Kohlbergs Stufen der Moral und Buddhas Weg
Lawrence Kohlberg entwickelte ein faszinierendes Stufenmodell moralischen Bewusstseins. Die ersten beiden Stufen sind präkonventionell und emotional geprägt: erst blinder Gehorsam zur Strafe-Vermeidung, dann faire Abmachungen nach dem "Geben-und-Nehmen"-Prinzip.
Die mittleren Stufen sind konventionell: Du willst eine gute Rolle spielen und Erwartungen erfüllen (Stufe 3), dann kommen Verpflichtungen gegenüber der Gesellschaft dazu (Stufe 4). Die höchsten Stufen sind postkonventionell und rational: Sozialvertrag und Verfassungsprinzipien (Stufe 5), schließlich universalistische Prinzipien für die gesamte Menschheit (Stufe 6).
Buddha bietet einen ganz anderen Ansatz für ein gelingendes Leben. Seine Grundannahmen: Es gibt keine feste Ich-Identität, sondern fünf Daseinsfaktoren (Körper, Empfindung, Wahrnehmung, Willen, Bewusstsein), die ständigem Wandel unterliegen.
Die vier edlen Wahrheiten sind brutal ehrlich: Das Leben ist Leiden, der Ursprung des Leidens ist die Begierde, es gibt ein Ende des Leidens durch Verzicht und Einsicht. Der "achtteilige Pfad" führt durch rechte Einsicht, Entschluss, Rede, Handlung, Leben, Anstrengung, Achtsamkeit und Meditation zur Erlösung.
Denk dran: Kohlbergs Stufen entwickeln sich meist mit dem Alter - die wenigsten erreichen die höchsten Stufen!