Nietzsches Religionskritik
Nietzsche entwickelte eine radikale Religionskritik, die auf seinem nihilistischen Ansatz basiert. Für ihn gibt es keine allgemeingültige Wahrheit – auch nicht in der Religion. Der Glaube ist in seinen Augen eine Einschränkung der menschlichen Freiheit.
Er bezeichnete die christliche Moral als "Sklavenmoral", die den Menschen Fesseln anlegt und ihre natürlichen Instinkte unterdrückt. Religion sei etwas für Schwache, die Trost und Vertröstung suchen, statt sich den Realitäten des Lebens zu stellen.
Besonders kritisch sah Nietzsche, wie die Religion den Übermenschen unterdrückt. Durch die Umwertung aller Werte – also die Ablehnung traditioneller moralischer Vorstellungen – könne der Wille zur Macht freigesetzt werden. Die Kirche verhindere diesen Prozess und entwerte gleichzeitig die Natur und das natürliche Leben.
Beachte: Nietzsches Religionskritik richtet sich weniger gegen Spiritualität an sich, sondern vor allem gegen institutionalisierte Religion und deren Machtstrukturen.