Der Nihilismus ist eine philosophische Denkrichtung, die davon ausgeht, dass das Leben keinen tieferen Sinn oder höhere Werte besitzt. Friedrich Nietzsche hat sich intensiv mit dem Nihilismus auseinandergesetzt und ihn als eine Konsequenz des "Todes Gottes" und des Verfalls traditioneller Werte beschrieben.
Der Nihilismus kann sich auf verschiedene Weisen zeigen: Im erkenntnistheoretischen Nihilismus wird die Möglichkeit objektiver Erkenntnis verneint. Der moralische Nihilismus lehnt die Existenz absoluter moralischer Werte ab. Der existenzielle Nihilismus geht davon aus, dass das Leben an sich bedeutungslos ist. Berühmte Nihilisten wie Max Stirner haben diese Gedanken weiterentwickelt. Ein klassisches Nihilismus Beispiel ist die Vorstellung, dass menschliche Errungenschaften angesichts der Unendlichkeit des Universums bedeutungslos sind. Nihilistische Gedanken können zu Depression führen, wenn Menschen keinen Sinn mehr im Leben sehen.
Karl Poppers Wissenschaftstheorie bietet mit dem Konzept der Falsifizierbarkeit einen wichtigen Gegenpol zum radikalen Nihilismus. Seine Theorie besagt, dass wissenschaftliche Aussagen grundsätzlich widerlegbar sein müssen. Ein bekanntes Falsifikation Beispiel ist die Aussage "Alle Schwäne sind weiß", die durch die Entdeckung schwarzer Schwäne widerlegt wurde (Falsifikation Beispiel Schwan). Nicht falsifizierbare Aussagen wie "Es gibt einen Gott" können wissenschaftlich weder bewiesen noch widerlegt werden. Das Falsifikationsprinzip zeigt, dass wir durch systematisches Überprüfen und Widerlegen von Theorien zu besserem Wissen gelangen können, auch wenn absolute Gewissheit unerreichbar bleibt.