Gerechtigkeit nach John Rawls
John Rawls entwickelte eine moderne Theorie der Gerechtigkeit, die auf dem Gedanken der Fairness basiert. Seine Gerechtigkeitsprinzipien lauten
- Jeder Mensch hat das gleiche Recht auf umfangreiche Grundfreiheiten.
- Soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten müssen
- den am wenigsten Begünstigten den größtmöglichen Vorteil bieten (Differenzprinzip)
- mit Ämtern und Positionen verbunden sein, die allen bei fairer Chancengleichheit offenstehen
Rawls' revolutionärer Ansatz ist sein Gedankenexperiment des Urzustands mit dem Schleier des Nichtwissens Stell dir vor, du müsstest über die Regeln einer Gesellschaft entscheiden, ohne zu wissen, welche Position du später darin einnehmen wirst. Welche Grundsätze würdest du wählen?
Hinter diesem Schleier kennt niemand seine künftige Stellung, Hautfarbe, Geschlecht, Vermögen, Intelligenz oder andere persönliche Eigenschaften. In diesem Zustand völliger Gleichheit, so Rawls, würden Menschen unparteiisch entscheiden und seine Gerechtigkeitsprinzipien wählen.
🔑 Der Schleier des Nichtwissens ist Rawls' Methode, um Fairness zu garantieren Wenn du nicht weißt, ob du reich oder arm sein wirst, entwickelst du Regeln, die auch für die Schwächsten der Gesellschaft akzeptabel sind.
Diese Theorie basiert auf der Idee eines Gesellschaftsvertrags – nicht als historisches Ereignis, sondern als philosophisches Gedankenexperiment zur Legitimation einer gerechten Gesellschaftsordnung.