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Ethik-Lernzettel mündliches Abitur 2022 Hessen

11.6.2022

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Ethik-Lernzettel
mündliches Abitur 2022
von Sarah Gerber Inhaltsverzeichnis
Q1 - Anthropologie (die Lehre des Menschen)
Arnold Gehlen (1904-
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Ethik-Lernzettel mündliches Abitur 2022 von Sarah Gerber Inhaltsverzeichnis Q1 - Anthropologie (die Lehre des Menschen) Arnold Gehlen (1904-1976). Aristoteles (384-322 v. u. Z.). Hannah Arendt (1906-1945). Sigmund Freud (1856-1939) Jean-Paul Sartre (1905-1980) Peter Bieri (1944- heute) - Sterbehilfe.. Sterbehilfe.. Abtreibung & Experimente an Embryonen - SKIP-Argumente. Peter Singer. Vier Haltungen zur Natur Q2-Grundpositionen der Ethik deontologische Theorie... teleologische Theorie. Jeremy Bentham (1748-1832) John Stuart Mill (1806-1873). Handlungsutilitarismus.. Regelutilitarismus. Präferenzutilitarismus. Immanuel Kant (1724-1804). Arthur Schopenhauer (1788-1860).. Q3 - Recht & Gerechtigkeit.. Thomas Hobbes (1588-1679).. Jean-Jacques Rousseau (1712-1776) Naturrecht vs. positives Recht Hans Kelsen (1881-1973). Gustav Radbruch (1878-1949).. Aristoteles (384-322 v.u.Z.). Ernst Tugendhat (1930 - heute).. Q4 - angewandte Ethik (Technikethik). John Rawls (1921-2002). Hans Jonas (1903-1993). Bernd Olaf Küppers (1944- heute).. 2 3 6 7 8 9 9 11 12 14 14 14 14 15 17 17 17 18 21 23 23 25 27 28 29 29 30 31 31 32 33 Q1 - Anthropologie (die Lehre des Menschen) Arnold Gehlen (1904-1976) ● Mensch kein Tier mit Geist, sondern Sonderentwurf der Natur biologisch sei Mensch Mängelwesen ➤ Haarkleid, Witterungsschutz, Angriffsorgane & zur Flucht geeignete Körperbildung fehlen ➤ ,,Mangel an echten Instinkten" ➤ Schutzbedürftigkeit während Säuglings- & Kinderzeit notwendig ● Mensch sei unangepasst, unspezialisiert & unentwickelt ● Mensch sei handelndes Wesen ► müsse Mängelbedingungen entgegenwirken → Selbsterhaltung ▪ Umschaffung & Bewältigung der Natur, um existenzfähig zu bleiben ■ Erschaffen einer Kulturwelt (menschliche Welt, zweite Natur) keine Existenzmöglichkeit in unveränderter Natur → benötigt Kulturwelt (bewältigte Natur mit Lebenshilfen) → Mensch überall allein lebensfähig ● ● Mensch habe Sonderstellung ➤ Sprache, Denken, Kultur seien Entlastungsqualitäten zur Selbsterhaltung Antriebsstruktur der Menschen unterschiedlich von Triebstruktur der Tiere ▸ Mensch nur gering festgelegte Triebstruktur ➤ könne Triebe abhängen, verschieben & stauen ➤ Mensch gestalte Triebenergie selber Mensch • unangepasst,...

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unspezialisiert, unentwickelt Natürliche Dinge wie Haarkleid, Witterungsschutz & Angriffsorgane fehlen • lange Schutzbedürftigkeit morphologisch unspezialisiert Tier 3 angepasste Lebewesen an Lebensräume besitzen diese natürlichen Dinge → überlegen Aristoteles (384-322 v. u. Z.) • Mensch strebe naturgemäß nach Staat Individuen, die nicht ohne einander können, verbänden sich zur Gemeinschaft • Mensch, der außerhalb lebe, sei entweder schlecht oder besser als der Mensch • Mensch habe Sinn für Gutes & wähle Staat • Individuum → Gemeinschaft Familie → Dorfgemeinde → Staat im Staat seien alle Bedürfnisse gestillt Ziel vollendeter Selbstgenügsamkeit (Autarkie) erreicht • Mensch sei nicht das klügste Wesen, weil er Hände habe; er habe Hände, weil er das klügste Wesen sei menschliche Hand als Zeichen für das klügste Wesen Hannah Arendt (1906-1945) ● man erfahre Freiheit & Unfreiheit nur in Bezug auf andere > Im Bereich des Politischen & des Handelns • Freiheit positiv • Politik & Freiheit würden einander bedingen/fielen immer zusammen kein politisch organisiertes Zusammenleben der Menschen ▪ nicht von Freiheit bestimmt, sondern von Sorge um Selbsterhaltung • Mensch Gemeinschaftswesen könne allein nicht überleben ● Freiheit beginne erst mit dem Handeln • Vita activa: 3 menschliche Grundtätigkeiten (Grundtätigkeit, da Grundbedingung entspreche, die menschliches Leben auf Erde möglich mache) ➤ Arbeiten ▪ biologischer Prozess des menschlichen Körpers ▪ Bearbeitung der Natur zur Garantie des Lebensunterhalts ▪ Grundbedingung: Leben selbst Herstellen Produktion von Dingen, die uns überdauern → künstliche Welt ■ ➤ Handeln ▪ Zusammenwirken von Menschen in kommunikativem Miteinander ▪z.B. Politik ▪ Grundbedingung Pluralität → viele Menschen bevölkern Welt Gleichheit: Verständigung unter Lebenden, Verstehen der Toten, Planen für zukünftige Welt Verschiedenheit: Sprache & Handeln für Verständigung notwendig • Sprechen & Handeln einzige Tätigkeit der Vita activa, die jeder Mensch wahrnehmen müsse > Mensch könne andere zwingen, für ihn zu arbeiten & Dinge für ihn herzustellen • dennoch würden sich die Menschen aktiv darin unterscheiden zeige Einzigartigkeit der Menschen 4 • Pluralität = notwendige Bedingung für Politik, Handeln & Sprechen • Politik ➤ Annahme: überall dort, wo Menschengruppen seien ➤ Rahmenbedingung: Staat/Gewaltmonopol bewahre vor Krieg ► Aufgabe: Sicherung Existenz & Zusammenleben • Was braucht bzw. ist der Mensch: menschliche Pluralität (Mensch = soziales Wesen) notwendig macht Sprechen (Diversität des Menschen) ermöglicht ermöglicht 5 politisches Handeln für Grundlage Gerechtigkeit & Freiheit aktives In-Erscheinungtreten als gedacht Vita activa (Arbeiten, Herstellen Handeln) bedingt sich Sigmund Freud (1856-1939) pessimistisches Menschenbild Mensch sei triebhaftes Wesen ● Seelenmodell/Drei-Instanzenmodell: I lenkt Handeln ES natürlich, von Geburt an, Triebe & Bedürfnisse stillen aktiv, trifft Entscheidungen, Sinneswahrnehmung Widerspruch ICH ▪ ➤ Ich - Realitätsprinzip ■ steuere Kontakt zur Außenwelt durch Bezugsperson im Kindesalter herangetragen Beeinflussung/Förderung durch Beziehung • Die drei Kränkungen > Über-Ich-Moralitätsprinzip ▪ moralischer Teil einer Persönlichkeit beinhalte moralische & sittliche Gebote, Belehrung, Moral, Gewissen, Verbote ▪ gesellschaftliche