 nach eigenen Gesetzen. Daher auch seine lange Jugend: die Aneignung der Kultur ist etwas derart Schwieriges, dass er damit nicht nur früh beginnen muss, sondern auch dann noch außerordentlich lange Zeit dazu benötigt. Es genügt nicht, die kulturellen Einrichtungen und Gewohnheiten rein als solche zu kennen. Man muss sich gleichsam nicht nur mit dem kulturellen Vokabular, sondern auch mit der kulturellen Syntax vertraut machen. Es gehört sehr viel dazu, diesen komplexen 25 Apparat innerlich zu durchdringen und sinngemäß zu bedienen. Man wird von ihm nicht wie von Instinkten ohne eigenes Zutun getragen. Schon allein zur Beherrschung der Kultur muss der Mensch auch seinen subjektiven Geist ausbilden. Er muss es aber auch deshalb, weil das Leben ihn immer wieder vor unvorhergesehene Situationen stellt, für die keine passenden kulturellen Verhaltensnormen vorliegen und in denen er daher das Vorhandene selbständig abändern oder von 30 sich aus völlig Neues ersinnen muss. Und hierfür wiederum muss er auch Überschau über die Welt der Dinge haben, er muss sie in einem viel umfänglicheren Sinne verarbeiten als das Tier. Eindringen in die Kultur und in die Welt und dabei zugleich die Selbständigkeit des eigenen Geistes entfalten: dies muss also parallel gehen, dies alles muss der Mensch zu einer gewissen Vollkommenheit gebracht haben, ehe er der Obhut seiner Eltern entwächst. Deshalb ist seine späte 35Reifung nicht etwa zufällige Anomalie - auf Grund deren dann erst aus Spieltrieb, die Kultur entstand - sie hängt umgekehrt schon von der menschlichen Bestimmung zur Kultur ab. Beides ist harmonisch aufeinander hin komponiert. Biologische und kulturphilosophische Anthropologie greifen ineinander. Aufgabenstellung: ? 1. Geben Sie den Gedankengang des Textes strukturiert wieder und fassen Sie die zentrale Aussage des Textes in Form einer ,,anthropologischen Definition" zusammen! (Wertigkeit II) 2. Erläutern Sie mögliche Parallelen zu Ihnen bekannten Anthropologen, welche ähnliche Bestimmungen des Menschen vollziehen (wie die Quelle) und begründen Sie diese! Beurteilen Sie anschließend einen Anthropologen hinsichtlich seiner Positionierung gegenüber seiner Sicht auf den ,,den Menschen“ kritisch! (Wertigkeit III) Menschenbilder in Mythen, Philosophie und Wissenschaft Selbstdeutungen des Menschen im Mythos Franz von Stuck (1863-1928): Narziss. Der schöne Jüngling Narziss verliebte sich dem Mythos zu- folge in sein Spiegelbild. Aus Verzweiflung über die Unerfüll- barkeit dieser Liebe grämte er sich zu Tode und wurde von den Göttern in die gleichna- mige Blume verwandelt. ,,Amors Pfeil hat sie getroffen", ,,er ist schön wie Adonis", „sie leis- ten eine wahre Sisyphusarbeit", ,,narzisstische Persönlichkeitsstö- rung", ,,mit Argusaugen beobachten", ,,Achillesferse": einige weni- ge Beispiele für die Gegenwart mythischer Figuren in unserer All- tagssprache. Und während man einerseits lobt, dass ein Mythos (z. B. eines Autos, eines Ereignisses usw.) weiterlebt, sagt man je- doch andererseits abwertend, dass etwas in den Bereich der My- then" gehöre, demnach märchenhaft und erlogen sei. Was ist ein Mythos? Worin liegt seine Wahrheit"? Ursprünglich bedeutet das griechische Wort so viel wie ,,Wort", ,,Gesagtes", ,,Er- zählung", ,,Sage". Vor der Entstehung abstrakten und rein begriff- lichen Denkens haben die Menschen versucht, typische Lebenssi- tuationen und Verhaltensweisen (Archetypen"), aber auch (uner- klärliche) Vorgänge in der Natur mittels bildhaften Erzählens festzuhalten, zu erklären und weiterzugeben. Die Wahrheit“ und bleibende Aktualität dieser Geschichten besteht darin, dass in ih- nen Grundmuster menschlicher Existenz (z. B. Liebe, Schuld, Leid usw.) ausgesprochen und in einer erlebbaren Form überliefert und vermittelt sind. Darüber hinaus geben sie Auskunft über mögliche konkrete Lebensvollzüge und über Weltbilder früherer Kulturen. Dabei sind Mythen oft mehrdeutig und beschäftigen daher bis heute nicht nur Dichter, Philosophen und Künstler, sondern finden sich auch in der Alltagskultur wieder. Für den Philosophen Karl Jaspers beginnt mit dem mythischen Denken die Philosophie (s. S. 10 f.), wobei der Mythos für ihn keinen festen Erkenntnisinhalt vermittelt, sondern rätselhaft und geheimnisvoll ist und bleibt und deshalb immer wieder zu neuer Ausle- gung herausfordert. 11 Der griechische Mythos vom Eros (nach Platon) Bei einem Gastmahl (Symposion) erzählte der Dichter Aristophanes den Mythos vom Urmenschen. Diese Geschichte zeichnete Platon in seinem Werk ,,Symposion" auf. anders. Unsere ursprüngliche Natur war nicht die gleiche wie jetzt, sondern ganz Denn erstlich gab es drei Geschlechter von Menschen, nicht wie jetzt nur zwei, männ- liches und weibliches, sondern es gab noch ein drittes dazu, welches das gemein- schaftliche war von diesen beiden. [...] ¹ Archetypus (gr./lat.): zuerst geprägt, Urbild; in der Psychologie: urtümliche, allen Menschen angeborene und unbewusste Leitbilder von Verhaltensweisen und Erfahrungen