Fehlformen der Gewissensbildung
Dein Gewissen kann sich auf verschiedene Arten fehlentwickeln. Die erste Form ist das unmündige Gewissen, das unentwickelt oder kindisch bleibt. Es entsteht durch eine Erziehung, die Gehorsamkeit und äußerliche Werte wie Pünktlichkeit und Ordnung überbetont, statt ethische Werte zu vermitteln. Menschen mit unmündigem Gewissen sind später leicht verführbar und können unter einer "Diktatur des Gewissens" leiden.
Das irrende Gewissen ist eine weitere Fehlform. Hier ist die Gewissensbildung so gestört, dass jemand fälschlicherweise glaubt, etwas Falsches sei richtig. Mit einem reifen Gewissen wären solche Fehleinschätzungen nicht vereinbar. Welchen Einfluss hat das Gewissen auf einen Menschen? Bei dieser Fehlform führt es zu moralischen Fehlurteilen.
Die dritte Form ist das verstummte Gewissen - ein völlig zerstörter moralischer Kompass. Hier wird das Gewissen komplett außer Kraft gesetzt, und die Person kann schlechte Handlungen für gut befinden. Dies ist das Ergebnis langer Selbstverletzung und führt zur Gewissenlosigkeit. Die Wiederherstellung erfordert große Anstrengung und oft nur eine totale Umkehr kann Heilung bewirken.
Achtung: Die Strafmündigkeit in Deutschland beginnt erst mit 14 Jahren, weil man davon ausgeht, dass die Gewissensbildung bei Kindern noch nicht vollständig entwickelt ist. Dies zeigt, wie wichtig ein funktionierendes Gewissen für unsere gesellschaftliche Verantwortung ist.