Wert- & Normenvorstellungen Kontakt Erde sei nicht Zentrum des Universums ▪ aktive Denkeinheit → speichere Erfahrung im Gedächtnis Prägung durch Außenwelt > Mensch stamme vom Tier abstamme > Mensch sei nicht ,,Herr im eigenen Haus" I Mensch Triebwesen → Mensch sei determiniert AUBENWELT lenkt Handeln ▪ Kompromiss zwischen Über-Ich & Es ➤ Es - Lustprinzip ▪ geprägt durch angeborene Instinkte zum Zeitpunkt der Geburt lediglich Es vorhanden handele nach Lustprinzip → versuche, menschliche Triebe zu befriedigen ÜBER-ICH elterlicher Einfluss, Moral, Werte Normen, entsteht während Kindheit 6 • Ödipuskomplex ➤ König Ödipus (Gestalt aus griechischer Mythologie) bringe ohne zu wissen Vater um & heirate seine Mutter ➤ frühkindliche Sexualität entwickele sich stufenweise ➤ letzte Phase: Sexualität des Jungen richte sich auf eigene Mutter ▪ Vater werde zum Rivalen Lösung des Konflikts: ▪ Junge verzichte auf seine Sexualität & übernehme väterliche Normen ▪ab dann: fast gesamte frühe Kindheit ins Unbewusste verschoben kein direkter Zugang, aber Wirkung auf Handeln bspw. Verarbeitung in Träumen ➤ Verdrängtes & Triebe würden Unbewusstes bilden → Es ➜ unüberwindbare Konflikte der 3 Instanzen könnten ins Unbewusste verschoben werden → spontanes Erinnern unmöglich • Freiheit > Mensch sei bestimmt durch meist unbewusste Prozesse Jean-Paul Sartre (1905-1980) • Vertreter des atheistischen Existentialismus' ► der Mensch bestimme seine Existenz selbst • Mensch sei ein Selbstentwurf Handwerker → Essenz → Existenz des Brieföffners > Gott → Essenz → Existenz des Menschen • Atheismus → Vorstellung Gottes beseitigt kein Gott →→ Existenz des Menschen gehe Essenz voraus → Mensch sei selbstbestimmt & frei, er sei das, was er aus sich mache • Mensch sei verurteilt, frei zu sein verurteilt habe sich nicht selber erschaffen frei sei für alles, was er tue, selbst verantwortlich • Selbstentwurf nach Sartre menschliches Handeln sei intentional ▪ verfolge Ziele & Absichten mit Handlungen ▪ daher müsse Mensch in der Lage sein, Zukunft zu antizipieren → Transzendenz dadurch Distanzierung von Vergangenheit & Gegenwart → somit freies Handeln möglich ➤ Vergangenheit: Motive für jetziges Tun ► Gegenwart (konkretes Handeln) & Zukunft (transzendentes Ziel) unauflöslich miteinander verbunden 7 Ziele & Absichten Distanzierung Vergangenheit Gegenwart Transzendenz • Widrigkeitskoeffizient ▸ Widerstandskraft, die Dinge der Verwirklichung seiner Ziele entgegenstelle kein Argument gegen Freiheit des Menschen ■ Zukunft ▪ durch Menschen selbst bzw. durch vorherige Setzung eines Zwecks tauche Widrigkeitskoeffizient auf Beispiel Felsblock ▪ Widerstand, wenn wegrücken ▪ Hilfe, wenn besteigen, um Landschaft zu betrachten ▪ Felsblock an sich neutral → erst durch Zweck sei er widrig oder hilfreich ▪ Felsblock schwierig zu besteigen → nur weil vorherige Erwartung: Felsblock besteigbar → Freiheit konstituiere Grenzen Freiheit Autonomie der Wahl frei handelnder Mensch könne seine Entwürfe/Pläne realisieren dabei müssten diese allerdings nicht glücken ➤ Gefangener sei nicht immer frei, Gefängnis zu verlassen → sei frei, auszubrechen zu versuchen Peter Bieri (1944- heute) - Sterbehilfe • künstliches Weiterleben mit Wissen, nie wieder etwas zu erleben, sei leere körperliche, unselbstständige Mechanik • vollständig entfremdetes Weiterleben kein Subjekt • biologische Funktionen brächten Zentrum des Erlebens (= Subjekt) hervor • Weiterführen der Lebensfunktionen → Funktionen ohne Innenperspektive • sei nicht mehr der eigene Körper → niemandes Körper → biologisches System • bloße Hülle aber die eigene Hülle 8 • Wunsch, nicht mehr künstlich weiterleben zu wollen, müsse respektiert werden ➤ Respekt gegenüber der einstmaligen Person ➤ Frage der Würde ▪ Würde werde erhalten, wenn Mensch sterben gelassen würde, da derzeitiges Leben unwürdig sei • Konflikt: Hippokratischer Eid ➤ Ärzte müssen menschliches Leben schützen Sterbehilfe aktive Sterbehilfe ► gezielte Herbeiführung des Todes durch Handeln auf Grund eines tatsächlichen oder mutmaßlichen Wunsches einer Person (Wikipedia) ➤ Tötung auf Verlangen & Tötung ohne Willensäußerung → Patientenverfügung ➤ in Deutschland, Österreich, Schweiz verboten in Niederlande erlaubt • passive Sterbehilfe ▸ Zulassen eines begonnenen Sterbeprozesses durch Verzicht, Abbrechen oder Reduzieren lebensverlängernder Behandlungsmaßnahmen (Wikipedia) in Deutschland erlaubt • Beihilfe zur Selbsttötung ➤ Hilfestellung beim Vollzug einer Suizidhandlung durch eine Person, die ein Mittel (meist ein Medikament) zur Selbsttötung bereitstellt (Wikipedia) in Deutschland erlaubt Abtreibung & Experimente an Embryonen - SKIP-Argumente ● Speziesargument ► jedes Mitglied der Spezies Mensch besitze Würde ► jeder menschliche Embryo gehöre zur Spezies Mensch → jeder menschliche Embryo besitze Würde ➤ umstritten, ob Embryonen tatsächlich biologisch gesehen zur Spezies Mensch gehören • Kontinuumsargument ► jedes menschliche Wesen besäße Eigenschaften/Fähigkeiten wie Autonomie, Selbstbewusstsein, Präferenzen, Wünsche, etc., die die Würde begründen würden ➜ hätten Würde ► jeder menschliche Embryo werde sich kontinuierlich zu einem menschlichen Wesen entwickeln, das diese Eigenschaften habe ► jeder menschliche Embryo habe Würde 9 ➤ Pro: ▪ schon vor Befruchtung kontinuierlicher, irreversibler Prozess, der künstlich gestoppt werden könnte ▪ kontinuierlicher Prozess erkläre nicht, warum es ab gewissem Zeitpunkt keine moralrelevanten Einschnitte gebe • Identitätsargument ► jedes menschliche Wesen besäße Eigenschaften/Fähigkeiten wie Autonomie, Selbstbewusstsein, Präferenzen, Wünsche, etc., die die Würde begründen würden ➜ hätten Würde ➤ viele Erwachsene, die diese Eigenschaften besäßen, seien mit Embryonen in moralrelevanter Hinsicht identisch → Embryonen, mit denen sie identisch sind, hätten Würde ➤ wenn irgendein Embryo Würde habe, dann alle → jeder Embryo habe Würde ➤ Filmrolle zeigt Sequenzen, in denen Trumans Leben