Grundlagen der Freiheit und Determination
Unsere Entscheidungen können unterschiedlich stark beeinflusst sein. Bei beeinflussten Entscheidungen wirken äußere Faktoren auf uns ein. Hintergründige Entscheidungen treffen wir zwar selbst, aber mit Hintergedanken aus unserer Vergangenheit. Nur bei unbeeinflussten Entscheidungen sprechen wir von wirklich freien Entscheidungen.
Wichtig ist auch der Unterschied zwischen Handeln und Verhalten. Handeln ist immer aktiv und mit subjektivem Sinn verbunden, während Verhalten auch passiv sein kann. Wird das Handeln auf andere Menschen bezogen, sprechen wir von sozialem Handeln. Die Handlungsfreiheit bedeutet, dass eine Person das tun kann, was sie will – also ihren eigenen Interessen und Motiven folgen kann.
Die Willensfreiheit hingegen beschreibt unsere mentale Fähigkeit, selbstständig Entscheidungen zu treffen. In der Philosophie gibt es dazu verschiedene Positionen: Der Indeterminismus vertritt die Existenz des freien Willens, der harte Determinismus lehnt die Willensfreiheit ab, und der Kompatibilismus versucht, beide Positionen zu vereinen.
Wusstest du? Im berühmten Libet-Experiment wurde gezeigt, dass das neurologische Bereitschaftspotential für eine Handlung bereits messbar ist, bevor wir uns bewusst für diese Handlung entscheiden – eine große Herausforderung für die Idee der Willensfreiheit!
Es gibt zahlreiche Argumente für den Determinismus: Die klassische Physik betont, dass jede Wirkung eine Ursache haben muss (Kausalität). Die Psychologie verweist auf unbewusste Triebe, die Neurobiologie auf messbare Gehirnprozesse vor bewussten Entscheidungen. Auch Soziologie und Evolutionstheorie liefern Argumente gegen die vollständige Willensfreiheit, indem sie auf gesellschaftliche Rollen und evolutionäre Prägungen hinweisen.