Freiheit und Determination: Grundbegriffe
Unsere Entscheidungen können verschiedene Grade der Freiheit aufweisen. Beeinflusste Entscheidungen werden von äußeren Faktoren geprägt, während unbeeinflusste Entscheidungen als freie Wahl gelten. Dazwischen liegen hintergründige Entscheidungen, die zwar selbst getroffen werden, aber von vergangenen Erfahrungen beeinflusst sind.
Ein wichtiger Unterschied besteht zwischen Handeln und Verhalten. Handeln ist stets aktiv und zielgerichtet, während Verhalten auch passiv sein kann – eine Reaktion auf Situationen oder das Handeln anderer. Beim sozialen Handeln orientieren wir uns bewusst am Verhalten anderer Menschen.
Die Handlungsfreiheit bedeutet, dass eine Person das tun kann, was sie will – also ihren eigenen Interessen und Motiven folgen kann. Die Willensfreiheit hingegen bezeichnet die geistige Fähigkeit, selbstständig Entscheidungen zu treffen und Handlungsziele einzuleiten.
💡 Denkanregung: Überlege in deinem Alltag, welche deiner Entscheidungen wirklich frei sind und welche durch Erwartungen von Familie, Freunden oder sozialen Normen beeinflusst werden.
Für den Determinismus (die Auffassung, dass alles vorherbestimmt ist) gibt es verschiedene Argumente: Die klassische Physik verweist auf das Kausalprinzip (keine Wirkung ohne Ursache), die Psychologie auf unbewusste Triebe, die Neurobiologie auf das Libet-Experiment (das Bereitschaftspotential für eine Handlung ist messbar, bevor wir uns bewusst entscheiden). Aus soziologischer Sicht agieren wir in festgelegten Rollen, und die Evolutionstheorie sieht unseren Willen als Ergebnis der Evolution.
In der Philosophie finden wir drei Hauptpositionen: Den Indeterminismus (freier Wille existiert), den harten Determinismus (keine Willensfreiheit) und den Kompatibilismus, der versucht, beide Sichtweisen zu vereinen.