rückwärts abgespielt wird könne immer sagen, dass er es sei, auch als einzelliger Embryo ■ Truman heute sei identisch mit Truman als Embryo → Truman als Embryo habe gleiche Würde wie Truman als Erwachsener ► Kontra: ▪ Zwillinge könnten sich nicht mit ein & demselben Embryo identifizieren, der sich noch nicht geteilt habe • Potentialitätsargument ► jedes Wesen, dass potenziell diese Eigenschaften besitze, habe Würde ► jeder menschliche Embryo sei ein Wesen, dass potenziell diese Eigenschaften besitze → jeder menschliche Embryo habe Würde ► man müsse Embryonen so behandeln, als besäßen sie aktual diese Fähigkeiten, da sie diese Eigenschaften potenziell besäßen ➤ Pro: Anna könne durch Übung Sprache lernen ▪ solange noch nicht erlangt habe Fähigkeit potentiell, da sie Anlage dafür habe ➤ Kontra: bloße Erwartbarkeit sei nicht hinreichend, diese Ansprüche zuzuschreiben Führerschein-Anwärter dürfe noch nicht ohne Fahrlehrer Auto fahren I 10 Peter Singer • Personenbegriff ▸ Begriffe Person & menschliches Wesen seien nicht bedeutungsgleich ■ es könne Personen geben, die keine Menschen seien ■ es könne Menschen geben, die keine Personen seien Person = selbstbewusstes, rationales Wesen ■ Frage: trifft dies auf nichtmenschliche Tiere zu? • Abtreibung ➤ ob oder ab wann menschlicher Fötus als Mensch bezeichnet werden könne, sei für moralische Beurteilung nicht relevant ➤ Präferenzutilitarismus → Interessen bzw. Leiden der Frau & des Embryos gegeneinander abwägen ■ menschlicher Fötus ab 20. bis 24. Woche Schmerzempfinden ▪ Abtreibung bis 14. Woche in Deutschland erlaubt ► Unterscheidung von 3 Arten von Lebewesen ▪ nicht-bewusste Wesen (z. B. Pflanzen) kein Schmerzempfinden → keine Berücksichtigung der Interessen ■ bewusste Wesen (z. B. Fische) empfindungsfähig → Berücksichtigung der Interessen ▪ selbstbewusste Wesen (z.B. ausgewachsener Mensch) - Wunsch für Zukunft: Weiterleben ➤ Embryo in ersten 24 Wochen Stufe 1 ▪ Abtreibung nicht verwerflich ➤ Kinder Stufe 2 wenn man Tiere töten dürfte, dürfte man auch Kinder töten →weder Tiere noch Kinder dürfe man töten alle Tiere seien gleich ➤ Ausdehnung des grundlegenden Prinzips der Gleichheit auf nichtmenschliche Tiere ▪ Gleichheit = Gleichheit der Rücksichtnahme könne zur unterschiedlichen Behandlung & zu unterschiedlichen Rechten führen Fähigkeit zum Leiden Voraussetzung für eigene Interessen ➤ Grenze der Empfindungsfähigkeit einzig vertretbare Grenze der Rücksicht auf Interessen anderer ▪ Grenze durch beliebige Eigenschaft setzen → zufällig Intelligenz, Hautfarbe → Rassismus, Sexismus • Moralphilosophie ➤ eigenen Standpunkt verlassen → universellen Standpunkt einnehmen über eigene Neigungen & Abneigungen hinausgehen → Eigeninteresse reiche nicht aus ■ 11 universales Urteil → Standpunkt des unparteiischen Betrachters Vier Haltungen zur Natur • Anthropozentrismus (Anthropos = Mensch) nur der Mensch habe moralischen Wert ➤ Naturschutz = Schutz des Menschen > Welt nur auf Menschen hin geordnet ▪ alles diene seinen Zwecken ▪ alles sei nur Mittel für ihn ➤ bloße Zugehörigkeit zur Spezies Mensch sei mit besonderem Status verbunden Sonderstellung durch bestimmte Eigenschaften belegbar ▪ Sonderstellung & Überlegenheit führe zur absoluten Vorrangstellung gegenüber allen anderen Lebewesen ▪ Sonderstellung rechtfertige jede Veränderung & Ausbeutung der Natur, wenn im Interesse des Menschen ➤ Anstreben einer möglichst unversehrten Umwelt → im Interesse des Menschen → Erhalt seiner Lebensgrundlage • Pathozentrismus (Pathos = Leiden) alle empfindungsfähigen Tiere würden Rücksicht um ihrer selbst willen verdienen ➤ Naturschutz = Vermeidung von unnötigem Leiden alles Leben sei verwandt → Menschen & Tiere leben & leiden in ähnlicher Weise ▪ ethische Grundanforderungen (z.B. Goldene Regel) müssten auf alle betroffenen Lebewesen angewendet werden ▪ empfindungsfähige Tiere müssten demnach berücksichtigt werden → Mensch dürfe Tieren kein Leid/keine Schmerzen zufügen . Biozenthrismus (Bios Leben) ➤ alles Lebendige verdiene Rücksicht um seiner selbst willen ➤ Naturschutz = Schutz alles Lebendigen ➤ Übergang von voller Empfindungsfähigkeit über begrenzte Empfindungsfähigkeit bis zu möglicher Gefühlslosigkeit nicht eindeutige Grenzlinie ➤ nicht nur Pflichten gegenüber schmerzempfindenden, sondern gegenüber allen Lebewesen Lebensrecht für alle Lebewesen verlange nicht Behandlung ohne Rücksicht auf Unterschiede untereinander ▪ erlaube, schmerz- & leidunfähige Pflanzen anders zu behandeln als leidensfähige Tiere 12 ● Holismus (Holos = ganz, vollständig) ➤ ganze Natur verdiene Rücksicht um ihrer selbst willen Naturschutz = Schutz von Ökosystemen > auch Unbelebtes habe Rechte ▪ alles, was existiere, habe Recht, fortzubestehen ▸ Mensch nicht Mittelpunkt, sondern Teil der Natur ► entscheidend, was Natur als Ganzes nützt & nicht nur Menschen ➤ verlange keine absolute Gleichbehandlung von belebter & unbelebter Materie ▪ Unbelebtes solle nicht unberücksichtigt bleiben ➤ ganzheitliche Sichtweise der Dinge, die Wichtigkeit der Teile fürs Ganze betone ▪ alles hänge mit allem zusammen 13 Q2 - Grundpositionen der Ethik deontologische Theorie Handlung nicht nur gut aufgrund von Übergewicht guter Konsequenzen Eigenschaften der Handlung selbst beeinflussen positiven oder negativen Wert der Handlung ● teleologische Theorie ● außermoralischer Wert sei grundlegendes Kriterium für was richtig oder falsch ist Handlung sei nur dann richtig, wenn gute Konsequenzen überwiegen ▸ solle auch nur dann ausgeführt werden ● Jeremy Bentham (1748-1832) • Utilitarismus = Nützlichkeitsethik ➤ Vertreter des quantitativen Utilitarismus' & Handlungsutilitarismus' • moralisch richtiges Handeln könne man errechnen ➤ quantitative Errechnung des moralisch Richtigen → hedonistisches Kalkül ▪ Zuteilung eines Werts für Freude & Leid für jede betroffene Person dabei Unterscheidung von mittelbarer & unmittelbarer Freude/Leid - Gewichtung der Freude & des Leids durch → Intensität → Dauer → Nähe/Ferne → Anzahl der betroffenen Personen →Gewissheit/Ungewissheit Folgenträchtigkeit → Reinheit alle Freuden & alles Leid jeder Person jeweils zusammenaddieren Freude überwiegt Handlung gut Leid überwiegt → Handlung schlecht • Grundprinzip: größtmögliches Glück für größtmögliche Anzahl • ethische Prinzipien des Utilitarismus' Konsequenzprinzip ▪ Handlungen nach Folgen beurteilen ▪ Handlungen nie gut oder schlecht an sich ▪ Zweck heilige die Mittel I z.B. Bein abschneiden an sich schlecht, aber Folge gut, um bspw. Leben von Thrombosepatienten zu retten 14 ➤ Utilitätsprinzip (Nützlichkeitsprinzip) ▪ Maßstab zur Beurteilung der Folgen sei Nutzen für Einzelnen & Gemeinschaft ▪ gut sei, was nütze hedonistisches Prinzip ▪ höchstes Gut: Erfüllung der Bedürfnisse & Befriedigung der Lüste ▪ Kriterium: Maß an Freude, das Handlung hervorrufe, vermindert durch Maß an Leid ▪ (schmerzempfindliche Tiere gehören zur ethischen Gemeinschaft) ➤ Sozialprinzip Bilanzsumme an Glück oder Leid aller von einer Handlung Betroffenen entscheidend nur wenn Summe positiv → Handlung ethisch vertretbar ▪ größtmögliches Glück der größtmöglichen Anzahl ● > Egalitätsprinzip ▪ Gleichheitsgrundsatz → Freude & Leid aller Betroffenen seien gleich zu gewichten ▪ jede Art von Freude oder Leid zähle gleich viel • Pro ➤ Glück/Freude als nachvollziehbarer kleinster gemeinsamer Nenner ➤ Sozialprinzip: Glück der größtmöglichen Anzahl ➤ Egalitätsprinzip: alle Betroffenen seien gleich zu behandeln schnelle, einfache Berechnung (im Detail aber komplex) • Kontra individuelle Definition von Glück → subjektiv ➤ problematische Berechnung → Variablen, Unbekannte reine Bewertung der Folgen ➤ mögliche Diskriminierung von Minderheiten/Gleichmachung nicht für alle vorteilhaft Gleichbetrachtung der Lüste (Volk von Sadisten) ➤ Abwägung zwischen viel Freude & unermesslichem Leid für Einzelne ▸ Menschen können Folgen der Handlungen nicht perfekt abschätzen → Problem der Anwendung ➤ nur Quantität, nicht aber Qualität berücksichtigt ► der Zweck heiligt die Mittel ► keine schlüssige Begründung des Moralprinzips ▪ kein Beweis, warum Lustminderung & Glückssteigerung oberste Ziele aller Menschen sein sollen John Stuart Mill (1806-1873) Vertreter des qualitativen Utilitarismus' & Regelutilitarismus' 15 ● ● ● Erweiterung des Utilitarismus' nach Jeremy Bentham nicht alle Lustquellen sollten gleich stark zählen ▸ Menschen hätten höhere Fähigkeiten als bloße tierische Gelüste besser, unzufriedener Mensch als zufriedenes Schwein zu sein ▪ Schwein fehle qualitativ hochwertige Lust → schlechteres Leben qualitative Vorentscheidung solle erstrebenswerte Art von Lust & Freude herausfinden > Qualitätsurteil der Erfahrenen → müsse unbedingt akzeptiert werden ► diejenige Freude sei wünschenswerter, die Erfahrene bevorzugen Qualität gehe über Quantität glückliches Leben = Endzweck menschlichen Handelns > Glück Lust & Freisein von Unlust ► Unglück = Unlust & Fehlen von Lust • eigenes größtes Glück für das Wohl anderer zu opfern sei im Sinne des Utilitarismus' Nützlichkeit einer Handlung erweise sich oft nicht unmittelbar, sondern erst nachdem Folgen bei regelmäßiger Anwendung bedacht würden ▸ Norm der Moral = Gesamtheit der Handlungsregeln & -vorschriften Utilitarismus erstrebe nicht Glück des Einzelnen, sondern Glück der Gemeinschaft strenge Unparteilichkeit ● Unterteilung der Handlungsfolgen in: → Glück → Zufriedenheit → Leid ● nicht nur äußere Sanktionen (Lob & Tadel, Belohnung & Bestrafung, etc.), sondern auch innere Sanktionen (Schuldgefühle & Gewissen) brächten einen zur Entscheidung für Glück der Allgemeinheit Gewissensbisse seien unlustvoll moralische Gefühle seien nicht angeboren, könnten aber bei angemessener moralischer Erziehung ausgebildet werden ● verknüpft Elemente des reinen Utilitarismus' mit dem Kontraktualismus & den Gefühlsethiken Bedürfnishierarchie Sittlichkeit, Kunst, Ästhetik, Wissenschaft Essen, Trinken, Sexualität hohe Bedürfnisse niedere Bedürfnisse • Pro ➤ Präzisierung bei Gewichtung der Lustquellen geistige Lust • immer qualitativ hochwertigere Lüste bevorzugen, da diese nicht mit niederen Lüsten ausgeglichen werden könnten 16 sinnliche Lust ➤ innere Situationen werden beachtet (Gewissen etc.) > Einzelner solle sich für Glück der Allgemeinheit einsetzen ● Kontra ➤ Wer sind die Erfahrenen? ➤ mögliche Diskriminierung von Minderheiten Handlungsutilitarismus • in jeder Situation neu überlegen ➤ Welche Handlung ist am nützlichsten? • herausfinden, welche Handlung am meisten gute Konsequenzen zur Folge hat es kommt immer auf die Situation an ➤ konkretes Überlegen für eigene Situation: Dient in meiner Situation, die Wahrheit zu sagen, dem größten allgemeinen Wohl? • kein Anwenden allgemeiner Regeln Regelutilitarismus • Auswahl der Regeln erfolgt auf Basis der Nützlichkeit ➤ Welche Regel ist am nützlichsten? • konkrete moralische Entscheidungen im Einklang mit Regeln fällen ► keine Rücksicht darauf, welche Handlungsalternative in Situation besten Folgen hat • Regen immer so wählen, dass größtes allgemeines Wohl gewährleistet wird • Was passiert, wenn jeder in solchen Fällen handelt, nicht nur ich selbst? Präferenzutilitarismus • universalen Standpunkt einnehmen ➤ unabhängig, wer Interessen & Präferenzen habe • beste Konsequenzen sei das, was Interessen der Betroffenen fördert oder erfüllt, nicht nur Lust ➤ z.B. Interesse Erhaltung der Umwelt, obwohl dafür weniger konsumiert werden müsste → weniger Lust ● Interessen aller Betroffenen werden berücksichtigt grundlegendes Prinzip der Gleichheit Prinzip der gleichen Interessenabwägung ▪ jedes Interesse trägt gleich viel Gewicht ▪ unparteiische Abwägung der Interessen • keine Abhängigkeit von Fähigkeiten oder anderen Merkmalen außer Interesse 17 Immanuel Kant (1724-1804) • habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen Pflichtethik deontologische Ethik ➤ Handlungen werden nicht nach ihren Folgen, sondern nach ihrer inneren Qualität (dem guten Willen) als gut oder