Aspekte von Kultur: Der handelnde Mensch
Die Philosophie Hannah Arendts lässt sich in einem Schaubild darstellen, das die drei Grundtätigkeiten des Menschen veranschaulicht und ihre Bedeutung für die Kultur hervorhebt.
Hauptelemente des Schaubilds:
- Arbeiten: Umfasst die Tätigkeiten zur Lebenserhaltung und Befriedigung körperlicher Bedürfnisse.
- Herstellen: Beschreibt die Schaffung einer künstlichen, dauerhaften Welt.
- Handeln und Sprechen: Enthüllt die Person und ermöglicht politisches Leben.
Schlüsselerkenntnis: Hannah Arendt beschreibt in "Vita activa" die "Herrschaft des Niemand" als Gefahr moderner Gesellschaften, in denen bürokratische Strukturen die persönliche Verantwortung und das politische Handeln ersticken können.
Die Gemeinsamkeit aller drei Tätigkeiten liegt darin, dass sie zusammen die aktive Lebensform des Menschen Vitaactiva bilden. Diese steht im Kontrast zur Vita contemplativa, der beschaulichen Lebensform, die von Philosophen wie Epikur hochgeschätzt wurde.
In Arendts Menschenbild ist der Mensch wesentlich durch seine Fähigkeit zum Handeln charakterisiert. Während andere Lebewesen auch arbeiten und teilweise herstellen können, ist das politische Handeln in Gemeinschaft eine spezifisch menschliche Eigenschaft.
Hannah Arendt, die mit Heinrich Blücher verheiratet war, entwickelte diese Gedanken vor dem Hintergrund ihrer Erfahrungen mit totalitären Regimen. Ihre Todesursache 1975 war ein Herzinfarkt, doch ihr philosophisches Erbe lebt in Werken wie "The Human Condition" aufDeutsch"Vitaactiva" fort und bleibt für das Verständnis politischen Handelns unerlässlich.