schlecht bewertet ▪ bestimmte allgemein verbindliche Pflichten gäben vor, welche Handlungen moralisch vertretbar seien Pflichten ließen sich als Prinzip begründen ▪ Motivethik: allein der gute Wille als Voraussetzung für moralische Handlung ▪ Vernunftethik: nur Vernunft sei fähig, objektiv zu urteilen → jeder könne nach Bedarf selbst das richtige Handeln ermitteln • Mensch sei Sinneswesen mit körperlichen Bedürfnissen, Neigungen (Selbstliebe, Nächstenliebe, Egoismus) & Moral Mensch habe Würde & sei vernunftbegabt • Autonomie Selbstgesetzgebung nicht einfach Unabhängigkeit von äußeren Beschränkungen, sondern Fähigkeit, aus unbedingtem freien Willen sich selbst zu etwas zu verpflichten ► Selbstbestimmung → Mensch habe als Mensch eine Bestimmung, einen letzten Zweck seines Daseins ▪ Bestimmung = Verwirklichung als moralisches Wesen → Mensch sei dazu bestimmt, moralisch zu handeln • Vernunft ► = entscheidende Fähigkeit des Menschen, Erkenntnisse zu erlangen & Urteile zu fällen ➤ Vernunfturteile würden absoluten Wahrheitsanspruch erheben reine Vernunft ▪ Fähigkeit, Urteile im Voraus fällen zu können ▪ Erkenntnisse durch reines logisches Kombinieren erlangen ohne sinnliche Wahrnehmung ▪ Z.B. eine Kugel ist rund reine praktische Vernunft ▪ überträgt Idee der reinen Vernunft in Lebenswirklichkeit ▪ Fähigkeit, Urteile ohne Neigungen, Gefühle, Bedürfnisse & Wünsche zu fällen ▪ Voraussetzung: unbedingter freier Wille ▪ Z.B. die Kugel ist glatt • Der gute Wille ► ohne Einschränkungen an sich gut ➤ einziges Kriterium, das moralische Handlungen gutheiße 18 ▪ für Beurteilung einer Tat unwichtig, ob diese mit Mut, Entschlossenheit oder aus anderen Gründen erfolge ➜ Zweck & Intention unwichtig guter Wille sei allein durch das Wollen gut ▪ einzig uneingeschränkt Gute an sich gut, nicht bspw. durch seinen Zweck ➤ Tugenden wie Mut, Klugheit, etc., könnten je nach Willen gut oder schlecht sein ▪ auch Bankräuber brauche Mut & Betrüger Klugheit →nicht unbedingt gut, da sie guten Willen voraussetzen würden ➤ Wille erst dann gut, wenn durch Pflicht bestimmt ► wenn das, was guter Wille beabsichtigt, nicht erreicht werde, sei Versuch moralisch wertvoller, als wenn etwas erreicht werde, aber aus dem falschen Motiv • Die Pflicht > = moralische Verbindlichkeit wer unbedingt gut sein wolle, sei dazu verpflichtet, moralisch zu handeln ➤ Handlung nur dann gut, wenn sie aus Pflicht geschehe ▪ keine Orientierung an Neigungen (= gefühlsmäßige Hinwendung zu jemandem oder etwas) ■ wer Freund aus Zuneigung helfe, handele nicht moralisch Gefühle würden nur Rolle als Pflichtgefühl spielen Gefühl der Lust an Erfüllung der Pflicht pflichtgemäß mittelbare Neigung Handlung aus Pflicht unmittelbare Neigung pflichtwidrig 19 rein aus Pflicht keine Neigung nur Handlungen rein aus Pflicht hätten sittlichen Wert ▪ moralische Pflichten würden unabhängig von individuellen Neigungen für alle Personen gleichermaßen gelten sollen in allen nur denkmöglichen Situationen befolgt werden ➤ vollkommene Freiheit = Fähigkeit, sich ausschließlich an der reinen praktischen Vernunft zu orientieren Gutes nur um seiner selbst willen wollen vollkommene Pflichten ▪ strenge Form der Verpflichtung keine Ausnahmen ■ Lässt sich bestimmte Maxime denken, ohne in Selbstwiderspruch zu geraten? immer Spickzettel verwenden, wenn Versetzung gefährdet → Noten nicht mehr als Grundlage für Versetzung → Selbstwiderspruch ➤ unvollkommene Pflichten mildere Form der Verpflichtung → Verdienst, sich an sie zu halten ▪ Verallgemeinerungsfrage führe zum Widerspruch im Wollen selbst niemals Pausenbrot mit Klassenkameraden teilen kein Selbstwiderspruch, aber nicht mein Interesse, da Bereitschaft zu teilen zum guten Willen gehöre • Kategorischer Imperativ = allgemeingültiges Gesetz nach diesem könne man jede moralische Handlung auf moralische Richtigkeit überprüfen ➤ Verfahren: 1. Formulierung einer Maxime subjektives Prinzip: ,,Ich..." Nach welcher Regel handle ich? 2. Universalisierung der Maxime (allgemeines Gesetz) objektives Prinzip: ,,Man ... immer ... überall" Was wäre, wenn alle so handeln? nur die universalisierbaren Maximen seien moralisch verpflichtend, deren Gegenteil unmöglich universalisiert werden könnten, ohne in Selbstwiderspruch zu geraten → jede Woche Rasen mähen → Gegenteil auch universalisierbar →an roten Ampeln anhalten → Gegenteil nicht universalisierbar, da sonst Funktion der roten Ampel aufgehoben → Selbstwiderspruch 3. Ist das denkbar? & Kann ich das wollen? ➤5 Formeln: 1. Grundformel: Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde. 2. Naturgesetzformel: Handle so, als ob die Maxime deiner Handlung durch deinen Willen zum allgemeinen Naturgesetz werde. 3. Menschheitszweckformel: Handle so, dass du die Menschheit sowohl in deiner Person als auch in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst. 20 4. Reich-der-Zwecke-Formel: Handle so, dass der Wille durch seine Maxime sich selbst zugleich als allgemein gesetzgebend betrachten könne. 5. Alternative zur Grundformel: Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne. ➤ Erläuterung zur Menschheitszweckformel Alles habe einen Preis = etwas anderes könne als Äquivalent eingesetzt werden Marktpreis, z.B. Fleiß, Geschicklichkeit, ... Reich der Zwecke Affektionspreis, z.B. Witz, Lebhaftigkeit, ... Anteil an allgemeiner Gesetzgebung durch Gehorchen der 1) Naturgesetze und des 2) kategorischen Imperativs = Autonomie Arthur Schopenhauer (1788-1860) 3 Grundtriebfedern menschlicher Handlungen ➤ Egoismus → wolle eigenes Wohl Bosheit →wolle anderem bewusst schaden > Mitleid →→wolle fremdes Wohl Alles habe eine Würde = es habe keinen Preis/es gebe kein Äquivalent alles habe einen inneren Wert an sich selbst/Zweck durch die Moralität des vernünftigen Wesens, z.B. Treue im Versprechen oder Wohlwollen aus Grundsätzen als Grundsätze der unmittelbaren Achtung • Mitleidsethik • Wille nicht Vernunft stehe im Vordergrund • pessimistisches Menschenbild → Mensch sei egoistisch ▸ Mensch sei nicht bereit, sich aus reinen Vernunftgründen moralisch zu verhalten • Motivation für moralisches Handeln werde gebraucht 21 nötig: nichts als Vernunft & dem daraus resultierenden Willen • zu Mitleid fähig, da man sich in andere hineinversetzen könne ► der andere werde zum letzten Zweck meines Willens • fremdnützliches Handeln, Handeln ohne jeglichen Eigennutz sei moralisch nur durch Mitleid menschliche Gemeinschaft möglich • Mitleidsfähigkeit 2 Pflichten ➤ Schade niemandem!" ▪ Unterlassungspflicht → solle Egoismus & Bosheit eindämmen ,,Sei hilfsbereit!" ▪ Tugendpflicht → Mitleid wirke positiv antimoralische Handlungen Egoismus eigenes Wohl indifferent, verwerflich 1 Gerechtigkeit Menschliches Handeln Bosheit fremdes Leid verwerflich Menschenliebe 22 moralische Handlungen Mitleid fremdes Wohl allein wertvoll Q3 - Recht & Gerechtigkeit Thomas Hobbes (1588-1679) pessimistisches & mechanistisches Menschenbild Grund: Miterleben des 30-jährigen Krieges ● ● ● ● der Mensch im Naturzustand ► jeder sei von Natur aus gleich → daher habe jeder ein Recht auf alles Mensch wolle in Sicherheit & Frieden leben → Ziel: Selbsterhaltung durch Konkurrenzdenken, Habgier, Ruhmsucht & Egoismus müsse jeder ständig um Sicherheit & Eigentum bangen ▪ der Mensch ist des Menschen Wolf ▪ Krieg aller gegen alle kein Fortschritt es reiche nicht aus, sein Eigentum zu verteidigen, da es immer Menschen gebe, die nach Macht streben würden & ihren Besitz gewaltsam vermehren würden jeder müsse seinen Besitz gewaltsam vermehren, sonst werde er früher oder später von anderen genommen um Naturzustand zu entkommen müsse auf das Recht auf alles verzichtet werden ► Sicherheit & Fortschritt könne so gewährleistet werden Begründung des Vertragsgedankens: 1. Gleichheit der Menschen → jeder habe gleiches Recht auf alles im Naturzustand 2. alle wöllten Sicherheit & Frieden, ihr Eigentum in Ruhe genießen 3. Menschen seien habgierig, ruhm- & machtsüchtig, neidisch, würden in ständiger Konkurrenz leben → der Mensch ist des Menschen Wolf + Krieg aller gegen alle Gesellschaftsvertrag (garantiert 2. trotz 3.) ermögliche der Mensch ist des Menschen Gott 23 Kontraktualismus ➤ Rechtfertigung seiner politischen Vorstellungen durch Gesellschaftsvertrag ► keine religiöse Begründung keine Rechtfertigung durch Gottesgnadentum ➤ Rechtfertigung eines autoritären & diktatorischen & absolutistischen Staates durch seinen Gesellschaftsvertrag • Gesellschaftsvertrag ➤ Vertrag schließe jeder mit jedem nicht aus Tugendhaftigkeit, Mitgefühl oder Einsicht, sondern aus egoistischen Gründen jeder fühle sich nur so lange daran gebunden, wie jeder andere ihn auch einhalte ➜Goldene Regel ■ Basis: jeder wolle Frieden & Sicherheit und willige deshalb auch ein ➤ werde zusätzlich mit Leviathan (Herrscher) geschlossen > Verzicht auf Recht auf alles unterstellen sich Leviathan → Untertanen ▪ dieser müsse im Gegenzug für Schutz & Sicherheit sorgen ➤ alle müssten sich bedingungslos unterstellen, erst dann habe Leviathan genügend Macht, um sie zu schützen • Leviathan > Einzelner oder Gruppe ➤ Vereinigung von Legislative, Exekutive & Judikative ➤ habe absolute Macht → Diktatur ➤ einzige Aufgabe durch Vertrag: Sicherheit gewährleisten komme direkt nach Gott → müsse sich nur vor Gott rechtfertigen ➤ Bürger dürften keinen Widerstand leisten ▪ keine Verletzung des Vertrages untereinander ➤ Vertrag könne nur aufgelöst werden, wenn Leviathan Sicherheit nicht mehr gewährleisten könne → zurück im Naturzustand • Vorteile Leviathan kann schnelle Entscheidungen treffen ➤ Regieren ist leichter ► freie Entscheidung des Individuums • Nachteile ➤ Schreckensherrschaft → wenn Leviathan ungerecht keine Machteinschränkung des Leviathans ▸ Mensch könne von Natur aus gut sein (→ Rousseau) 24 • Schaubild zum Gesellschaftsvertrag erlässt, hebt auf, steht über ● § GESETZ gilt für Jean-Jacques Rousseau (1712-1776) optimistisches & positives Menschenbild ➤ Mensch sei ein Tier SOUVERÄN geht ein GESELLSCHAFTSVERTRAG legitimiert es gebe keine Herrschenden & keine Beherrschten der Mensch im Naturzustand ➤ paradiesisch ► kein Kriegszustand zwischen den Menschen ▪ keine dauerhaften Beziehungen, die Friedens- oder Kriegszustand begründen ➤ alle seien gleich & frei geht ein VOLK/UNTERTANEN 25 nicht so stark & flink, aber am besten organisiert solitäre Lebensweise von Natur vorgeschrieben ▪ vermeide extreme Ungleichheit in der Lebensweise (die einen arbeiten viel, die anderen tun die meiste Zeit nichts) ▪ als Einzelner gesund, glücklich, gut & frei > Zustand der Reflexion sei wider die Natur ein nachdenkender Mensch sei verdorben ➤ Mensch habe im Naturzustand nur Mitleid & Selbstliebe zur wechselseitigen Erhaltung der Art ► kein Eigentum ▪ jedem gehöre alles in Gesellschaft Eigentum → Ungleichheit Krieg, da dadurch Mensch Habgier, Konkurrenz, etc. entwickele Menschen müssten zur Selbsterhaltung Summe von Kräften bilden ► dies sei nur beim Zusammenschluss von mehreren Menschen möglich → Gesellschaft ● einzige natürliche Gesellschaft → Familie ● ● ➤ nützen Gemeinwillen ► größerer Nutzen in der Familie, als wenn man alleine lebe I Nutzen für gesamte Familie Gesellschaft sei nicht natürlich Ziele der Gesellschaft: ► jeder genauso frei wie im Naturzustand ▸ Person & Vermögen jedes einzelnen Mitglieds müsse verteidigt & geschützt werden ► jeder, indem er sich mit allen vereinige, gehorche nur sich selbst → Lösung: Gesellschaftsvertrag der Gesellschaftsvertrag jeder trete alle Rechte ab, die er habe ▪ Ausgangslage für alle die gleiche ▪ keiner könne mehr etwas fordern ▪ jeder erhalte Gegenwert zurück & mehr Kraft zum Schutz von dem, was man habe ➤ Bürger täten sich zusammen & würden gemeinsam das Souverän verkörpern ▪ Volkssouveränität handeln nach Gemeinwillen (volonté général) der Gemeinwille (volonté général) ► Art metaphysischer Wesenheit, die unabhängig vom faktischen menschlichen Willen existiere nicht Gesamtwille (→ Summe der Einzelinteressen) unteilbar & habe immer Recht > ziele immer auf Gleichheit & Gemeinwohl ab ▪ Beschlüsse des Volkes müssten nicht immer richtig sein, da es sein könne, dass es selbst nicht erkenne, was am besten für sie sei sei nicht vertretbar →Ablehnung der repräsentativen Demokratie zeige sich dann, wenn sich mehrere Menschen vereint als eine Körperschaft betrachten würden dann ein einziger Wille ➤ Weigerung, Gemeinwillen entsprechend zu handeln → Zwang ▪ man zwinge ihn, frei zu sein Schaubild zum Gesellschaftsvertrag § GESETZ führt aus gilt für erlässt gilt für 26 REGIERUNG legitimiert GESELLSCHAFTSVERTRAG geht ein VOLK Naturrecht vs. positives Recht Naturrecht Ableitung aus Natur des Menschen • steht über positivem Recht → überstaatliches Recht • allgemeingültig & unveränderlich • dient positivem Recht als Maßstab & Orientierung • durch Vernunft (Ratio) oder Willen (Voluntas) abgeleitet → konkurrierende Prinzipien z.B. Folterverbot, Recht auf Meinungsfreiheit • in Verfassungen (GG) & Menschenrechtskatalogen (UN-Charta) formuliert • begründet Legitimität des Staates → Rechtmäßigkeit reich, etc.) Gerechtigkeit ● Ableitung aus konkreter Situation • staatlich gesetztes Recht • für alle gültiges & geltendes Recht • gilt nur, solange Staat existiert, der Recht gesetzt hat beschränkt werden ● positives Recht • Motto: ,,Gesetz ist Gesetz" • fragt nicht nach moralischer oder ethischer Begründung → Inhalt außer Acht untersucht formale Aspekte ➜moralisch verwerfliche Norm kann Rechtsnorm sein, wenn auf formal korrektem Weg zum Gesetz geworden z.B. Parkverbot, Recht auf Kindergeld ● in Straf- (StGB) & Zivilgesetzen (BGB) formuliert • begründet Legalität des Staates → formale Gesetzmäßigkeit • Funktionen des positiven Rechts Rechtssicherheit ▪ Sicherheit, dass Rechte vom Staat geachtet werden & für alle gelten (egal, ob arm, 27 ▪ jeder erhält beim gleichen Vergehen die gleiche Strafe ➤ Zweckmäßigkeit/Verhältnismäßigkeit ■ Mord wird härter bestraft als z.B. Diebstahl Hans Kelsen (1881-1973) • Vertreter des Rechtspositivismus • definiert Entstehung des positiven Rechts • Entstehung des positiven Rechts positive Normen → durch ● besonderen Setzungsakt beschlossen ANNAHME, VERFASSUNG SEI VERBINDLICHE NORM Voraussetzung für Geltung der NORM DER STAATSVERFASSUNG ermächtigt GESETZGEBENDE KÖRPERSCHAFT (LEGISLATIVE) verfasst RECHTSORDNUNG enthält GENERELLE NORMEN (GRUNDNORMEN) 28 leiten ab INDIVIDUELLE NORMEN (RECHTSNORMEN) Gerechtigkeit könne nicht Kriterium für geltende Rechtsnorm sein, sondern sei Ergebnis, das daraus folge ➤ subjektiv jeder beliebige Inhalt könne Recht sein ➤ Rechtsnorm gelte, wenn sie in der oben beschriebenen Art & Weise erzeugt werde Gustav Radbruch (1878-1949) Radbruch'sche Formel solle Konflikte zwischen positivem Recht & Gerechtigkeit bzw. Naturrecht lösen Rechtssicherheit → grundsätzlicher Wert des positiven Rechts, da besser als kein Gesetz ➤ positives Recht habe Vorrang trotz evtl. inhaltlicher Ungerechtigkeit & Unzweckmäßigkeit) ▪ außer: Widerspruch des positiven Rechts zur Gerechtigkeit ertrage unerträgliches Maß ➜ unrichtiges Recht Kann Maß erreicht werden? Wer legt Grenze fest? Gesetz entbehre Rechtsnatur →Gerechtigkeit werde nicht erstrebt →Gleichheit als Kern der Gerechtigkeit werde bewusst verleugnet → Menschen würden als Untermenschen Menschrechte versagt → kein Recht Woher weiß man, dass Gerechtigkeit nicht erstrebt wird? > Grundsatz: Natur- bzw. Vernunftrecht ▪ stehe über positivem Recht ▪ verankert in Menschenrechten ▪ Gesetz, dass ihnen widerspricht, gelte nicht Aristoteles (384-322 v.u.Z.) • Jedem das Seine" austeilende Gerechtigkeit ➤ Verteilung von öffentlichen Anerkennungen, Geld, etc. ➤ Vertreter des Liberalismus bei Verteilungsgerechtigkeit ▪ Grundformel: Gleichen Gleiches & Ungleichen Ungleiches jemand könne Gleiches oder nicht das Gleiche wie ein anderer bekommen ► jeder erhalte das, was ihm aufgrund von Leistung & Würdigkeit zustehe ► proportionale bzw. verhältnismäßige Zuteilung ▪ das, was A & B zugeteilt werde, müsse im selben Verhältnis stehen, wie Verdienste von A & B zueinanderstehen 29 ► kein einheitlicher Maßstab, wann jemand Gleicher oder Ungleicher sei & was Würdigkeit bedeute ▪ je nach Gesellschaft andere Definitionen ausgleichende Gerechtigkeit ➤ freiwillige Beziehungen zwischen Menschen ▪ Z.B. Kauf & Verkauf, Zinsdarlehen, Bürgschaft, Leihe, etc. ▪ Ursprung der wechselseitigen Beziehungen liege in freier Entscheidung ➤ unfreiwillige Beziehungen zwischen Menschen teils heimlich wie z.B. Diebstahl, Ehebruch, lügen, etc. ▪ teils gewaltsam wie z.B. Misshandlung, Freiheitsberaubung, Totschlag, etc. vor Gericht sei jeder Bürger gleich ▪ egal, ob Guter Schlechten beraube oder Schlechter Guten Gesetz schaue nur auf Höhe des Unrechts & des Schadens ▪ Verhältnismäßigkeit Richter versuche Form des Ungerechten (→ Verletzung der Gleichheit) auszugleichen Ernst Tugendhat (1930 - heute) • vertritt wie Kelsen Position des positiven Rechts gemeinsame These: Moral/Gerechtigkeit könne kein Kriterium des Rechts sein • Naturrecht sei nicht existent → Widerspruch zu Radbruch & Kelsen • moralische Sätze seien existent & begründbar, aber Trennung zwischen Recht & Moral sei notwendig → Widerspruch zu Radbruch • Wunsch, Recht solle moralisch sein → Vermischung > Widerspruch: es sei auch moralisch, mögliche Täter zu schützen Keine Strafe ohne Gesetz ► stelle man diesen Satz zu Gunsten der Moral in Frage, werde Grenzziehung willkürlich • Strafe könne nur von politischem Rechtssystem ausgehen, nicht von moralischer Instanz • moralische Vergehen könnten nur auf moralischer Ebene verurteilt werden 30 Gedankenexperiment Q4 – angewandte Ethik (Technikethik) John Rawls (1921-2002) ● Vertreter des liberalen Egalitarismus kontraktualistisch → steht in Tradition der Vertragstheorien moralisch Verbindliches als wechselseitigen Vertrag aller Beteiligten • deontologisch → Gerechtigkeit als absolute Pflicht ● ● anti-utilitaristisch akzeptiert nicht, dass Gerechtigkeit nur Gesamtnutzen habe Gerechtigkeit = es müsse stets so verteilt werden, dass alle davon profitieren würden → Gerechtigkeit = Fairness → Kooperation zu wechselseitigem Vorteil, gleichberechtigtes Geben & Nehmen, bei dem niemand übervorteilt werde Gerechtigkeit sei notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für dauerhaftes Bestehen von Gesellschaften Zum Finden von Gerechtigkeitsgrundsätzen Ausgangssituation/Naturzustand: ➤ Gruppe von Menschen, die nichts über soziale Situation, Fähigkeiten, Schwächen, Intelligenz, körperliche Kraft, etc. wissen ➜ „Schleier des Nichtwissens" → alle sind von Voraussetzungen her gleich solle garantieren, dass niemand Gerechtigkeitsgrundsätze suche, die ihm Vorteil brächten → Unparteilichkeit & universaler Standpunkt ➤ Gruppe von Menschen solle vernünftig sein, dass sie wüssten, was gut für sie sei sollen Grundsätze wählen, von denen sie glauben würden, dass sie ihnen größtmögliche Gerechtigkeit garantieren würden Freiheitsgrundsatz ► jeder habe gleiches Recht auf gleiche Grundfreiheiten (Rechtsgleichheit) ➤ Grundfreiheiten sollen in Liste festgelegt werden ■ Politische Freiheit Rede- & Versammlungsfreiheit Gewissens- & Gedankenfreiheit ▪ persönliche Freiheit (Unverletzlichkeit der Person) Recht auf persönliches Eigentum ▪ Schutz vor willkürlicher Festnahme & Haft ➤ Freiheiten könnten nur um der Freiheit selbst willen eingeschränkt werden Differenzprinzip ➤ wirtschaftliche Ungleichheiten müssten größtmöglichen Vorteil für am wenigsten Begünstigte bringen ➤ garantiere, dass Leistungsbereitschaft der Stärkeren bestehen bleibe & gleichzeitig auch Schwächere geneigt bleiben würden, mitzuarbeiten ▪ Umverteilung notwendig durch bspw. progressive Steuer manche Menschen hätten von Natur aus Talente/Fähigkeiten/Begabungen 31 ● ● ▪ Vorteile, um Kosten für Entwicklung der Begabung zu decken ▪ Begabung so einsetzen, dass Situation der weniger Begünstigten verbessert werde faire Chancengleichheit ► jeder solle faire Chance haben, Positionen zu erlangen (nicht nur formal) ➤ Menschen mit gleichen Fähigkeiten & gleicher Bereitschaft, sie einzusetzen, sollten gleiche Erfolgsaussichten haben, unabhängig von anfänglicher sozialer Stellung ähnlich Begabte sollten ähnliche Aufstiegschancen haben es müssten allgemeine Voraussetzungen geschaffen werden, die es jedem Einzelnen so weit wie möglich erleichtern würden, sein Glück zu machen dazu reiche Rechts- & Chancengleichheit nicht aus ► Mindestmaß an materieller Gleichheit notwendig, damit Rechts- & Chancengleichheit wirken Beispiel es reicht nicht, Studienverbote aufzuheben, nach denen nur Männer studieren dürften → Schaffung von Rechtsgleichheit ➤ es reicht auch nicht aus, Hilfsarbeiterkindern formal Chancengleichheit einzuräumen, studieren zu können, solange materielle Verhältnisse in Familie Kinder dazu drängen, so schnell wie möglich selbst Geld zu verdienen ➤ erst, wenn Hilfsarbeiter besser verdienen - materielle Unterschiede geringer werden - können Chancengleichheit & Rechtsgleichheit wirken Hans Jonas (1903 - 1993) • Zukunftsethik, Technikethik • nicht Gefährlichkeit der Forschung, sondern Ungefährlichkeit müsse bewiesen werden ● Das Prinzip der Verantwortung > 2 Arten von Verantwortung jeder trage Verantwortung für die Folgen seiner Taten, auch wenn unbeabsichtigt jeder trage auch dann Verantwortung, wenn diese einem zufällig zufalle → Pflicht nur wer Verantwortung habe, könne unverantwortlich handeln ▪ Ausübung der Macht ohne Beachtung der Pflicht → unverantwortliches Handeln ■ Der ökologische Imperativ ➤ ,,Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlungen verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden" > Erweiterung des kategorischen Imperativs Kants ▪ Zukunftsethik beziehe sich auf zukünftige Menschheit & deren Weiterbestand Kants Ethik beziehe sich auf aktuelle Mitmenschen ➤ Menschen hätten Pflicht zur Existenz → könnten diese nicht einfach aufgeben 32 ● ▪ kein Recht, Nichtsein künftiger Generationen aufgrund des Seins jetziger zu wählen → Axiom (gültiger Grundsatz, der keines Beweises bedarf) ● Die Heuristik der Furcht > Furcht vor dem größten Übel → negative Motivierung der Moral ➤ vorausgedachte Gefahr = Orientierung für eigenes verantwortliches Handeln ➤ Angst lähme Handeln, Furcht sei vorausschauende Sorge ▪ Ziel: richtiges Maß bei Forschung & Entwicklung finden bei vorhandenen Prognosen für Zukunft solle schlimmstmögliche als gegeben angesehen werden ▪ alles tun, dass diese nicht eintrifft • Kritik Fortschrittspessimismus neue Haltung: man dürfe nicht alles, was man könne ● zu pessimistische Sicht ▪ in jeder Fortschrittsentwicklung gibt es absolutes negativ-Szenario ➜→ Folge: kein Fortschritt mehr möglich ► ökologischer Imperativ sinnvoll Bernd Olaf Küppers (1944- heute) • scharfe Gegenposition zu Jonas' technikkritischer Ethik • Evolution brauche nicht nur Daseinserhaltung, sondern auch Daseinsvernichtung →natürliche Auslese • in begrenzter Welt könne es kein unendliches Leben geben • Forschung müsse in Einklang mit Natur & Mensch gebracht werden da Natur keine Rücksicht auf den Menschen nehme (,,gigantisches Räuber-Beute- System"), müsse der Mensch die eigenen Interessen in den Mittelpunkt stellen & sich von Natur befreien Technikfeindlichkeit müsse überwunden und durch die Macht des Wissens ersetzt ▪ Auswirkungen seiner Handlungen auch auf andere berücksichtigt ■ Nachhaltigkeit & Umweltbewusstsein werden nur wissenschaftlich-technischer Fortschritt & vernünftige Erkenntnis könne Fortbestand der Menschheit möglichst lange sichern (nicht Glaube & Moral) ➤ in freier, durch keine moralischen Einschränkungen behinderte Forschung müsse nach Möglichkeiten gesucht werden, Umwelt besser zu beherrschen & Überlebensmöglichkeiten der Menschen zu verbessern • nicht Wissenschaft, sondern Übermaß an Moral & Glaube würden Menschheit bedrohen • plädiert für ethische Neutralität wissenschaftlicher Forschung & für weniger Moral in einer von Wissenschaft & Technik geprägten Welt 33